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Klassifikation von Mustern

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3.9. MERKMALSBEWERTUNG UND –AUSWAHL (VA.1.2.3, 13.04.2004) 259<br />

Bei der „branch–and–bound“ Suche wird, wie in Bild 3.9.2f angedeutet ist, diejenige Untermenge<br />

mit n = n ′ − n Merkmalen bestimmt, deren Komplement die beste Untermenge mit<br />

n Merkmalen liefert, d. h. es werden n Merkmale eliminiert. Alle n ′ n ′ n ′ <br />

= = Un-<br />

n n ′ −n n<br />

termengen sind für n ′ = 5, n = 2 wieder durch Kantenzüge dargestellt. Der dick gezeichnete<br />

Kantenzug gehört z. B. zur eliminierten Untermenge (c2, c3), deren Komplement die ausgewählte<br />

Merkmalsmenge (c1, c4, c5) ergibt. Das Netzwerk <strong>von</strong> Bild 3.9.2f ist in Bild 3.9.2g als Baum<br />

gezeichnet. Jeder Untermenge entspricht ein Kantenzug <strong>von</strong> der Wurzel zu den Blättern. Diese<br />

Darstellung wird gewählt, weil die Suche durch eine Baumstruktur einfacher ist als durch einen<br />

allgemeinen Graphen.<br />

Die Idee besteht darin, ein monotones Gütemaß zu verwenden. Damit ist gemeint, dass die<br />

Güte Gj einer Menge mit j Merkmalen nicht kleiner ist als die Güte Gj−1 einer Menge, die<br />

aus diesen j Merkmalen minus einem besteht (s. (3.9.47)). Es ist bekannt, dass die Fehlerwahrscheinlichkeit<br />

diese Monotonieeigenschaft i. Allg. nicht besitzt, jedoch ist offensichtlich<br />

der MAHALANOBIS-Abstand (3.9.35) in diesem Sinne monoton, und das gilt auch für den<br />

BHATTACHARYYA-Abstand (3.9.14) und die Divergenz (3.9.15). Wir nehmen nun an, es sei<br />

eine Teilmenge {cµ(1), . . . , cµ(n)} mit n Merkmalen bereits eliminiert worden. Die Güte der<br />

verbleibenden Merkmale, d. h. des Komplements, sei G. Als Alternative dazu werde die Eliminierung<br />

einer Teilmenge {cν(1), . . . , cν(k)} mit k < n untersucht; die Güte der Komplementmenge<br />

sei G ′ . Da in der zweiten Teilmenge noch nicht n Merkmale eliminiert wurden, würde<br />

im nächsten Schritt ein weiteres Merkmal eliminiert werden; die Güte der nun resultierenden<br />

Komplementmenge sei G ′′ . Wegen der Monotonie ist klar, dass dann G ′ ≥ G ′′ ist. Wenn nun bereits<br />

G ≥ G ′ ist, dann ist <strong>von</strong> vornherein klar, dass wegen der Monotonie auch G ≥ G ′′ ist. Das<br />

bedeutet, dass die Elimination weiterer Merkmale sich erübrigt, da die Güte der resultierenden<br />

Merkmalsmenge nur noch schlechter werden kann. Die weitere Suche durch Vergrößerung der<br />

Menge {cν(1), . . . , cν(k)} kann abgebrochen werden und damit frühzeitig viele nutzlose Alternativen<br />

<strong>von</strong> der Suche ausgeschlossen werden. Die Effizienz der Suche wird dadurch gesteigert,<br />

dass man am Anfang bereits eine möglichst hoch bewertete Merkmalsmenge bereitstellt, weil<br />

damit viele Alternativen frühzeitig <strong>von</strong> der weiteren Suche ausgeschlossen werden. Diese Idee<br />

wird im Folgenden zusammengefasst.<br />

5. branch–and–bound Suche zur Eliminierung der Untermenge C mit n Merkmalen, deren<br />

Komplement die beste Untermenge mit n Merkmalen ergibt.<br />

5.1 Bezeichnung: G j<br />

µ(1),µ(2),... ist die Bewertung der Untermenge mit j Merkmalen, die man<br />

erhält, wenn man die Merkmale cµ(1), cµ(2), . . . eliminiert. Beispielsweise ist G3 4,5 die Bewertung<br />

derjenigen Untermenge mit drei Merkmalen, die man erhält, wenn man aus der<br />

vorgegebenen Menge mit n ′ = 5 Merkmalen die Merkmale c4 und c5 eliminiert.<br />

5.2 Man wähle ein monotones Gütemaß mit<br />

G n′ −1<br />

µ(1) ≥ Gn′ −2<br />

µ(1),µ(2) ≥ . . . ≥ Gn′ −n<br />

µ(1),...,µ(n) = Gn µ(1),...,µ(n) . (3.9.47)<br />

Dieses gilt z. B. für den MAHALANOBIS-Abstand.<br />

5.3 Ordne die Merkmale der ersten Ebene des Baumes so an, dass die Bewertungen <strong>von</strong> links<br />

nach rechts zunehmen. Die erste Ebene enthält n + 1 Merkmale (Knoten). In Bild 3.9.2f,g<br />

ist angenommen, dass die Merkmale in diesem Sinne geordnet wurden.<br />

5.4 Beginne mit dem am weitesten rechts liegenden Knoten, und gehe an ihm in n − 1 Schritten<br />

durch weitere Eliminierungen in die Tiefe. Das ergibt eine erste eliminierte Untermenge<br />

C mit n Merkmalen. Das Komplement <strong>von</strong> C ergibt eine Menge mit n Merkmalen; ihre<br />

Güte sei G.

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