Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 67 – Drucksache 16/160<br />
Nettoneuverschuldung so gering wie möglich zu halten,<br />
um zumin<strong>des</strong>t auf mittlere Sicht die verloren gegangenen<br />
Handlungsspielräume zurück zu gewinnen. Dies wird tief<br />
greifende Konsolidierungs- und Stabilisierungsmaßnahmen<br />
bei Ausgaben und Einnahmen erfordern.<br />
Die in den Jahren 2000/2001 vor allem durch die Mobilfunk-Versteigerungserlöse<br />
vorübergehend erreichte Stabilisierung<br />
<strong>des</strong> Schuldenstan<strong>des</strong> setzt sich nicht fort. Die<br />
hohen Kreditaufnahmen werden zu einem deutlichen Anstieg<br />
der Gesamtverschuldung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und damit der<br />
Zinsbelastungen im Finanzplanungszeitraum führen. Der<br />
Bund ist nach wie vor in einer noch schwierigeren Haushalts-<br />
und Verschuldungslage als der Durchschnitt der<br />
Länder und Gemeinden.<br />
Auch nach der Lockerung <strong>des</strong> Europäischen Stabilitätsund<br />
Wachstumspaktes bleibt die nachhaltige Konsolidierung<br />
der öffentlichen Finanzen eine zentrale Aufgabe für<br />
den Bund und die anderen Gebietskörperschaften. Die<br />
nationalen Regelungen und Vereinbarungen zwischen<br />
Bund und Ländern zur Umsetzung der Europäischen Stabilitätsvorgaben<br />
sind nach wie vor unzureichend. So fehlt<br />
es immer noch an verbindlichen Festlegungen zur Wahrung<br />
der gemeinsamen Haushaltsdisziplin und zur Frage,<br />
wie mögliche Sanktionszahlungen an die Europäische<br />
Union auf Bund und Länder aufzuteilen wären.<br />
Mrd. Euro<br />
300,0<br />
250,0<br />
200,0<br />
150,0<br />
100,0<br />
50,0<br />
137,9<br />
148,2<br />
169,8<br />
194,4<br />
178,2<br />
205,4<br />
198,3<br />
218,4<br />
199,7<br />
233,9<br />
215,1<br />
240,9<br />
211,7<br />
237,6<br />
Einnahmen und Ausgaben 1<br />
192,8<br />
232,9<br />
193,5<br />
225,9<br />
204,7<br />
233,6<br />
2.1 Entwicklung der Gesamtausgaben,<br />
-einnahmen und <strong>des</strong> Finanzierungsdefizits<br />
Die Haushaltslage <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> ist durch die nachfolgenden<br />
Eckdaten zum Haushalt <strong>2005</strong>, zum Haushaltsentwurf<br />
2006 und zum Finanzplan bis 2009 gekennzeichnet1. Im Haushaltsplan für das laufende Haushaltsjahr <strong>2005</strong><br />
sind Ausgaben in Höhe von rund 254,3 Mrd. Euro veranschlagt<br />
(vgl. Abbildung 1); sie sind damit um rund<br />
2,7 Mrd. Euro höher geplant als die Ist-Ausgaben 2004<br />
(rund 251,6 Mrd. Euro). Erhebliche Mehrausgaben werden<br />
im Bereich der Arbeitsmarktpolitik (sog. Hartz IV)<br />
erwartet. Allein in diesem Haushaltssektor steigen die<br />
Ausgaben im Soll um rund 8,6 Mrd. Euro auf rund<br />
33,6 Mrd. Euro (vgl. Tabelle 1). Zusätzlich wurde bereits<br />
im Juni <strong>2005</strong> eine überplanmäßige Ausgabe bis zur Höhe<br />
von 8 Mrd. Euro für diesen Bereich bewilligt.<br />
1 Der Haushaltsentwurf 2006 und der Finanzplan <strong>2005</strong> bis 2009 sind<br />
vom Bun<strong>des</strong>kabinett am 13.07.<strong>2005</strong> zur Kenntnis genommen worden.<br />
Die Entscheidung über eine formelle Zustimmung hat sich das<br />
Bun<strong>des</strong>kabinett zu einem späteren Zeitpunkt vorbehalten. Finanzdaten<br />
aus früheren Haushaltsjahren wurden zu Vergleichszwecken in<br />
Euro umgerechnet.<br />
Abbildung 1<br />
0,0<br />
1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 <strong>2005</strong> 2006 2007 2008 2009<br />
Jahr<br />
Finanzplan<br />
Einnahmen Ausgaben<br />
1 Datenbasis für diese sowie die nachfolgenden Abbildungen und Tabellen: Ist-Ergebnisse bis einschließlich Haushaltsjahr 2004, Sollzahlen gemäß<br />
Haushaltsplan <strong>2005</strong>, Haushaltsentwurf 2006 und Finanzplan bis zum Jahre 2009. Weitere Quellen: Berichte (insbesondere Finanzberichte, Monatsberichte,<br />
Rentenversicherungsbericht) und sonstige Veröffentlichungen der Bun<strong>des</strong>regierung und <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums der Finanzen;<br />
Deutsche Bun<strong>des</strong>bank (insbesondere Monatsberichte); Statistisches Bun<strong>des</strong>amt. Für Haushaltsjahre ab <strong>2005</strong>: zum Teil eigene Berechnungen.<br />
220,6<br />
249,9<br />
220,5<br />
244,4<br />
220,2<br />
243,1<br />
216,6<br />
249,3<br />
217,5<br />
256,7<br />
211,8<br />
251,6<br />
232,0<br />
254,3<br />
234,7<br />
256,5<br />
238,4<br />
258,7<br />
241,8<br />
261,1<br />
247,2<br />
263,5