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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Drucksache 16/160 – 86 – Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode<br />

Entsprechend zum Rückgang <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>anteils stiegen<br />

die Steuereinnahmenanteile der Länder und Gemeinden<br />

in den letzten zehn Jahren an, von 46,6 % im Jahre<br />

1994 auf 53,9 % im Jahre 1998. Seitdem pendeln sie<br />

zwischen 52 % und 53 %. Relativ konstant zwischen<br />

4,2 % und 5,2 % bewegen sich die auf die Europäische<br />

Union entfallenden Steueranteile (Zölle, Mehrwertsteuer-<br />

Eigenmittel, Zuweisungen nach dem Bruttosozialprodukt-Schlüssel).<br />

Der Steuerdeckungsgrad im Bun<strong>des</strong>haushalt, also der<br />

Anteil der durch Steuern gedeckten Ausgaben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>,<br />

ist seit dem Jahre 2000 trotz der – wegen der<br />

Ökosteuerstufen – höheren Mineralölsteuereinnahmen erheblich<br />

zurückgegangen. Auf der Grundlage der Steuerschätzung<br />

vom 10. Mai <strong>2005</strong> bis 12. Mai <strong>2005</strong> wird der<br />

Bun<strong>des</strong>haushalt <strong>2005</strong> sein Ausgabensoll nur noch zu rund<br />

73,6 % mit Steuereinnahmen decken können (vgl.<br />

Tabelle 3). Dies ist die bislang niedrigste Steuerdeckungsquote,<br />

die ein Bun<strong>des</strong>haushalt jemals zu verzeichnen<br />

hatte. Mit einem weiteren Rückgang der Steuerdeckungsquote<br />

ist zu rechnen, wenn es nicht gelingt, die<br />

Tabelle 3<br />

sich abzeichnenden Mehrausgaben für den Arbeitsmarkt<br />

durch Ausgabenentlastungen an anderer Stelle zu kompensieren.<br />

Entsprechend zur Entwicklung im Bun<strong>des</strong>haushalt<br />

geht auch bei den Ländern und Gemeinden der<br />

durchschnittliche Steuerdeckungsgrad zurück, nachdem<br />

er von 57,0 % im Jahre 1994 bis auf 70,0 % im Jahre<br />

2000 angestiegen war. Der im Vergleich zum Bund<br />

durchgehend niedrigere Steuerdeckungsgrad der Länder<br />

und Gemeinden wird allerdings durch höhere sonstige<br />

Einnahmen (u. a. Zuweisungen anderer Gebietskörperschaften,<br />

Gebühren) ausgeglichen (vgl. Nr. 2.7.2).<br />

2.3.6 Entwicklung der sonstigen Einnahmen<br />

Anteile am Steueraufkommen und Steuerdeckungsgrad 1<br />

Neben den Steuereinnahmen tragen die sonstigen Einnahmen<br />

(insbesondere Verwaltungseinnahmen, Beteiligungserlöse,<br />

Rückflüsse aus Darlehen und Gewährleistungen,<br />

Gewinnabführung der Deutschen Bun<strong>des</strong>bank sowie<br />

Münzeinnahmen) in beachtlichem Umfang zur Haushaltsfinanzierung<br />

bei. Sie betrugen im Jahre 1992 rund<br />

18,3 Mrd. Euro (8,4 % der Gesamtausgaben) und stiegen<br />

bis zum Jahre 1998 auf über 30 Mrd. Euro (12,9 %) an.<br />

Jahr 1992 1994 1996 1998 2000 2001 2002 2003 2004 <strong>2005</strong><br />

Mrd. Euro<br />

Gesamtsteueraufkommen 374,1 402,0 409,0 425,9 467,3 446,3 441,7 442,2 442,8 445,0<br />

Steuereinnahmen Bund<br />

Steuereinnahmen Länder/<br />

180,4 193,8 173,1 174,6 198,8 193,8 192,1 191,9 187,0 187,2<br />

Gemeinden 176,2 187,4 215,8 229,6 246,6 232,8 231,1 229,4 236,2 234,5<br />

Steuereinnahmen der EU 17,5 20,8 20,2 21,6 21,8 19,7 18,6 20,9 19,6 23,2<br />

Prozent<br />

Bun<strong>des</strong>anteil am Steueraufkommen<br />

Anteil Länder/Gemeinden am<br />

48,2 48,2 42,3 41,0 42,5 43,4 43,5 43,4 42,2 42,1<br />

Steueraufkommen<br />

EU-Anteil am Steuer-<br />

47,1 46,6 52,8 53,9 52,8 52,2 52,3 51,9 53,3 52,7<br />

aufkommen 4,7 5,2 4,9 5,1 4,7 4,4 4,2 4,7 4,4 5,2<br />

Steuerdeckungsgrad Bund<br />

Steuerdeckungsgrad Länder/<br />

82,6 80,4 74,3 74,7 81,3 79,7 77,1 74,8 74,3 73,6<br />

Gemeinden 57,0 57,0 63,8 68,6 70,0 64,5 64,1 63,4 64,9 64,2<br />

1 Bun<strong>des</strong>anteil am Steueraufkommen nach Abzug der Bun<strong>des</strong>ergänzungszuweisungen und der Länderbeteiligung an der Mineralölsteuer. Steueraufkommen<br />

<strong>2005</strong> einschließlich Verteilung auf Grundlage der Steuerschätzung vom 10.–12.05.<strong>2005</strong>.

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