Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 71 – Drucksache 16/160<br />
Sicht – die dominante Stellung der konsumtiven Ausgaben<br />
im Bun<strong>des</strong>haushalt auf den Anstieg der Sozialausgaben<br />
zurückzuführen ist. Zur Begrenzung dieser Dynamik habe<br />
die Bun<strong>des</strong>regierung mit der „Agenda 2010“ einen tief greifenden<br />
Umbau der sozialen Sicherungssysteme auf den Weg<br />
gebracht, von dem mittel- und langfristig deutlich stabilisierende<br />
Wirkungen auf den Bun<strong>des</strong>haushalt ausgehen sollen.<br />
Weitere strukturelle Verbesserungen im Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
und in den Haushalten der Länder seien unerlässlich, wobei<br />
der Konsolidierungsschwerpunkt beim Subventionsabbau<br />
vor allem im steuerlichen Bereich liege. Mitverantwortlich<br />
für die schwierige Haushaltslage sei die fehlende Unterstützung<br />
durch die Länder bei den vom Bund auf den<br />
Weg gebrachten Konsolidierungsmaßnahmen im Bereich<br />
der Steuervergünstigungen. In den von der Mitwirkung<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rates unabhängigen Bereichen seien deutliche<br />
Erfolge bei der Ausgabenbegrenzung und beim Subventionsabbau<br />
erzielt worden. Beleg hierfür seien die starke<br />
Rückführung der Finanzhilfen sowie die seit Anfang der<br />
90er-Jahre zurückgehende Ausgabenquote im Bun<strong>des</strong>haushalt,<br />
die auch zur rückläufigen Staatsquote beitrage.<br />
Prozent<br />
70,0<br />
60,0<br />
50,0<br />
40,0<br />
30,0<br />
20,0<br />
10,0<br />
Wesentliche Ausgabenquoten<br />
Zins-/Sozialquote 1<br />
Sozialquote 2<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof stellt fest, dass die Haushaltsprobleme<br />
<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> auch nach Auffassung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />
in erheblichem Umfang strukturelle Ursachen<br />
haben. Eine nachhaltige Verbesserung der<br />
Haushaltslage kann daher nur durch strukturell wirkende<br />
Maßnahmen erzielt werden. Die in der „Agenda 2010“<br />
angelegte Konsolidierungsstrategie bildet hierbei einen<br />
ersten Schritt, um die äußerst schwierige finanzwirtschaftliche<br />
Lage <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts mittelfristig wieder<br />
in den Griff zu bekommen. Im Gegensatz zum Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
sieht der Bun<strong>des</strong>rechnungshof allerdings bislang<br />
keine signifikanten Zeichen für eine Trendumkehr<br />
bei der Entwicklung der Bun<strong>des</strong>finanzen. Es droht im Gegenteil<br />
in den nächsten Jahren noch eine Verschärfung der<br />
Situation. So räumt das Bun<strong>des</strong>ministerium selbst ein,<br />
dass ab dem Bun<strong>des</strong>haushalt 2007 ein „struktureller<br />
Handlungsbedarf“ von jährlich 25 Mrd. Euro besteht. Damit<br />
wird eine Deckungslücke umschrieben, die nach derzeitiger<br />
Einschätzung das jährliche Finanzierungsdefizit<br />
auf die Größenordnung von jährlich 45 Mrd. Euro steigen<br />
lässt.<br />
Zinsquote 3<br />
Investitionsquote 4<br />
Abbildung 3<br />
0,0<br />
1985 1989 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 <strong>2005</strong><br />
Jahr<br />
1 Anteil der Zins- und Sozialausgaben an den Gesamtausgaben.<br />
2 Anteil der Sozialausgaben an den Gesamtausgaben.<br />
3 Anteil der Zinsausgaben an den Gesamtausgaben.<br />
4 Anteil der Investitionsausgaben an den Gesamtausgaben. Bis zum Jahre 2001 Investitionen einschließlich Finanzhilfen nach dem Investitionsförderungsgesetz<br />
Aufbau Ost, die ab dem Jahre 2002 als Bun<strong>des</strong>ergänzungszuweisungen (Steuereinnahmeminderungen) geleistet werden.