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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Drucksache 16/160 – 140 – Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode<br />

Die Bun<strong>des</strong>wehr hatte das Pilotprojekt nicht ausgewertet<br />

und kein Konzept erstellt, wie sie die Lebensdauerverlängerung<br />

von Batterien wirtschaftlich erreichen kann.<br />

Gleichwohl beabsichtigte sie, zwei weitere baugleiche<br />

stationäre Batteriela<strong>des</strong>tationen einzurichten.<br />

18.2<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat dem Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

der Verteidigung (Bun<strong>des</strong>ministerium) empfohlen zu untersuchen,<br />

wie die Bun<strong>des</strong>wehr die Lebensdauerverlängerung<br />

von Batterien wirtschaftlich erreichen kann. Es<br />

sollte sowohl die Beschaffungs- und Betriebskosten, als<br />

auch die Wirkungsweisen der mobilen Ladeerhaltungsgeräte<br />

mit denen der stationären Batteriela<strong>des</strong>tation vergleichen.<br />

Bei der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung sollte<br />

es berücksichtigen, dass auch der Transport von Batterien<br />

zu zentralen La<strong>des</strong>tationen Kosten verursacht und die<br />

Umwelt belastet.<br />

Da die Wirtschaftlichkeit <strong>des</strong> Betriebs der stationären<br />

La<strong>des</strong>tation bisher nicht nachgewiesen ist, hat der Bun<strong>des</strong>rechnungshof<br />

dem Bun<strong>des</strong>ministerium empfohlen, zunächst<br />

keine weitere stationäre Batteriela<strong>des</strong>tation einzurichten.<br />

18.3<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat mitgeteilt, derzeit davon abzusehen,<br />

weitere stationäre Batteriela<strong>des</strong>tationen einzurichten.<br />

Wegen der Umstrukturierung der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

und der erweiterten Bereitstellung von Fahrzeugen durch<br />

die Bun<strong>des</strong>wehrFuhrparkService GmbH könne es die Anzahl<br />

der benötigten Batterien derzeit nicht genau bestimmen.<br />

18.4<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof erkennt an, dass das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

zunächst keine weitere stationäre Batteriela<strong>des</strong>tation<br />

einrichten wird. Dadurch löst es jedoch nicht<br />

das Problem, wie die Bun<strong>des</strong>wehr die Lebensdauerverlängerung<br />

wirtschaftlich erreichen kann. Die Notwendigkeit,<br />

die Lebensdauer von Batterien zu verlängern, besteht<br />

unabhängig davon, wie sich der Bedarf der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

entwickelt. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hält daher seine<br />

Forderung aufrecht, dass das Bun<strong>des</strong>ministerium jetzt<br />

untersucht, wie es die Lebensdauerverlängerung von Batterien<br />

wirtschaftlich erreichen kann.<br />

19 Erkenntnisse aus Auslandseinsätzen<br />

besser nutzen<br />

(Kapitel 03 u. a.)<br />

19.0<br />

Bei Planung und Durchführung ihrer Auslandseinsätze<br />

nutzt die Bun<strong>des</strong>wehr vorhandene Informationen nur unzureichend.<br />

Dadurch kommt es zu vermeidbaren Ausgaben.<br />

Ursache ist, dass mehrere Stellen die Einsätze auswerten<br />

und diese Stellen ihre Erkenntnisse nicht immer<br />

austauschen. Ein Fachinformationssystem zur Auswertung<br />

von Auslandseinsätzen ist nicht aktuell und nur einem<br />

Teil der Truppe zugänglich.<br />

19.1<br />

Die Bun<strong>des</strong>wehr beteiligt sich seit über zehn Jahren an<br />

Auslandseinsätzen. Insbesondere im ehemaligen Jugoslawien<br />

und in Afghanistan setzte sie Truppenkontingente<br />

mit insgesamt mehr als 7 000 Soldatinnen und Soldaten<br />

ein. Die Grundsatzzuständigkeit für Einsatzplanung und<br />

-führung liegt im Bun<strong>des</strong>ministerium der Verteidigung<br />

(Bun<strong>des</strong>ministerium) beim Führungsstab der Streitkräfte.<br />

Dort ist eine Stabsabteilung mit fünf Referaten zuständig.<br />

Weitere Organisationseinheiten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />

befassen sich ebenfalls mit Auslandseinsätzen. So evaluiert<br />

neben der Stabsabteilung auch das beim Generalinspekteur<br />

angegliederte Referat Controlling diese Einsätze.<br />

Operativ plant und führt alle Einsätze der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

das dem Generalinspekteur direkt unterstellte, in elf Abteilungen<br />

gegliederte Einsatzführungskommando.<br />

Seit dem Jahre 2002 entwickelt die Bun<strong>des</strong>wehr ein Fachinformationssystem<br />

über bei Auslandseinsätzen gewonnene<br />

Erkenntnisse. Dieses System soll Vorschriften zu<br />

Auslandseinsätzen und Erfahrungsberichte bereitstellen,<br />

typische Probleme bei Auslandseinsätzen sowie Ansätze<br />

zu deren Lösung darstellen. Die Entwicklung <strong>des</strong> Fachinformationssystems<br />

zur Auswertung von Auslandseinsätzen<br />

kostete bisher 2 Mio. Euro.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hatte bei Prüfungen von Auslandseinsätzen<br />

der Bun<strong>des</strong>wehr wiederkehrende Mängel<br />

festgestellt. Daher prüfte er, wie Erkenntnisse aus Auslandseinsätzen<br />

gesammelt, ausgewertet und die Ergebnisse<br />

umgesetzt werden. Er stellte fest, dass die Bun<strong>des</strong>wehr<br />

sowohl eigene als auch Erkenntnisse Dritter nicht<br />

ausreichend in die Planung von Auslandseinsätzen einbezog.<br />

Sowohl die Organisationseinheiten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />

als auch der einzelnen Abteilungen <strong>des</strong> Einsatzführungskommandos<br />

tauschten Informationen nur<br />

unzureichend aus. Dadurch kam es zu unnötigen Ausgaben.<br />

So betrieben z. B. die Einsatzkräfte im Kosovo<br />

Warmlufterzeuger mit vor Ort verfügbarem, kostengünstigem<br />

Diesel, das Einsatzkontingent in Bosnien-Herzegowina<br />

dagegen mit teurem Petroleum aus Deutschland.<br />

Hätten die im Einsatzführungskommando für die Brennstoffversorgung<br />

zuständigen Bearbeiter ihre Erfahrungen<br />

ausgetauscht, wären allein in einem Winter Ausgaben von<br />

0,5 Mio. Euro vermieden worden.<br />

Die Bun<strong>des</strong>wehr wertete die Erkenntnisse <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />

zu Auslandseinsätzen nicht systematisch<br />

aus und unterrichtete die mit der Planung und Durchführung<br />

von Auslandseinsätzen befassten Stellen nicht entsprechend.<br />

So hatte der Bun<strong>des</strong>rechnungshof bereits im<br />

Jahre 1995 empfohlen, für eine geordnete Rückführung<br />

von Material aus dem Ausland zu sorgen. Eine ordnungsgemäße<br />

Übergabe <strong>des</strong> Materials in die Zentrallogistik der<br />

Bun<strong>des</strong>wehr erforderte rechtzeitige Informationen über<br />

Art, Menge und Zustand der zurückgeführten Gegenstände.<br />

Im Jahre 2002 hatte der Bun<strong>des</strong>rechnungshof fest-

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