Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 213 – Drucksache 16/160<br />
len. Die Kommunikationsausstattung der Flugzeuge<br />
sollte gewährleisten, dass hochrangige Fluggäste jederzeit<br />
erreichbar sind. Bei der Überarbeitung der Richtlinien<br />
sollte auch geregelt werden, wie die Stornokosten<br />
zu berechnen und zu erstatten sind.<br />
79.3<br />
Der Haushaltsausschuss erörterte den Bericht <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />
Ende Juni 2004. In seinem Beschluss<br />
griff er die Empfehlungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes für<br />
ein sachgerechtes Travelmanagement im Einzelnen auf.<br />
Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung<br />
(Einzelplan 15)<br />
80 Unzulässige Verstärkung <strong>des</strong> Titels<br />
für Öffentlichkeitsarbeit aus Mitteln<br />
der Ausgleichsabgabe gestoppt<br />
(Ausgleichsfonds nach § 78 SGB IX)<br />
80.0<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit und Soziale<br />
Sicherung hat zugesagt, den Haushaltstitel für Öffentlichkeitsarbeit<br />
nicht mehr unzulässig mit Mitteln <strong>des</strong> Ausgleichsfonds<br />
zu verstärken. Zudem will es künftig bei der<br />
Erteilung seiner Aufträge das Vergaberecht uneingeschränkt<br />
beachten.<br />
80.1<br />
Arbeitgeber entrichten eine Ausgleichsabgabe, wenn sie<br />
weniger schwerbehinderte Menschen beschäftigen, als<br />
nach dem Sozialgesetzbuch vorgesehen sind. Ein Teil <strong>des</strong><br />
Aufkommens aus der Abgabe fließt in den Ausgleichsfonds<br />
für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter<br />
Menschen am Arbeitsleben (Ausgleichsfonds).<br />
Es handelt sich dabei um ein zweckgebundenes Sondervermögen,<br />
das von den übrigen Vermögen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>,<br />
seinen Rechten und Verbindlichkeiten getrennt zu halten<br />
ist. Der Ausgleichsfonds wird vom Bun<strong>des</strong>ministerium für<br />
Gesundheit und Soziale Sicherung (Bun<strong>des</strong>ministerium)<br />
verwaltet. Die Mittel aus dem Ausgleichsfonds sind nach<br />
der Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung als<br />
Zuwendungen an Stellen außerhalb der Bun<strong>des</strong>verwaltung<br />
oder als Zuweisung an die Bun<strong>des</strong>agentur für Arbeit<br />
(Bun<strong>des</strong>agentur) zu verwenden. Damit sollen vorrangig<br />
überregionale Vorhaben gefördert werden, um schwerbehinderte<br />
Menschen am Arbeitsleben teilhaben zu lassen.<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof stellte mit Unterstützung <strong>des</strong><br />
Prüfungsamtes <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> Berlin fest, dass das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
(früher: Bun<strong>des</strong>ministerium für Arbeit und<br />
Sozialordnung) in den Jahren 2000 bis 2002 eine Öffentlichkeitskampagne<br />
„50 000 neue Jobs für Schwerbehin-<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium untersucht nunmehr alternative<br />
Betreibermodelle für den Transport von Personen <strong>des</strong><br />
politisch-parlamentarischen Bereichs auf der Kurz- und<br />
Mittelstrecke sowie Möglichkeiten zu einem effizienten<br />
Travelmanagement. Die Ergebnisse sollen voraussichtlich<br />
Ende <strong>des</strong> Jahres <strong>2005</strong> vorliegen. Die Kommunikationsausstattung<br />
der „Challenger“ soll erneuert werden.<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof wird sich davon überzeugen, ob<br />
damit dem Anliegen <strong>des</strong> Haushaltsausschusses, das Travelmanagement<br />
der Flugbereitschaft zu verbessern,<br />
Rechnung getragen wird.<br />
derte“ durchführte. Mit der Kampagne sollte die Umsetzung<br />
<strong>des</strong> am 1. Oktober 2000 in Kraft getretenen<br />
Gesetzes zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit von<br />
Schwerbehinderten aktiv unterstützt werden. Die im<br />
Haushaltstitel für Öffentlichkeitsarbeit <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />
veranschlagten Mittel reichten nicht aus, um die<br />
Maßnahme zu finanzieren. Deshalb gewährte das für die<br />
Verwaltung <strong>des</strong> Ausgleichsfonds zuständige Referat <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>ministeriums im Jahre 2000 dem für Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Kommunikation zuständigen Leitungsstab<br />
<strong>des</strong> Hauses eine Zuwendung aus Mitteln <strong>des</strong> Ausgleichsfonds<br />
in Höhe von 0,8 Mio. Euro (1,5 Mio. DM). In den<br />
Jahren 2001 und 2002 verstärkte es den Titel für Öffentlichkeitsarbeit<br />
um weitere Mittel aus dem Ausgleichsfonds<br />
in Höhe von insgesamt 1,8 Mio. Euro. Darüber hinaus<br />
vergab das Bun<strong>des</strong>ministerium die Aufträge der<br />
Öffentlichkeitskampagne in Höhe von 5,5 Mio. Euro freihändig<br />
an eine Werbeagentur. Dabei hatte es auf Wettbewerb<br />
verzichtet, ohne dies zu begründen.<br />
80.2<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat das Budgetrecht <strong>des</strong> Haushaltsgesetzgebers<br />
missachtet. Die Verstärkung <strong>des</strong> für die<br />
eigene Öffentlichkeitsarbeit bewilligten Haushaltsansatzes<br />
mit Mitteln <strong>des</strong> Ausgleichsfonds war unzulässig, da<br />
keine haushaltsrechtliche Ermächtigung vorlag. Außerdem<br />
durfte das Bun<strong>des</strong>ministerium diese Mittel nur der<br />
Bun<strong>des</strong>agentur oder Stellen außerhalb der Bun<strong>des</strong>verwaltung<br />
bereitstellen.<br />
80.3<br />
Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat diese Mängel neben der fehlerbehafteten<br />
Vergabe eingeräumt. Es hat zugesagt,<br />
● keine Mittel mehr aus dem Ausgleichsfonds zur Verstärkung<br />
<strong>des</strong> Titels für Öffentlichkeitsarbeit zu verwenden<br />
und<br />
● künftig das Vergaberecht uneingeschränkt zu beachten.