Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
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Drucksache 16/160 – 72 – Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode<br />
Abbildung 4<br />
Prozent<br />
100,0<br />
90,0<br />
80,0<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
0,0<br />
Wesentliche Ausgaben-Steuerquoten<br />
1985 1989 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 <strong>2005</strong><br />
Jahr<br />
Zins-/Sozial-Steuerquote 1 Sozial-Steuerquote 2 Zins-Steuerquote 3 Investitions-Steuerquote 4<br />
1 Anteil der für Zins- und Sozialausgaben verwendeten Steuereinnahmen. Für das Haushaltsjahr <strong>2005</strong> wird das Ergebnis der Steuerschätzung vom<br />
10.–12.05.<strong>2005</strong> zugrunde gelegt.<br />
2 Anteil der für Sozialausgaben verwendeten Steuereinnahmen.<br />
3 Anteil der für Zinsausgaben verwendeten Steuereinnahmen.<br />
4 Anteil der für Investitionsausgaben verwendeten Steuereinnahmen. Bis zum Jahre 2001 Investitionen einschließlich Finanzhilfen nach dem Investitionsförderungsgesetz<br />
Aufbau Ost, die ab dem Jahre 2002 als Bun<strong>des</strong>ergänzungszuweisungen (Steuereinnahmeminderungen) geleistet werden.<br />
2.2.2 Ausgaben für die Alterssicherung<br />
2.2.2.1<br />
Die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
steigen seit Beginn der 90er-Jahre kontinuierlich an, insbesondere<br />
aufgrund von zusätzlichen Belastungen (z. B.<br />
zwischenzeitlicher Anstieg der einigungsbedingten Erstattungen<br />
nach dem Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetz,<br />
Beitragszahlungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> für Kindererziehungszeiten).<br />
Von rund 147 Mrd. Euro im Jahre<br />
1992 sind sie auf rund 238 Mrd. Euro im Jahre <strong>2005</strong> angewachsen<br />
(vgl. Abbildung 5). Dies bedeutet einen Zuwachs<br />
von rund 91 Mrd. Euro oder 62 %. Mit dieser rasanten<br />
Entwicklung haben die Beitragseinnahmen der<br />
Rentenversicherung nicht Schritt gehalten. Den Ausgleich<br />
hat der Bund durch zusätzliche Leistungen übernommen.<br />
Dadurch sind die Bun<strong>des</strong>leistungen an die Rentenversicherung<br />
von rund 30,6 Mrd. Euro (1992) auf rund<br />
77,9 Mrd. Euro (<strong>2005</strong>) – und damit um 155 % gestiegen.<br />
Einen Teil der zusätzlichen Leistungen finanziert der<br />
Bund durch entsprechende Mehrwertsteuer- und Ökosteuermehreinnahmen.<br />
Mit den wachsenden Bun<strong>des</strong>leistungen<br />
hat sich auch der Bun<strong>des</strong>anteil an den Gesamtausgaben<br />
der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich<br />
erhöht. Gegenüber 21 % im Jahre 1992 trägt der Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
im Jahre <strong>2005</strong> mit den veranschlagten rund<br />
77,9 Mrd. Euro fast ein Drittel (32,7 %) der Rentenversicherungsausgaben<br />
(vgl. Abbildung 5). Mit anderen<br />
Worten: Ein Drittel der ausgezahlten Renten ist rechnerisch<br />
nicht mehr beitrags-, sondern steuer- oder kreditfinanziert.<br />
Der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
soll auch im Jahre <strong>2005</strong> mit 19,5 % stabil bleiben. Um<br />
eine Anhebung <strong>des</strong> Beitragssatzes zu vermeiden, ist in<br />
den letzten Jahren eine Reihe von Änderungen in Kraft<br />
getreten:<br />
● Im Rahmen <strong>des</strong> Beitragssicherungsgesetzes ist im<br />
Jahre 2003 als kurzfristig wirkende Stabilisierungsmaßnahme<br />
die Beitragsbemessungsgröße 2003 angehoben<br />
worden. Diese Anhebung wirkt als Basiseffekt<br />
bei den Anpassungen der späteren Jahre fort.<br />
● Die bisherige rentenrechtliche Bewertung von (Hoch-)<br />
Schulausbildung wird nach dem Rentenversicherungs-<br />
Nachhaltigkeitsgesetz schrittweise abgebaut. Nach einer<br />
vierjährigen Übergangszeit wird diese Ausbildung<br />
künftig nur noch als unbewertete Anrechnungszeit<br />
ausgestaltet.