Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 81 – Drucksache 16/160<br />
Auf der Grundlage der Steuerschätzung vom 10. Mai<br />
<strong>2005</strong> bis 12. Mai <strong>2005</strong> müssen Bund und Länder erneut<br />
erheblich geringere Steuereinnahmen verkraften als veranschlagt,<br />
während die Gemeinden mit leichten Steuermehreinnahmen<br />
gegenüber der bisherigen Planung rechnen<br />
können. Im Vergleich zur letztjährigen Schätzung<br />
vom Mai 2004 fallen die Steuereinnahmen im Zeitraum<br />
2006 bis 2008 um insgesamt rund 61,7 Mrd. Euro geringer<br />
aus. Auf den Bund entfallen hiervon rund 35,6 Mrd.<br />
Euro, also rund 58 %. Die Steuerschätzung vom Mai<br />
<strong>2005</strong> ist damit der neunte Steuerschätztermin in Folge,<br />
zu dem die Steuereinnahmeerwartungen nach unten korrigiert<br />
werden mussten.<br />
Dies hat wiederum negative Auswirkungen auf die neue<br />
Finanzplanung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> (vgl. Abbildung 10). Danach<br />
müssen – wie bereits in den fünf vorangegangenen Finanzplänen<br />
zuvor – auch im Finanzplan bis 2009 die für die<br />
nächsten Bun<strong>des</strong>haushalte geplanten Steuereinnahmen<br />
Mrd. Euro<br />
250,0<br />
200,0<br />
150,0<br />
100,0<br />
194,5<br />
190,8<br />
187,2<br />
Abweichungen bei den erwarteten Steuereinnahmen<br />
221,4<br />
202,6<br />
191,5<br />
191,5<br />
Haushaltsentwurf <strong>2005</strong>; Finanzplan bis 2007<br />
Haushaltssoll <strong>2005</strong>; Finanzplan bis 2008<br />
229,9<br />
merklich zurückgeschraubt werden. Allein im Haushaltsjahr<br />
2006 unterschreiten die erwarteten Steuereinnahmen<br />
die Planungszahlen <strong>des</strong> letzten Finanzplans um rund<br />
11 Mrd. Euro und die <strong>des</strong> vorletzten Finanzplans sogar<br />
um rund 30 Mrd. Euro. Die Erosion der veranschlagten<br />
und geplanten Steuereinnahmen setzt sich damit fort.<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat in seinen letztjährigen Feststellungen<br />
darauf hingewiesen, dass die Steuereinnahmen<br />
in den letzten zehn Jahren zum Teil deutlich zu optimistisch<br />
eingeschätzt worden sind. Er sieht sich durch die<br />
aktuelle Entwicklung erneut in seinen Feststellungen bestätigt.<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof wiederholt daher seine<br />
Empfehlung, das bisherige Verfahren zur Schätzung der<br />
Steuereinnahmen auf Verbesserungsmöglichkeiten zu überprüfen.<br />
Es erscheint vor allem angezeigt, bei der Finanzplanung<br />
die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie deren<br />
Auswirkungen auf die Steuereinnahmen vorsichtiger<br />
einzuschätzen.<br />
210,3<br />
196,9<br />
197,4<br />
216,8<br />
203,0<br />
203,8<br />
Mai-Steuerschätzung für <strong>2005</strong> bis 2009<br />
Haushaltsentwurf 2006; Finanzplan bis 2009<br />
Abbildung 10<br />
<strong>2005</strong> 2006 2007 2008 2009<br />
Jahr<br />
210,9<br />
212,1