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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 35 – Drucksache 16/160<br />

möglichkeiten aufgezeigt. Er hat den Bun<strong>des</strong>ministerien<br />

empfohlen, die Zuwendungsempfänger anzuhalten, ihre<br />

Gehaltsabrechnung gemäß seinen Empfehlungen zu optimieren.<br />

52 Einführung <strong>des</strong> papierarmen Büros<br />

sorgfältig planen<br />

Bevor sie papierarme Büros einführen, müssen Behörden<br />

ihre Arbeitsabläufe untersuchen und die Schritte hin zur<br />

elektronischen Akte sorgfältig planen. Sie sollten ihre<br />

Ziele klar definieren und Kosten und Nutzen der IT-gestützten<br />

Vorgangsbearbeitung abwägen.<br />

Seit Mitte der 90er-Jahre streben viele Bun<strong>des</strong>behörden<br />

an, ihre Geschäftsvorgänge vollständig IT-gestützt zu bearbeiten<br />

und Akten nur noch elektronisch zu führen. Der<br />

Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat die Bun<strong>des</strong>ministerien beraten,<br />

wie sie diese Maßnahmen zur Verwaltungsmodernisierung<br />

erfolgreich einführen können.<br />

Die Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

für Informationstechnik in der Bun<strong>des</strong>verwaltung im<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>des</strong> Innern (KBSt) veröffentlichte im<br />

Jahre 1999 das zwischenzeitlich fortgeschriebene Konzept<br />

„Papierarmes Büro“. Das Konzept dient Behörden als<br />

Hilfestellung bei entsprechenden Projekten. Es entbindet<br />

sie aber nicht davon, immer selbst ihre Verwaltungsabläufe<br />

zu analysieren, ihre spezifischen Anforderungen an<br />

die Software zu definieren und in ein eigenes Organisationskonzept<br />

umzusetzen.<br />

Die Einführung papierarmer Büros scheiterte häufig oder<br />

musste nachgebessert werden, weil viele Behörden das<br />

Konzept der KBSt falsch verstanden und die organisatorischen<br />

Voraussetzungen der IT-gestützten Vorgangsbearbeitung<br />

nicht hinreichend berücksichtigten. In der Regel<br />

fiel Mehraufwand an, dem kein entsprechender Nutzen<br />

gegenüber stand.<br />

Die KBSt hat die Ergebnisse <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />

bestätigt, ergänzt und seine Empfehlungen unterstützt. Ihr<br />

fortgeschriebenes Konzept „Papierarmes Büro“ hat sie<br />

um einen Projektleitfaden für die Einführung der IT-gestützten<br />

Vorgangsbearbeitung erweitert.<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium der Justiz<br />

53 Unwirtschaftliche Leasingverträge für<br />

IT-Arbeitsplatzausstattung gekündigt<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium der Justiz (Bun<strong>des</strong>ministerium)<br />

wird auf Anregung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes seine<br />

derzeitige Praxis, IT-Arbeitsplatzausstattung (derzeit<br />

750 Rechner) zu leasen und alle drei Jahre auszutauschen,<br />

aufgeben. Es wird seine Computer künftig wieder<br />

kaufen und min<strong>des</strong>tens fünf Jahre nutzen. Dadurch wird<br />

es jährlich bis zu 150 000 Euro einsparen.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat ferner angekündigt, für seinen<br />

Geschäftsbereich, in dem über 4 000 Computer ein-<br />

gesetzt werden, vergleichbare Vorgaben zu entwickeln.<br />

Dies lässt entsprechend höhere Einsparungen erwarten.<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen<br />

54 Aufgaben der Bun<strong>des</strong>wertpapierverwaltung<br />

privatisieren<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat empfohlen, die nicht hoheitlichen<br />

Aufgaben der Bun<strong>des</strong>wertpapierverwaltung<br />

(BWpV), das Privatkundengeschäft mit Bun<strong>des</strong>wertpapieren<br />

und den Münzversand, auf private Unternehmen<br />

zu übertragen. Anschließend soll die Behörde aufgelöst<br />

werden. Das Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen (Bun<strong>des</strong>ministerium)<br />

hat in einem ersten Schritt die Privatisierung<br />

<strong>des</strong> Münzversan<strong>des</strong> eingeleitet.<br />

Im Rahmen ihres Privatkundengeschäfts verkauft, verwahrt<br />

und verwaltet die BWpV Bun<strong>des</strong>wertpapiere für<br />

Privatanleger gebührenfrei. Sie unterhält dazu ein Service-Center<br />

und ermöglicht Internet-Banking. Zusätzlich<br />

versendet sie Sammler- und Gedenkmünzen. Die BWpV<br />

hat rund 400 Beschäftigte und gibt jährlich Haushaltsmittel<br />

von 27 Mio. Euro aus.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium will dem Vorschlag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />

folgen und die Behörde auflösen sowie<br />

den Münzversand privatisieren. Es hat auch entschieden,<br />

das Privatkundengeschäft und Teile <strong>des</strong> Personals der<br />

BWpV auf die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland – Finanzagentur<br />

GmbH (Finanzagentur) zu übertragen. Die Finanzagentur,<br />

die vollständig dem Bund gehört, betreibt<br />

<strong>des</strong>sen Schuldenmanagement.<br />

Mit der Übernahme <strong>des</strong> Münzversan<strong>des</strong> durch private<br />

Unternehmen wird der Bun<strong>des</strong>haushalt entlastet. Das<br />

dient auch dem Bürokratieabbau. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof<br />

sieht die Übernahme <strong>des</strong> Privatkundengeschäfts<br />

durch die Finanzagentur nur als Zwischenschritt an. Die<br />

gebotene Übertragung auf private Finanzdienstleistungsunternehmen<br />

darf als Ziel nicht aus den Augen verloren<br />

werden.<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />

55 Beschleunigte Einführung eines<br />

modernen Datenbanksystems für<br />

EG-Richtliniencontrolling<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Wirtschaft und Arbeit (Bun<strong>des</strong>ministerium)<br />

will auf Empfehlung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />

beschleunigt ein modernes Datenbanksystem<br />

einführen. Dies soll es dem Bun<strong>des</strong>ministerium erleichtern,<br />

die Umsetzung von Richtlinien der Europäischen<br />

Gemeinschaften zu koordinieren. Bisher hatte sich das<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium einer veralteten Datenbank bedient,<br />

die wesentlichen Anforderungen für eine wirksame Fristenkontrolle<br />

nicht erfüllte. Da Deutschland wegen der

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