Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 125 – Drucksache 16/160<br />
Der Aufbau eines solchen Sondervermögens ist auch im<br />
Sinne <strong>des</strong> Verursacherprinzips, weil jede Behörde und je<strong>des</strong><br />
Ressort die erforderlichen Beiträge aus ihren Haushaltsmitteln<br />
leisten müsste. Damit würden die Personalkosten<br />
erstmals vollständig im Bun<strong>des</strong>haushalt abgebildet<br />
und konkret zugeordnet. Der Bun<strong>des</strong>haushalt würde<br />
transparenter und die Verantwortung der einzelnen Behörden<br />
gestärkt. Die gesetzesvorbereitenden Arbeiten<br />
sollten <strong>des</strong>halb weitergeführt und der Entwurf dem Parlament<br />
alsbald zur Entscheidung vorgelegt werden.<br />
12.2<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hält es für erforderlich, eine<br />
möglichst verursacherorientierte Veranschlagung im Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
in weiteren Bereichen einzuführen. Ein gestärktes<br />
Verursacherprinzip trägt nach seiner Einschätzung<br />
wirksam dazu bei, Aufgaben und Verfahren kritisch<br />
zu reflektieren. Nur konkret zugeordnete Ausgaben und<br />
Kosten im Sinne einer zusammengeführten Fach- und Finanzverantwortung<br />
bieten hinreichende Anreize für wirtschaftliches<br />
Handeln und sparsamen Ressourcenverbrauch.<br />
Da die Einführung der KLR in den Behörden weiter voranschreitet,<br />
sollten die von ihr bereitgestellten Daten verstärkt<br />
für die Zusammenführung von Fach- und Finanzverantwortung<br />
und zur Festigung <strong>des</strong> Verursacherprinzips<br />
genutzt werden. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat hier noch<br />
einen deutlichen Nachholbedarf gesehen. Demgegenüber<br />
hat er bei den Ressorts und Behörden bislang keine ausgeprägte<br />
Bereitschaft erkannt, diese Bestrebungen aktiv zu<br />
unterstützen.<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat <strong>des</strong>halb angeregt, der Zusammenlegung<br />
von Fach- und Finanzverantwortung neue<br />
Impulse zu geben. Dabei hat er bereits bestehende Ansätze,<br />
wie das „Einheitliche Liegenschaftsmanagement“<br />
oder die Veranschlagung einer Versorgungsrücklage, bestärkt.<br />
Die Verfahren sollten alsbald in den Wirkbetrieb<br />
gehen oder umgesetzt werden. Darüber hinaus sollten<br />
weitere Bereiche identifiziert werden, in denen das Verursacherprinzip<br />
und eine dezentrale Ressourcenverantwortung<br />
stärker verankert werden können. Nach Auffassung<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes sollte das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
die Bemühungen, Mittel verstärkt verursacherorientiert<br />
zu veranschlagen, durch ein wirksames Projektmanagement<br />
mit Zielvorgaben und zeitlichen Meilensteinen unterstützen.<br />
12.3<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat betont, es sei Hauptaufgabe<br />
der KLR, die Verknüpfung von Verwaltungsleistungen<br />
und Ressourcenverbrauch transparent zu machen. Neben<br />
ihrer Funktion als behördeninternes Steuerungsinstrument<br />
diene sie in vielen Behörden bereits zur Berechnung<br />
von Kosten als Grundlage von Gebührenfestsetzungen.<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Pilotprojekts Produkthaushalt werde erprobt,<br />
inwieweit Daten aus der KLR für eine stärker ergebnisorientierte<br />
Haushaltswirtschaft nutzbar zu machen<br />
sind.<br />
Dem Anliegen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes, die erforderlichen<br />
Mittel verursacherorientiert zu veranschlagen,<br />
werde im Bereich <strong>des</strong> Liegenschaftsmanagements mit der<br />
Gründung der Bun<strong>des</strong>anstalt für Immobilienaufgaben<br />
Rechnung getragen. Das Bun<strong>des</strong>ministerium erwarte<br />
hiervon eine Effizienzsteigerung infolge einer Aufgabenkritik<br />
und dem möglichen Vergleich mit anderen Leistungsanbietern.<br />
12.4<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof sieht sich durch die Hinweise<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums in seiner Forderung bestärkt,<br />
den Ressourcenverbrauch für Aufgaben der Bun<strong>des</strong>verwaltung<br />
möglichst transparent zu gestalten und in allen<br />
geeigneten Fällen die Fach- und Finanzverantwortung zusammenzuführen.<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hält es für erforderlich,<br />
dass das Bun<strong>des</strong>ministerium die Möglichkeiten<br />
einer verursacherorientierten Veranschlagung weiter<br />
verfolgt, um einen wirtschaftlichen Umgang mit Haushaltsmitteln<br />
zu fördern. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof regt an,<br />
grundsätzlich darauf zu verzichten, Mittel zentral zu veranschlagen.<br />
Kosten für zentrale Einrichtungen und die<br />
Serviceleistungen anderer Behörden sollten in einem geeigneten,<br />
unbürokratischen Verfahren verrechnet werden.<br />
Fach- und Finanzverantwortung zusammenzuführen bedeutet<br />
auch, künftige Kosten angemessen im Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
abzubilden und die entsprechenden Ausgaben<br />
den Verursachern zuzuordnen.<br />
13 Standardisierte Kosten- und Leistungsrechnung<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> zur Optimierung<br />
allgemeiner Verwaltungsaufgaben<br />
wirkungsvoller nutzen<br />
13.0<br />
Die Behörden der Bun<strong>des</strong>verwaltung nutzen die standardisierte<br />
Kosten- und Leistungsrechnung noch zu wenig<br />
zur Verbesserung <strong>des</strong> Verwaltungshandelns. Interne Analysen<br />
der Kosten und Leistungen oder übergreifende Vergleiche<br />
allgemeiner Verwaltungsaufgaben sowie ein darauf<br />
aufbauen<strong>des</strong> „Lernen vom Besten“ werden nur selten<br />
vorgenommen.<br />
Nach Ansicht <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes stellt ein Mitte<br />
<strong>des</strong> Jahres 2004 vom Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen<br />
ins Leben gerufener Vergleichszirkel einen ersten Ansatz<br />
dar, die sich aus der Kosten- und Leistungsrechnung ergebenden<br />
Möglichkeiten für zwischenbehördliche Leistungsvergleiche<br />
besser zu nutzen. Die Instrumente und<br />
Verfahren sind zügig weiter zu entwickeln.