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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 87 – Drucksache 16/160<br />

Für den Bun<strong>des</strong>haushalt <strong>2005</strong> ist ein Betrag von einer bisher<br />

nicht erreichten Größenordnung von rund 41,5 Mrd.<br />

Euro (16,3 %) veranschlagt (vgl. Abbildung 13).<br />

Die Veränderungen innerhalb dieses Zeitraums beruhen<br />

im Wesentlichen auf den unterschiedlich hohen Erlösen<br />

aus der Veräußerung von Beteiligungen und sonstigem<br />

Kapitalvermögen. Vor allem seit dem Jahre 1995 werden<br />

Beteiligungs- oder Privatisierungserlöse verstärkt zur<br />

Haushaltsfinanzierung eingesetzt. Im Haushalt <strong>2005</strong> sind<br />

rund 17,2 Mrd. Euro veranschlagt (6,8 % <strong>des</strong> Haushaltssolls),<br />

im Haushaltsentwurf 2006 sogar rund 22,8 Mrd.<br />

Euro, was rund 8,9 % <strong>des</strong> Haushaltssolls entspricht (vgl.<br />

Abbildung 13). Damit wird in diesen beiden Haushaltsjahren<br />

die bisherige Rekordhöhe <strong>des</strong> Jahres 1998 (11,5 Mrd.<br />

Euro oder 4,9 % <strong>des</strong> Haushaltsvolumens) nochmals deutlich<br />

übertroffen. Diese hohen Beträge sollen dazu beitragen,<br />

die Bun<strong>des</strong>haushalte <strong>2005</strong> und 2006 ohne Überschreiten<br />

der verfassungsrechtlichen Kreditobergrenze<br />

<strong>des</strong> Artikels 115 Abs. 1 Grundgesetz auszugleichen. Allerdings<br />

dürfte dieses Ziel zumin<strong>des</strong>t im Haushaltsjahr<br />

<strong>2005</strong> angesichts der steuerlichen Mindereinnahmen sowie<br />

der sich abzeichnenden erheblichen Mehrbelastungen für<br />

den Arbeitsmarkt kaum erreicht werden (vgl. Nr. 2.4).<br />

2.3.6.1 Verwendung von Privatisierungserlösen<br />

zur Haushaltsfinanzierung<br />

Insgesamt hat der Bund im Zeitraum 1995 bis <strong>2005</strong> Vermögen<br />

im Wert von rund 80 Mrd. Euro verwertet und die<br />

Mrd. Euro<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0,0<br />

0,1<br />

0,6<br />

0,2 %<br />

6,1<br />

2,6 %<br />

2,1<br />

0,9 %<br />

5,0<br />

Sonstige Einnahmen<br />

2,2 %<br />

11,5<br />

4,9 %<br />

8,2<br />

Erlöse hieraus zur Finanzierung <strong>des</strong> laufenden Haushalts<br />

eingesetzt. Bestehende Schulden sind aus den Vermögensveräußerungen<br />

nicht getilgt worden. Im laufenden<br />

Haushaltsjahr <strong>2005</strong> sind neben den Verwertungen von<br />

Forderungen gegenüber ausländischen Staaten weitere<br />

Beteiligungsverkäufe geplant. Damit werden die noch<br />

vorhandenen Bun<strong>des</strong>anteile an den Postnachfolgeunternehmen<br />

Deutsche Telekom AG und Deutsche Post AG,<br />

deren Kurswerte zur Jahresmitte <strong>2005</strong> bei rund 15 Mrd.<br />

Euro lagen, weiter aufgebraucht. Ab dem Jahre 2007<br />

dürfte der Bun<strong>des</strong>haushalt keine nennenswerten Einnahmen<br />

aus Privatisierungserlösen und Gewinnen der<br />

Postaktiengesellschaften mehr erzielen, die vorrangig zur<br />

Deckung der Defizite der Postbeamtenversorgungskasse<br />

vorgesehen waren (vgl. <strong>Bemerkungen</strong> 2001, Bun<strong>des</strong>tagsdrucksache<br />

14/7018 Nr. 15). Die noch auf lange Zeit bestehenden<br />

erheblichen Pensionslasten in dreistelliger Milliardenhöhe<br />

17 werden dann ausschließlich aus den übrigen<br />

laufenden Haushaltseinnahmen oder aus einer höheren<br />

Nettoneuverschuldung gedeckt werden müssen – eine zusätzliche<br />

schwer wiegende Hypothek für künftige Bun<strong>des</strong>haushalte.<br />

17 Nach Angaben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums belaufen sich die vom Bund<br />

abzudeckenden Versorgungslasten für die ehemaligen Postbeamten<br />

und ihre Hinterbliebenen im Zeitraum 2004 bis 2090 im Nominalwert<br />

auf rund 555 Mrd. Euro; das entspricht einem Barwert von rund<br />

150 Mrd. Euro.<br />

3,3 %<br />

3,7<br />

1,5 %<br />

3,1 %<br />

7,6<br />

2,2 %<br />

5,4<br />

5,1<br />

2,0 %<br />

8,6<br />

3,4 %<br />

Abbildung 13<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />

Jahr<br />

2000 2001 2002 2003 2004 <strong>2005</strong> 2006<br />

Sonstige Einnahmen davon Beteiligungserlöse Anteil Beteiligungserlöse am Haushaltsvolumen<br />

6,8 %<br />

17,2<br />

6<br />

5,8 %<br />

15,0<br />

8<br />

7<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Prozent

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