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Klassifikation von Mustern

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320 KAPITEL 4. NUMERISCHE KLASSIFIKATION (VK.2.3.3, 07.09.2005)<br />

wobei p(c|Ωλ) und p(f |Ωλ) natürlich verschiedene Funktionen bezeichnen. Der Vorteil der<br />

oberen Gleichung liegt darin, dass man i. Allg. versucht, Merkmalsvektoren zu finden, die wesentlich<br />

kleiner sind als das gegebene Muster und die fast die gleiche Information enthalten wie<br />

dieses.<br />

Bei der klassenspezifischen <strong>Klassifikation</strong> wird zunächst die bedingte Verteilungsdichte<br />

der klassenspezifischen Merkmale bestimmt, d. h. ein Problem in einem niedrigdimensionalen<br />

Raum gelöst. Von dieser Verteilungsdichte wird auf die der Abtastwerte zurückgeschlossen,<br />

indem sie mit Hilfe des Projektionstheorems in den Raum der Abtastwerte projiziert wird. Im<br />

Allgemeinen können viele Verteilungsdichten der (hochdimensionalen) Abtastwerte zur gleichen<br />

Verteilung der (niedrigdimensionalen) Merkmale führen. Es ist also nur möglich, eine<br />

Approximation der tatsächlichen Verteilungsdichte der Abtastwerte zu finden. Das Projektionstheorem<br />

erfordert dafür die Verteilungsdichte einer Referenz– oder Nullhypothese. Man kann<br />

den ganzen Prozess so interpretieren, dass nicht mehr wie bisher eine Menge <strong>von</strong> Merkmalen<br />

bestimmt wird, welche die Klassen möglichst gut trennen, sondern mehrere Mengen, <strong>von</strong> denen<br />

jede die Muster einer Klasse möglichst gut beschreibt.<br />

Als erstes sind also k klassenspezifische Merkmalsvektoren zu wählen, deren bedingte Verteilungsdichten<br />

hier wie in (4.1.1) bis auf unbekannte Parameter als bekannt vorausgesetzt werden<br />

ϱ c (λ) = T (λ) { ϱ f } , p(c (λ) |Ωλ) = p(c (λ) |aλ) .<br />

Das Projektionstheorem ist eine Verallgemeinerung der Beziehung zur Variablentransformation<br />

<strong>von</strong> Verteilungsdichten. Wenn eine Zufallsvariable y mit der Verteilungsdichte p(y)<br />

gegeben ist und wenn y durch eine eineindeutige Transformation y = φ(x) aus einer Zufallsvariablen<br />

x hervorgeht, so kann die Verteilungsdichte <strong>von</strong> x bestimmt werden aus p(x) =<br />

|J |p(y) = |∂φ/∂x|p(y). Ein Merkmalsvektor c hat aber i. Allg. weniger Komponenten als<br />

das Muster f Abtastwerte hat, d. h. die Transformation ist nicht eindeutig umkehrbar und man<br />

kann nicht eindeutig <strong>von</strong> der Verteilung p(c) der Merkmalsvektoren auf die Verteilungsdichte<br />

p(f) der Abtastwerte zurückschließen. Das Projektionstheorem ist gerade für diesen Fall der<br />

nicht eindeutigen Umkehrbarkeit anwendbar. Voraussetzung für dieses Theorem ist, dass für eine<br />

Referenzhypothese H0 das Paar <strong>von</strong> Verteilungsdichten p(f |H0), p(c|H0) bekannt ist und<br />

das Verhältnis p(f |H0)/p(c|H0) für alle Werte <strong>von</strong> Transformationspaaren (f, c) existiert.<br />

Satz 4.4 (Projektionstheorem) Unter den genannten Voraussetzungen ist<br />

p(f) =<br />

p(f |H0)<br />

p(c) (4.1.46)<br />

p(c|H0)<br />

eine Verteilungsdichte, deren Integral 1 ist. Werden Werte f mit dieser Verteilungsdichte<br />

generiert, so haben daraus gewonnene Merkmale c die Verteilungsdichte p(c).<br />

Beweis: s. z. B. [Baggenstoss, 2001].<br />

Der Quotient p(f |H0)/p(c|H0) übernimmt formal die Rolle der JACOBI-Matrix J. Wie<br />

schon erwähnt ist aus p(c) nicht eindeutig auf p(f) zu schließen, d. h. (4.1.46) gibt eine Verteilungsdichte<br />

mit den genannten Eigenschaften, aber nicht die einzige; dieses wird in der Notation<br />

jedoch nicht zum Ausdruck gebracht. Von den i. Allg. unendlich vielen in Frage kommenden<br />

Verteilungsdichten p(f), die unter der (nicht eindeutigen) Merkmalstransformation zur beobachteten<br />

Verteilungsdichte p(c) der Merkmale führen können, wird mit (4.1.46) diejenige ausgewählt,<br />

die das Likelihood–Verhältnis in beiden Repräsentationen konstant hält, d. h. für die

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