Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Drucksache 16/160 – 98 – Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode<br />
Abbildung 20<br />
Prozent vom BIP<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
3,0 %<br />
2,3 %<br />
3,2 %<br />
3,3 %<br />
Entwicklung der Defizitquote 1<br />
2,6 %<br />
2,2 %<br />
1 Unter Berücksichtigung der im Frühjahr <strong>2005</strong> vom Statistischen Bun<strong>des</strong>amt veröffentlichten Ergebnisse der Revision der VGR; Defizitquote<br />
2000: Ohne Erlöse aus der Versteigerung der Mobilfunklizenzen (rund 50,8 Mrd. Euro); <strong>2005</strong>: Schätzung.<br />
1,5 %<br />
2,8 %<br />
3,6 %<br />
3,8 %<br />
3,6 %<br />
0,0<br />
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />
Jahr<br />
2000 2001 2002 2003 2004 <strong>2005</strong><br />
3,7 %<br />
3,0 %: Referenzwert<br />
51,6 41,7 59,9 62,7 51,0 42,8 29,7<br />
1,2 %<br />
28,0 58,6 77,5 81,3 80 rd. 80<br />
Defizit in Mrd.<br />
Euro<br />
Die öffentlichen Haushalte in Deutschland sind nach<br />
wie vor weit vom Ziel eines in konjunkturellen Normallagen<br />
nahezu ausgeglichenen oder Überschüsse aufweisenden<br />
Haushalts entfernt. Der ECOFIN-Rat hat in<br />
seiner Stellungnahme vom 17. Februar <strong>2005</strong> zum aktualisierten<br />
Stabilitätsprogramm Deutschlands (Ratsdokument<br />
6497/05) festgestellt, dass der in der Programmaktualisierung<br />
vorgezeichnete haushaltspolitische Kurs<br />
nicht ausreicht, dieses Ziel innerhalb <strong>des</strong> Prognosezeitraums<br />
bis 2008 zu erreichen. Der Rat ist der Auffassung,<br />
dass Deutschland seine Haushaltsanpassungen und Strukturreformen<br />
fortsetzen sollte, um mittelfristig einen nahezu<br />
ausgeglichenen Haushalt zu erreichen und die langfristige<br />
Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen zu<br />
verbessern.<br />
Der Rat hat Anfang <strong>des</strong> Jahres 2003 entschieden, dass in<br />
Deutschland ein übermäßiges Defizit besteht und <strong>des</strong>sen<br />
Korrektur bis Ende 2004 empfohlen. Der Ende 2003 ge-<br />
troffene Beschluss <strong>des</strong> Rates zur Aussetzung <strong>des</strong> Defizitverfahrens<br />
wurde durch Urteil <strong>des</strong> Europäischen Gerichtshofs<br />
vom 13. Juli 2004 für nichtig erklärt. Die EU-<br />
Kommission ist jedoch zu dem Schluss gelangt, dass es<br />
wegen der „einzigartigen Umstände“, die das Urteil geschaffen<br />
habe, erforderlich sei, die Frist für die Defizitkorrektur<br />
bis Ende <strong>2005</strong> zu verlängern 27 .<br />
Deutschland hat sich verpflichtet, durch ein Sparpaket<br />
das gesamtstaatliche Defizit im Jahre <strong>2005</strong> wieder unter<br />
3 % <strong>des</strong> BIP zu bringen. Dieses Ziel wird nach Einschätzung<br />
der Bun<strong>des</strong>regierung, die für das Jahr <strong>2005</strong> mit einem<br />
Staatsdefizit von rund 3,7 % <strong>des</strong> BIP rechnet, deutlich<br />
verfehlt werden. Auch für die Jahre 2006 und 2007<br />
27 Mitteilung der Kommission an den Rat zur Situation Deutschlands<br />
und Frankreichs in Bezug auf ihre Verpflichtungen im Rahmen <strong>des</strong><br />
Verfahrens bei einem übermäßigen Defizit nach dem Urteil <strong>des</strong> Gerichtshofs<br />
vom 14.12.2004, KOM(2004) 813 endg., S. 3.