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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 41 – Drucksache 16/160<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium der Verteidigung hat die Anregungen<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes aufgegriffen und im<br />

Jahre 2004 einen Arbeitstauchtopf stillgelegt. Auch verzichtet<br />

die Marine seither auf Übungsaufstiege aus einer<br />

Wassertiefe von mehr als 10 m. Dadurch kann sie das<br />

Ausbildungs- und Sicherheitspersonal um neun Soldaten<br />

verringern.<br />

74 Bun<strong>des</strong>wehr strafft ihre<br />

Spitzensportförderung<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium der Verteidigung (Bun<strong>des</strong>ministerium)<br />

wird nach einer Empfehlung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />

die Organisation seiner Spitzensportförderung<br />

verbessern. Die Bun<strong>des</strong>wehr kann dadurch jährlich<br />

mehr als 3 Mio. Euro einsparen.<br />

In der Bun<strong>des</strong>wehr wird vor allem Breitensport betrieben.<br />

Darüber hinaus fördert das Bun<strong>des</strong>ministerium auch den<br />

Leistungssport mit jährlich 27 Mio. Euro. In Sportfördergruppen<br />

setzt es 744 Stellen für Spitzensportlerinnen und<br />

-sportler ein. Nach einem mit der Bun<strong>des</strong>regierung abgestimmten<br />

Förderkonzept der Bun<strong>des</strong>sportfachverbände<br />

soll der Hochleistungssport insbesondere in den olympischen<br />

Sportarten gefördert werden.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof stellte bei der Prüfung der<br />

25 Sportfördergruppen der Bun<strong>des</strong>wehr fest, dass in diesen<br />

rund 60 verschiedene Sportarten ausgeübt werden.<br />

Darunter befinden sich zunehmend auch nicht olympische<br />

Disziplinen. Darüber hinaus sind Unterkünfte der<br />

Sportfördergruppen nur an wenigen Tagen im Jahr und<br />

auch dann nicht voll belegt. Die Spitzensportlerinnen und<br />

-sportler trainieren überwiegend in ihren Heimatvereinen<br />

oder in Leistungszentren.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat daher empfohlen,<br />

● vorrangig olympische Sportarten zu fördern,<br />

● die 80 Stellen für Sportlerinnen und Sportler nicht<br />

olympischer Disziplinen zu streichen,<br />

● die Sportfördergruppen zu vergrößern und ihre Zahl<br />

auf etwa die Hälfte zu reduzieren.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat die Anregungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />

aufgegriffen und wird seine Spitzensportförderung<br />

verbessern. Mehr als 3 Mio. Euro jährlich kann<br />

die Bun<strong>des</strong>wehr dadurch allein an Personalausgaben sparen.<br />

75 Durch verbesserte Vergabe betriebsärztlicher<br />

Leistungen kann die<br />

Bun<strong>des</strong>wehr Millionen sparen<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium der Verteidigung (Bun<strong>des</strong>ministerium)<br />

hat zugesagt, Empfehlungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />

zur betriebsärztlichen Betreuung in der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

aufzugreifen. Durch eine Neugestaltung kann es<br />

jährlich mehrere Millionen Euro einsparen. Die Bun<strong>des</strong>-<br />

wehr hatte die Betreuung ohne Ausschreibung zu weit<br />

überhöhten Honoraren vergeben. Darüber hinaus bezahlte<br />

sie den Auftragnehmern erheblich mehr Stunden, als<br />

diese erbracht hatten.<br />

Die Bun<strong>des</strong>wehr hat für die arbeitsschutzrechtlich vorgeschriebene<br />

betriebsärztliche Betreuung 29 Arztgruppen<br />

für Betriebsmedizin (Arztgruppen) eingerichtet. Diesen<br />

gehören jeweils ein Arzt und medizinisches Hilfspersonal<br />

an. Die Bun<strong>des</strong>wehr schätzte den Betreuungsbedarf auf<br />

140 000 Stunden pro Jahr. Davon nahmen die Arztgruppen<br />

ein Drittel wahr. Für den übrigen Bedarf beauftragte<br />

die Bun<strong>des</strong>wehr für jährlich 10 Mio. Euro gewerbliche<br />

betriebsmedizinische Dienste (Unternehmen).<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof stellte bei der Prüfung der betriebsärztlichen<br />

Betreuung der Bun<strong>des</strong>wehr u. a. fest:<br />

● Die Bun<strong>des</strong>wehr hatte die Aufträge ohne Ausschreibung<br />

vergeben. Die vereinbarten Stundenhonorare lagen<br />

um bis zu 40 % über den Marktpreisen.<br />

● Wie vertraglich vereinbart, pauschalierten die Unternehmen<br />

den Zeitaufwand für Untersuchungen. Dadurch<br />

rechneten sie teilweise mehr Stunden ab, als sie<br />

tatsächlich erbracht haben konnten. Obwohl die<br />

Dienststellen der Bun<strong>des</strong>wehr nur bis zu sieben Stunden<br />

am Tag erreichbar waren, rechneten die Unternehmen<br />

in einem Drittel der geprüften Fälle tägliche Einsatzzeiten<br />

ihrer Ärzte von jeweils mehr als zehn<br />

Stunden, in der Spitze sogar 30 Stunden ab.<br />

● Ein Unternehmen erhielt über Jahre hinweg für die betriebsärztliche<br />

Betreuung 1 Mio. Euro im Jahr. Hierfür<br />

sollte das Unternehmen jeweils 1 100 Stunden leisten.<br />

Der tatsächliche Zeitaufwand betrug jedoch nur<br />

200 Stunden pro Jahr.<br />

● Die Unternehmen beanspruchten medizinische Leistungen<br />

von Sanitätseinrichtungen der Bun<strong>des</strong>wehr.<br />

Die entstandenen Kosten erstatteten sie nur in Einzelfällen.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat die aufgezeigten Mängel im<br />

Wesentlichen eingeräumt und angekündigt, die Mängel<br />

zu beseitigen. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof erwartet, dass<br />

das Bun<strong>des</strong>ministerium die bestehenden Verträge kündigt,<br />

das Auftragsvolumen für die zu vergebenden betriebsärztlichen<br />

Leistungen neu bestimmt und deren Ausschreibung<br />

einleitet.<br />

76 Einsparungen bei der Schulung der<br />

Hubschrauberpilotinnen und -piloten<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium der Verteidigung (Bun<strong>des</strong>ministerium)<br />

hat auf Empfehlung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes die<br />

Schulungskosten der Hubschrauberpilotinnen und -piloten<br />

verringert. Es hat überzählige Simulatoren außer Betrieb<br />

gesetzt und die Ausbildung auf die verbleibenden Simulatoren<br />

konzentriert. Außerdem hat es die Anzahl von ausgebildeten,<br />

derzeit nicht für eine Verwendung im Einsatz<br />

benötigte Hubschrauberpilotinnen und -piloten, die durch

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