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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 139 – Drucksache 16/160<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat angeregt, dass das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

den IT-Sicherheitsbericht stärker als Controlling-Instrument<br />

nutzen sollte. Auf <strong>des</strong>sen Grundlage<br />

sollte es Risiken mangelhafter IT-Sicherheit einschätzen<br />

und Maßnahmen einleiten, diese Risiken zu verringern.<br />

Er hat dem Bun<strong>des</strong>ministerium empfohlen, soweit möglich<br />

die Empfehlungen <strong>des</strong> BSI zu nutzen.<br />

17.3<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat dargelegt, dass<br />

● die bisherigen IT-Sicherheitsberichte den Zustand der<br />

IT-Sicherheit der Bun<strong>des</strong>wehr nur unzureichend beschreiben,<br />

● es nach wie vor beabsichtige, für die Jahre 2003 und<br />

2004 einen zusammengefassten IT-Sicherheitsbericht<br />

zu erstellen, und<br />

● es den IT-Sicherheitsbericht neu gestalten wolle.<br />

Künftig sollen Termine genannt werden, bis zu denen<br />

aktuelle Regelungen zur IT-Sicherheit verfügbar sein<br />

sollen. Außerdem werde der Bericht umfangreiche<br />

Daten enthalten, mit denen die IT-Sicherheitslage in<br />

der Bun<strong>des</strong>wehr besser bewertet werden könne. Dies<br />

könne ein Nachsteuern erleichtern.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat bestätigt, dass die wesentlichen<br />

bun<strong>des</strong>wehreigenen Vorschriften zur IT-Sicherheit<br />

nicht aktuell sind. Es hat angekündigt, mit der ministeriellen<br />

Abstimmung der Zentralen Dienstvorschrift und<br />

weiterer Vorschriften voraussichtlich im Herbst <strong>des</strong> Jahres<br />

<strong>2005</strong> zu beginnen. Darüber hinaus strebe es Maßnahmen<br />

an, die IT-Sicherheit zu verbessern, zu steuern und<br />

zu kontrollieren. Hierzu werde es die Anregungen und<br />

Empfehlungen <strong>des</strong> BSI stärker als bisher in seine Vorschriften<br />

einbeziehen.<br />

17.4<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof erkennt die Absicht <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />

an, den IT-Sicherheitsbericht künftig<br />

besser zu gestalten. Da es den Bericht für das Jahr 2003<br />

nach mehr als eineinhalb Jahren nicht erstellt hat, bleibt<br />

er bei seiner Bewertung, dass die Informationen zum<br />

Zeitpunkt ihrer Bereitstellung schon veraltet sind. Er ist<br />

darüber hinaus der Auffassung, dass dem hohen Aufwand<br />

für die IT-Sicherheitsinspektionen auch ein angemessener<br />

Nutzen gegenüber stehen muss. Dies ist nur gewährleistet,<br />

wenn der Bericht aktuell und aussagekräftig ist. Nur<br />

dann kann er wirksam als Controlling-Instrument eingesetzt<br />

werden. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof empfiehlt daher<br />

weiterhin, den IT-Sicherheitsbericht wie vorgesehen jährlich<br />

zu erstellen und den Organisationsbereichen zeitnah<br />

zur Verfügung zu stellen. Ob die angekündigten zusätzlichen<br />

Daten <strong>des</strong> IT-Sicherheitsberichts dazu beitragen, die<br />

IT-Sicherheitslage der Bun<strong>des</strong>wehr besser bewerten und<br />

steuern zu können, bleibt abzuwarten.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof bleibt bei seiner Auffassung,<br />

dass das Bun<strong>des</strong>ministerium soweit möglich die Empfehlungen<br />

<strong>des</strong> BSI zur IT-Sicherheit nutzen sollte. Diese<br />

können auch im Verteidigungsbereich angewandt werden.<br />

Dies wird dadurch deutlich, dass einige Dienststellen der<br />

Bun<strong>des</strong>wehr die Empfehlungen <strong>des</strong> BSI bereits neben den<br />

