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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 83 – Drucksache 16/160<br />

Die steuerlichen Mindereinnahmen im Zusammenhang<br />

mit diesen Reformmaßnahmen erreichten im Bun<strong>des</strong>haushalt<br />

2004 somit einen Betrag in der Größenordnung<br />

von insgesamt rund 54 Mrd. Euro. Dem stehen zwar auch<br />

steuerliche Mehreinnahmen vor allem durch den im<br />

Jahre 1995 eingeführten Solidaritätszuschlag (2004: rund<br />

10,1 Mrd. Euro) sowie durch Entlastungen auf der Ausgabenseite<br />

gegenüber (insbesondere bei dem bis einschließlich<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts 1995 auf der Ausgabenseite<br />

gebuchten Kindergeld, bei den Ausgaben für die<br />

ehemaligen Sondervermögen Deutsche Bun<strong>des</strong>bahn und<br />

Deutsche Reichsbahn sowie beim Fonds „Deutsche Einheit“).<br />

Diese Steuermehreinnahmen und Minderausgaben<br />

reichen aber bei weitem nicht aus, den Rückgang der<br />

Steuereinnahmen aufgrund der beschriebenen systematischen<br />

und strukturellen Veränderungen auszugleichen.<br />

Per saldo entstehen dem Bun<strong>des</strong>haushalt erhebliche jährliche<br />

Zusatzbelastungen.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat sich dafür ausgesprochen,<br />

die Verwaltungskompetenz für die Erhebung und<br />

Verwaltung von Gemeinschaftssteuern von den Ländern<br />

auf den Bund zu übertragen, um festgestellte<br />

Schwachstellen zu beheben (vgl. Bemerkung Nr. 3.2.1).<br />

Dies betrifft vor allem auch die Vermeidung von Steuerausfällen<br />

durch nationale und internationale Betrüge-<br />

Prozent vom BIP<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

24,3<br />

11,8<br />

23,4<br />

22,5<br />

11,0 10,8<br />

reien im Bereich der Umsatzsteuer (vgl. Bun<strong>des</strong>tagsdrucksache<br />

15/495).<br />

2.3.3 Entwicklung der Steuerquoten<br />

Die Erosion der Steuereinnahmen für die Gebietskörperschaften<br />

und insbesondere für den Bun<strong>des</strong>haushalt lässt<br />

sich auch anhand der Entwicklung <strong>des</strong> Steueraufkommens<br />

in Relation zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

ablesen. Die volkswirtschaftliche Steuerquote – also das<br />

Verhältnis der kassenmäßigen Steuereinnahmen zum Bruttoinlandsprodukt<br />

– ist seit Jahren rückläufig (vgl. Abbildung<br />

11). Insbesondere seit dem Jahre 2000 ist ein<br />

massiver Rückgang zu verzeichnen. Im Haushaltsjahr<br />

<strong>2005</strong> wird die gesamtstaatliche Steuerquote einen neuen<br />

historischen Tiefstand erreichen.<br />

Die Steuerquote <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> wird im Jahre <strong>2005</strong> gegenüber<br />

dem Jahre 2000 um 1,3 Prozentpunkte geringer sein<br />

(dies entspricht einem Rückgang gegenüber der Quote <strong>des</strong><br />

Jahres 2000 von rund 13 %). Demgegenüber geht die Ausgabenquote<br />

– also der Anteil der Ausgaben bezogen auf das<br />

Bruttoinlandsprodukt – in diesem Zeitraum nur um 0,5 Prozentpunkte<br />

zurück (2000: 11,8 %; <strong>2005</strong>: 11,3 %). Die sich<br />

daraus ergebenden Finanzierungslücken werden – wie in<br />

den letzten Haushaltsjahren – durch Vermögensverwertungen<br />

und eine höhere Nettokreditaufnahme ausgeglichen.<br />

Steuerquoten aller Gebietskörperschaften und <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong><br />

23,1<br />

10,4<br />

22,3<br />

21,8<br />

9,4 9,0<br />

22,1<br />

9,0<br />

22,9 23,0<br />

9,7 9,8<br />

Steuerquote ÖGH Steuerquote Bund<br />

21,5 21,0 20,8 20,3<br />

9,3 9,1 9,0<br />

Abbildung 11<br />

1980 1985 1991 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 <strong>2005</strong><br />

Jahr<br />

8,6<br />

20,1<br />

8,5

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