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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 95 – Drucksache 16/160<br />

Mrd. Euro<br />

1 500<br />

1 400<br />

1 300<br />

1 200<br />

1 100<br />

1 000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Gesamtverschuldung der öffentlichen Haushalte<br />

237 Mrd. Euro<br />

= 31 % <strong>des</strong> BIP<br />

473 Mrd. Euro<br />

= 41 % <strong>des</strong> BIP<br />

1 009 Mrd. Euro<br />

= 54 % <strong>des</strong> BIP<br />

Abbildung 17<br />

1 395 Mrd. Euro<br />

= 63 % <strong>des</strong> BIP<br />

63 Mrd. Euro<br />

= 18 % <strong>des</strong> BIP<br />

20<br />

48<br />

70<br />

254<br />

14<br />

119<br />

1970<br />

29<br />

1980 1989<br />

Jahr<br />

1995 2004<br />

Gemeinden und Zweckverbände Länder einschl. Sondervermögen Bund einschl. Sondervermögen<br />

2.7.2 Deckungs- und Zinssteuerquoten<br />

Auch die Deckungsquoten (Anteil der Ausgaben im<br />

Haushalt, die durch so genannte laufende, d. h. nicht kreditfinanzierte<br />

Einnahmen abgedeckt sind) entwickeln sich<br />

bei allen Gebietskörperschaften ungünstig. Dabei weist<br />

der Bund im Vergleich zum Durchschnitt der anderen Gebietskörperschaften<br />

nach wie vor eine schlechtere Finanzlage<br />

auf (vgl. Abbildung 18). Er finanziert seit Mitte der<br />

70er-Jahre einen deutlich höheren Anteil seiner Ausgaben<br />

über neue Kredite als der Durchschnitt der Länder und<br />

Gemeinden. Im Haushaltsjahr 2004 lag die Deckungsquote<br />

im Bun<strong>des</strong>haushalt mit rund 84 % klar unter der<br />

<strong>des</strong> Durchschnitts der Länder und Gemeinden<br />

(rund 92 %).<br />

Gemäß Artikel 106 Abs. 3 Satz 4 Nr. 1 Grundgesetz ist<br />

bei der Festsetzung der Umsatzsteueranteile davon auszugehen,<br />

dass Bund und Länder im Rahmen der laufenden<br />

Einnahmen gleichmäßig Anspruch auf Deckung ihrer<br />

notwendigen Ausgaben haben. Hierbei sind die<br />

Deckungsbedürfnisse so abzustimmen, dass ein billiger<br />

Ausgleich erzielt, eine Überbelastung der Steuerpflichtigen<br />

vermieden und die Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse<br />

gewahrt wird (Artikel 106 Abs. 3 Satz 4 Nr. 2 Grundgesetz).<br />

Bislang ist es dem Bund trotz der unterschiedlichen<br />

Deckungsverhältnisse nicht gelungen, gegenüber den Län-<br />

61<br />

157<br />

95<br />

257<br />

657<br />

92<br />

443<br />

860<br />

dern eine Neufestsetzung der Umsatzsteueranteile zu<br />

seinen Gunsten zu erreichen. Bei der Neuordnung der<br />

föderalen Finanzbeziehungen ab dem Jahre <strong>2005</strong> (Solidarpakt<br />

II) sind die festgestellten Abweichungen bei den<br />

Deckungsquoten ohne Auswirkung auf die geltende Umsatzsteuerverteilung<br />

geblieben. Der Bund hat zwischenzeitlich<br />

sogar noch weitere finanzielle Zugeständnisse gegenüber<br />

den Ländern und Gemeinden gemacht – z. B. im<br />

Rahmen der Gemeindefinanzreform, <strong>des</strong> Vorziehens der<br />

letzten Stufe der Steuerreform im Jahre 2004 sowie der<br />

Umsetzung der Arbeitsmarktreformen. Aus Sicht <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>rechnungshofes sollte der Bund gegenüber den<br />

Ländern darauf drängen, dass verfassungsrechtlich wie<br />

finanzwirtschaftlich angezeigte Veränderungen bei der<br />

Steuerverteilung angemessen berücksichtigt werden.<br />

Auch bei den Zinsausgaben ist der Bun<strong>des</strong>haushalt in<br />

deutlich höherem Maße belastet, weil der Bund<br />

– insbesondere wegen der finanziellen Folgen der Wiedervereinigung<br />

und der Unterstützung <strong>des</strong> wirtschaftlichen<br />

Aufbaus in den neuen Ländern – gerade im letzten Jahrzehnt<br />

erheblich mehr Schulden angesammelt hat als die<br />

übrigen Gebietskörperschaften. Im Jahre 2004 musste der<br />

Bund knapp 20 % seiner Steuereinnahmen für die Zinslast<br />

aufwenden, während die Zinssteuerquote im Länderdurchschnitt<br />

nur gut halb so hoch war (vgl. Abbildung 18).

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