Vorschriften <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums nutzen. Eigene Vorschriften<br />

sollte das Bun<strong>des</strong>ministerium nur in zwingend<br />

notwendigen Fällen erlassen und auf aktuellem Stand halten.<br />

18 Verlängerung der Lebensdauer von<br />

Fahrzeugbatterien wirtschaftlich<br />

gestalten<br />

(Kapitel 12 und 15)<br />

18.0<br />

Ein erheblicher Teil der in der Bun<strong>des</strong>wehr eingesetzten<br />

Fahrzeugbatterien erreicht nicht die übliche Lebensdauer.<br />

Ursache ist die geringe Nutzung der Fahrzeuge.<br />

Die Bun<strong>des</strong>wehr setzt sowohl mobile Batterieladeerhaltungsgeräte<br />

als auch eine stationäre Batteriela<strong>des</strong>tation<br />

ein, um die Lebensdauer zu verlängern. Das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

der Verteidigung hat versäumt zu untersuchen,<br />

wie es dieses Ziel wirtschaftlich erreichen kann.<br />

18.1<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof prüfte mit Unterstützung <strong>des</strong><br />

Prüfungsamtes <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> Köln die Bewirtschaftung von<br />

Batterien und den Einsatz von Batterieladegeräten in der<br />

Bun<strong>des</strong>wehr. Er stellte fest, dass die durchschnittliche Lebensdauer<br />

von Fahrzeugbatterien (Batterien) der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

zweieinhalb Jahre betrug. Üblicherweise hat eine<br />

Batterie eine Lebensdauer von sechs bis acht Jahren. Ursache<br />

für die geringe Lebensdauer der Batterien der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

war, dass diese viele Fahrzeuge nur wenig nutzte.<br />

Werden Batterien nicht regelmäßig ent- und geladen,<br />

kommt es zu so genannten Tiefentladungen und die Lebensdauer<br />

wird verkürzt. Tiefentladene Batterien sonderte<br />

die Bun<strong>des</strong>wehr aus. In den letzten zehn Jahren beschaffte<br />

sie jährlich 50 000 neue Batterien. Allein im Jahre 2004<br />

wendete die Bun<strong>des</strong>wehr dafür 14,0 Mio. Euro auf.<br />

Die Bun<strong>des</strong>wehr versuchte mit zwei Methoden, die Lebensdauer<br />

der Batterien zu verlängern. Zum einen setzte<br />

sie mobile Ladeerhaltungsgeräte ein. Diese halten den<br />

Batterieladezustand aufrecht und verhindern von vorneherein<br />

bei längeren Standzeiten der Fahrzeuge die Tiefentladung<br />

der Batterien. Im Jahre 2003 kaufte die Bun<strong>des</strong>wehr<br />

3 500 Geräte für insgesamt 4,1 Mio. Euro.<br />

Zum anderen errichtete sie als Pilotprojekt im Jahre 2002<br />

in einem Gerätedepot für 520 000 Euro eine stationäre<br />

Batteriela<strong>des</strong>tation. Diese sollte auch tiefentladene Batterien<br />

wieder aufladen. Zwischen Februar 2002 und April<br />

2004 brachte die Bun<strong>des</strong>wehr 27 000 Batterien zur stationären<br />

La<strong>des</strong>tation, ohne vorher zu prüfen, ob die Batterien<br />

tiefentladen waren. Davon waren 11 000 Batterien<br />

unbenutzt und uneingeschränkt funktionstüchtig. Der Zustand<br />

der übrigen war teilweise so schlecht, dass trotz<br />

moderner Ladetechnik nur 3 700 Batterien wieder aufgeladen<br />

werden konnten. Mehr als 45 % der angelieferten<br />

Batterien waren so zerstört, dass sie nicht weiter verwendet<br />

werden konnten.

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