Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Drucksache 16/160 – 74 – Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode<br />
Inanspruchnahme der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit<br />
oder nach Altersteilzeit schrittweise von 60 auf 63 Jahre<br />
angehoben.<br />
Die kurz- und längerfristig wirkenden Maßnahmen erscheinen<br />
überwiegend geeignet, die Stabilisierung der Finanzlage<br />
in der Rentenversicherung zu unterstützen. Die<br />
Absenkung der Schwankungsreserve stellt allerdings keinen<br />
nachhaltigen Konsolidierungsbeitrag für die Rentenfinanzen<br />
dar. Die Absenkung <strong>des</strong> Zielwertes auf 20 % einer<br />
Monatsausgabe führt vielmehr zu einer weiteren<br />
Verringerung der unterjährigen Liquidität in der Rentenversicherung,<br />
die der Bund im Rahmen der Bereitstellung<br />
seiner Zuschüsse sicherzustellen hat (vgl. § 11 Abs. 4<br />
Haushaltsgesetz <strong>2005</strong>).<br />
2.2.2.2<br />
Die Bun<strong>des</strong>leistungen an die gesetzliche Rentenversicherung<br />
(einschließlich der Defizitabdeckung bei der knapp-<br />
schaftlichen Rentenversicherung) sind das strukturelle<br />
Hauptproblem im Ausgabenbereich <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts.<br />
Nicht zuletzt aufgrund der auf dem Rentensektor<br />
durchgeführten Reformmaßnahmen 2 machen die Bun<strong>des</strong>leistungen<br />
einen immer größer werdenden Anteil <strong>des</strong><br />
Haushaltsvolumens aus. Während sie im Jahre 1992 nur<br />
14 % der Gesamtausgaben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts beanspruchten,<br />
liegt ihr Anteil im Haushaltsjahr <strong>2005</strong> mit<br />
30,6 % mehr als doppelt so hoch. In Relation zu den Steuereinnahmen<br />
ist das Verhältnis noch erheblich ungünstiger:<br />
In diesem Jahr fließen 41,6 % aller Steuereinnahmen<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> in den Rentenbereich. Im Jahre 1992 waren<br />
es demgegenüber nur rund 17 % (vgl. Abbildung 6).<br />
2 In den letzten Jahren z. B. Rentenreformgesetz 1999 u. a. mit Einführung<br />
<strong>des</strong> zusätzlichen Bun<strong>des</strong>zuschusses; Gesetz zu Korrekturen in<br />
der Sozialversicherung (1999) u. a. mit Übernahme der Beiträge für<br />
Kindererziehungszeiten durch den Bund und Erstattung von einigungsbedingten<br />
Leistungen an die Träger der Rentenversicherung.<br />
Abbildung 6<br />
Verhältnis der Leistungen an die Rentenversicherung zu den Gesamtausgaben und<br />
den Steuereinnahmen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong><br />
Prozent<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
17,0 18,0<br />
14,0 14,0<br />
19,4<br />
15,6<br />
20,9<br />
23,8<br />
26,1<br />
16,5 17,7 19,6<br />
29,4<br />
22,0<br />
Prozentualer Anteil der Leistungen<br />
an die RV an den Steuereinnahmen<br />
im Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
31,4<br />
24,5<br />
32,7<br />
35,7<br />
26,6 28,4<br />
0<br />
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 <strong>2005</strong><br />
Jahr<br />
38,0<br />
29,2<br />
40,3<br />
30,1<br />
Prozentualer Anteil der Leistungen<br />
an die RV an den Gesamtausgaben<br />
im Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
41,4<br />
30,8<br />
41,6<br />
30,6