Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 182 – Drucksache 16/160<br />
Teil III<br />
Weitere Prüfungsergebnisse<br />
Auswärtiges Amt<br />
(Einzelplan 05)<br />
44 Nicht benötigte Wohnheime <strong>des</strong><br />
Goethe-Institutes in Indien<br />
werden geschlossen<br />
44.0<br />
Das Goethe-Institut hat auf Empfehlung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />
zwei nicht benötigte Wohnheime in Pune<br />
(Indien) geschlossen. Damit werden dauerhaft Sachund<br />
Personalkosten eingespart. Ein Wohnheimgrundstück<br />
mit einem Wert von über 4 Mio. Euro kann verkauft<br />
werden.<br />
44.1<br />
Das Auswärtige Amt finanziert das Goethe-Institut, das<br />
im Auftrag der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland Aufgaben<br />
der auswärtigen Kulturpolitik wahrnimmt.<br />
Das Goethe-Institut ist auch in der indischen Industrieund<br />
Universitätsstadt Pune vertreten, wo es Sprachkurse<br />
und Schulungen anbietet. Es betrieb dort zwei Wohnheime<br />
mit insgesamt 75 Betten für Studierende. Im weltweiten<br />
Goethe-Instituts-Netz war das Institut in Pune das<br />
einzige, das Wohnheime unterhielt.<br />
Die beiden Wohnheime waren nicht vollständig belegt.<br />
Drei Viertel der Studierenden wohnten nicht in den Heimen<br />
<strong>des</strong> Goethe-Institutes. Sie bevorzugten andere Unterbringungsmöglichkeiten,<br />
die in der Stadt Pune in ausreichendem<br />
Umfang zur Verfügung standen.<br />
Die Einnahmen <strong>des</strong> Wohnheimbetriebes deckten die Kosten<br />
zu weniger als 50 %. Das Goethe-Institut musste ein<br />
jährliches Defizit von 70 000 Euro ausgleichen. Es sah<br />
auch keine Möglichkeit, die Heime zukünftig kostendeckend<br />
zu betreiben.<br />
Für eines der Wohnheime hatte der Bund im Jahre 1964<br />
ein eigenes Grundstück erworben. Der Wert dieser Liegenschaft<br />
beträgt nach einem Gutachten 4,2 Mio. Euro.<br />
Im Jahre 2002 überprüfte das Auswärtige Amt den Raumbedarf<br />
der Niederlassung in Pune. Im folgenden Jahr<br />
schlug das Goethe-Institut vor, beide Wohnheime durch<br />
einen Neubau auf dem bun<strong>des</strong>eigenen Grundstück zu ersetzen.<br />
Das Auswärtige Amt beabsichtigte diesem Vorhaben<br />
zuzustimmen, sofern der Neubau gegenüber der bestehenden<br />
Anlage langfristig wirtschaftlich sei. Es stellte<br />
in beiden Prüfungen die grundsätzliche Notwendigkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit <strong>des</strong> Wohnheimbetriebes nicht in<br />
Frage.<br />
44.2<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat beanstandet, dass die Wohnheime<br />
nicht notwendig waren, um die Schulungen <strong>des</strong><br />
Goethe-Institutes durchzuführen. Da es ausreichend anderweitige<br />
Unterbringungsmöglichkeiten gab, hat er angeregt,<br />
die Wohnheime zu schließen. Damit entfällt auch<br />
der Bedarf für einen Wohnheimneubau.<br />
44.3<br />
Das Auswärtige Amt ist den Anregungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />
gefolgt. Das Goethe-Institut hat die beiden<br />
Wohnheime inzwischen geschlossen und das Neubauvorhaben<br />
aufgegeben. Das nicht mehr benötigte Grundstück<br />
soll verkauft werden. Das Goethe-Institut spart damit die<br />
Kosten für den Wohnheimbetrieb sowie für die Errichtung<br />
eines Neubaus. Durch den Verkauf <strong>des</strong> nicht mehr benötigten<br />
Grundstücks können Einnahmen von über 4 Mio.<br />
Euro erzielt werden.<br />
44.4<br />
Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof erwartet vom Auswärtigen Amt<br />
und vom Goethe-Institut, dass sie den haushaltsrechtlichen<br />
Grundsatz der Notwendigkeit zukünftig beachten.<br />
Dabei ist der Bedarf nicht nur sorgfältig zu ermitteln, sondern<br />
auch laufend zu überprüfen.<br />
45 Auswärtiges Amt reduziert<br />
Weihnachtsgeld für Lehrkräfte<br />
im Ausland<br />
45.0<br />
Auf Empfehlung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes hat das<br />
Auswärtige Amt die jährliche Sonderzahlung, das so<br />
genannte Weihnachtsgeld, für Lehrkräfte im Ausland<br />
reduziert. Es übernahm die Regelungen für Bun<strong>des</strong>bedienstete<br />
und spart damit jährlich 1,65 Mio. Euro.