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Klassifikation von Mustern

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3.8. ANALYTISCHE METHODEN (VA.1.2.2, 10.01.2004) 241<br />

Zu einer Lösung Φ, die s6 in (3.8.85) minimiert, lässt sich also eine äquivalente Matrix Φ angeben,<br />

die ebenfalls s6 minimiert, aber statt nM unbekannter Elemente nur n(M −n) unbekannte<br />

Elemente enthält. Statt der Matrix Φ wird man also direkt Φ bestimmen.<br />

Die Berechnung der Matrix Φ kann im Prinzip mit den bekannten Optimierungsverfahren<br />

durchgeführt werden. Als Beispiel wird hier der Koordinatenabstieg verwendet. Dabei wird in<br />

einem Optimierungsschritt nur das Minimum <strong>von</strong> s6 bezüglich eines Elementes ϕij <strong>von</strong> Φ (oder<br />

bezüglich einer Koordinate) bestimmt. Alle Elemente ϕij, i = 1, . . . , n und j = n + 1, . . . , M<br />

werden in fester Reihenfolge so oft durchlaufen, bis das Kriterium s6 sich nicht mehr verringert,<br />

also ein relatives Minimum gefunden wurde. Die Bestimmung des Minimums <strong>von</strong> s6 bezüglich<br />

einer Koordinate erfolgt näherungsweise, indem man das betrachtete Element ϕij versuchsweise<br />

vergrößert und verkleinert und die dadurch verursachte Änderung <strong>von</strong> s6 untersucht.<br />

Der Algorithmus zur Bestimmung <strong>von</strong> Φ in (3.8.87) zur linearen Merkmalsgewinnung gemäß<br />

c = Φf arbeitet wie folgt:<br />

Es ist dim(c ) = n und dim(f) = M. Weiterhin sei mκ = Eκ{f} und Lκ = Eκ{(f −<br />

m)(f − m) T }.<br />

1. Anfangswert Φ (0)<br />

<strong>von</strong> Φ ist<br />

Φ (0)<br />

= (In|0) . (3.8.88)<br />

2. Führe die Schritte 3 – 11 für j = n + 1, n + 2, . . . , M und i = 1, 2, . . . , n aus, d. h.<br />

spaltenweise <strong>von</strong> oben nach unten und dann links nach rechts in (3.8.87):<br />

3. Der Iterationschritt ist l = i + (j − n − 1)n − 1.<br />

4. c = Φ (l)<br />

f ; µ κ = Φ (l)<br />

mκ ; Σκ = Φ (l) LκΦ (l)T .<br />

5. Berechne uκλ gemäß (3.8.83), siehe dazu den unten angegebenen Algorithmus, κ, λ =<br />

1, . . . , k.<br />

6. Berechne uκm gemäß (3.8.82).<br />

7. Berechne s6 = s6( Φ (l)<br />

) gemäß (3.8.85).<br />

8. Ersetze ϕij in Φ (l)<br />

durch ϕij + mh mit m = ±1 und h = const ≈ 0, 1 und bezeichne die<br />

so entstehende Matrix mit Φ (l)<br />

m .<br />

9. Ist s6( Φ (l)<br />

0 ) ≤ s6( Φ (l)<br />

±1), so nimm im nächsten Iterationschritt l + 1 die Matrix Φ (l)<br />

.<br />

10. Ist s6( Φ (l)<br />

1 ) < s6( Φ (l)<br />

−1 ), so berechne s6( Φ (l)<br />

m ) für m = 1, 2, . . . , L (L ≈ 10) und nimm<br />

im nächsten Iterationschritt l + 1 die Matrix, die s6 minimiert.<br />

11. Ist s6( Φ (l)<br />

−1 ) < s6( Φ (l)<br />

1 ), so berechne s6( Φ (l)<br />

m ) für m = −1, −2, . . . , −L und nimm im<br />

nächsten Iterationschritt l + 1 die Matrix, die s6 minimiert.<br />

12. Wiederhole ab Schritt 2 bis sich entweder nichts mehr ändert oder eine vorgegebene Zahl<br />

<strong>von</strong> Wiederholungen erreicht ist.<br />

Obiger Algorithmus durchläuft die Matrixelemente nur wenige Male, um die Rechenzeit zu<br />

begrenzen.<br />

Ein Problem ist noch die Berechnung der uκλ in Schritt 5 des Algorithmus. Diese ist mit<br />

der Methode der projizierten Gradienten möglich. Das Verfahren wird zunächst informell an<br />

Bild 3.8.8 erläutert. Es wird ein Startpunkt c0 auf der Klassengrenze Hκλ bestimmt, den man<br />

z. B. als Schnittpunkt der Verbindungsgeraden zwischen µ κ und µ λ mit Hκλ wählen kann. Dann<br />

wird ein Punkt c ′ 0 ermittelt, der in der Hyperebene liegt, welche Hκλ in c0 berührt, und zwar

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