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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Drucksache 16/160 – 60 – Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode<br />

zu richten. Hierzu hatte es die Ressorts im Haushaltsaufstellungsrundschreiben<br />

<strong>2005</strong> aufgefordert, den Abgeordneten<br />

<strong>des</strong> Deutschen Bun<strong>des</strong>tages im parlamentarischen<br />

Verfahren Gelegenheit zu geben, die Ausgabenentwicklung<br />

im Zusammenhang mit den jeweiligen Neubewilligungen<br />

zu bewerten. Dazu sollen rechtzeitig zu den Berichterstattergesprächen<br />

Übersichten zu den wesentlichen<br />

Ausgaberesten aus flexibilisierten Ausgaben als Beratungsunterlage<br />

zur Verfügung gestellt werden, aus denen<br />

die Entwicklung der übertragbaren und gebildeten Ausgabereste,<br />

die damit in Zusammenhang stehenden Maßnahmen<br />

und die zusätzlich im letzten Haushaltsjahr neu entstandenen<br />

Ausgabereste ersichtlich waren.<br />

Nach Ansicht <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes ist diese Maßnahme<br />

geeignet, zu einer bedarfsgerechten Veranschlagung<br />

der flexibilisierten Ausgaben beizutragen, da die<br />

Abgeordneten titelgenau über die insgesamt zur Verfügung<br />

stehenden Mittel (einschl. Ausgabereste) informiert<br />

werden. Weil der Hinweis <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums im<br />

Haushaltsaufstellungsschreiben sich allerdings lediglich<br />

auf die Ausgabereste aus flexibilisierten Ausgaben bezog,<br />

waren die sehr viel höheren übrigen Ausgabereste nicht<br />

betroffen. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof bat das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

<strong>des</strong>halb entsprechende Übersichten bei der Haushaltsaufstellung<br />

auch im nicht flexibilisierten Bereich<br />

vorlegen zu lassen.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat dem mit dem Haushaltsaufstellungsrundschreiben<br />

2006 vom 22. Dezember 2004<br />

entsprochen und die Ressorts aufgefordert, entsprechende<br />

Übersichten nunmehr auch für die Ausgabereste aus nicht<br />

flexibilisierten Ausgaben vorzulegen.<br />

1.8.2<br />

Die in das Folgejahr übertragbaren Mittel aus flexibilisierten<br />

Ausgaben lagen mit 1,4 Mrd. Euro im Jahre 2004<br />

um rund 200 Mio. Euro höher als im Vorjahr. Damit sind<br />

diese Ausgabereste zum ersten Mal seit einigen Jahren<br />

wieder stärker angestiegen. Die im Haushaltsplan 2004<br />

vorgesehenen Ausgabemittel zur Deckung für die Inanspruchnahme<br />

von Ausgaberesten bei den flexibilisierten<br />

Verwaltungskapiteln (Kapitel 6002 Titel 971 02) in Höhe<br />

von 250 Mio. Euro wurden im Haushaltsjahr 2004 – wie<br />

in den Vorjahren – allerdings nicht benötigt.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat darauf hingewiesen, dass zur<br />

Bildung von Ausgaberesten ein sachliches Bedürfnis vorliegen<br />

muss. Dies werde im Rahmen der Verhandlungen<br />

zur Haushaltsaufstellung <strong>des</strong> nachfolgenden Jahres im<br />

Zusammenhang mit den Haushaltsanmeldungen kritisch<br />

überprüft und mit den geplanten Neuetatisierungen abgeglichen.<br />

Die Bedarfsprüfung für die übertragbaren Mittel<br />

aus flexibilisierten Ausgaben <strong>des</strong> Jahres 2004 sei derzeit<br />

noch nicht abgeschlossen. Nach jetzigem Kenntnisstand<br />

könne jedoch davon ausgegangen werden, dass Beträge<br />

in einem dreistelligen Millionenbereich durch die Ressorts<br />

in Abgang gestellt würden.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof wird beobachten, ob die ursprüngliche<br />

Tendenz stark ansteigender Ausgabereste bei<br />

flexibilisierten Titeln dauerhaft gebremst wurde.<br />

1.9 Verpflichtungsermächtigungen<br />

1.9.1 Inanspruchnahme der Verpflichtungsermächtigungen<br />

1.9.1.1<br />

Der Haushaltsplan 2004 sah für den Bund Ermächtigungen<br />

zum Eingehen von Verpflichtungen in Höhe von insgesamt<br />

43,5 Mrd. Euro vor (vgl. Tabelle 4). Die veranschlagten<br />

Verpflichtungsermächtigungen, die in künftigen Haushaltsjahren<br />

zur Leistung von Ausgaben führen können,<br />

lagen damit um 13,4 Mrd. Euro unter denen <strong>des</strong> Vorjahres<br />

(56,9 Mrd. Euro). Ausweislich der Jahresrechnung wurden<br />

im Haushaltsjahr 2004 Verpflichtungen in Höhe von<br />

20,7 Mrd. Euro eingegangen. Das sind 12,2 Mrd. Euro<br />

weniger als im Vorjahr (32,9 Mrd. Euro). Die Ermächtigungen<br />

wurden demnach nur zu rund 48 % (Vorjahr: rund<br />

58 %) in Anspruch genommen (vgl. Abbildung 8).<br />

Jahr<br />

Verpflichtungsermächtigungen und deren<br />

Inanspruchnahme<br />

Verpflichtungsermächtigungen<br />

lt.<br />

Haushaltsplan<br />

Tabelle 4<br />

eingegangene<br />

Verpflichtungen<br />

(einschl. üpl./apl.<br />

Verpflichtungen)<br />

Mrd. Euro Mrd. Euro %<br />

1988 27,4 19,1 69,8<br />

1989 32,5 25,9 79,7<br />

1990 44,6 27,0 60,7<br />

1991 35,4 25,7 72,7<br />

1992 41,1 22,0 53,6<br />

1993 34,8 25,1 72,1<br />

1994 33,0 19,6 59,4<br />

1995 63,0 24,7 39,3<br />

1996 53,4 27,8 52,1<br />

1997 45,1 23,2 51,4<br />

1998 57,8 35,5 61,5<br />

1999 38,9 14,9 38,3<br />

2000 30,9 18,8 60,8<br />

2001 39,8 19,2 48,3<br />

2002 48,0 31,1 64,8<br />

2003 56,9 32,9 57,8<br />

2004 43,5 20,7 47,6<br />

<strong>2005</strong> 50,1<br />

2006<br />

(Haushaltsentwurf)<br />

51,6

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