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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 21 – Drucksache 16/160<br />

hörden angeschlossen haben. Dabei sind zurzeit für nur<br />

drei Produkte erste Vergleiche zu den aufgewendeten Personalstunden<br />

vorgesehen.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat das Bun<strong>des</strong>ministerium gebeten,<br />

seine koordinierende Tätigkeit zu verstärken. Ziel<br />

sollte es sein, durch erweiterte zwischenbehördliche Vergleiche<br />

den praktischen Nutzen der KLR zu steigern und<br />

im Sinne einer lernenden Verwaltung nachhaltige Optimierungsprozesse<br />

in Gang zu bringen.<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />

14 Förderprogramm „Initiative Neue Qualität<br />

der Arbeit“ unwirtschaftlich durchgeführt<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Wirtschaft und Arbeit (Bun<strong>des</strong>ministerium)<br />

hat das Förderprogramm „Initiative<br />

Neue Qualität der Arbeit“ (INQA) unwirtschaftlich<br />

durchgeführt. Die Ziele <strong>des</strong> Förderprogramms entsprechen<br />

weitgehend den Zielen, die bereits die Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

für Arbeitschutz und Arbeitsmedizin (Bun<strong>des</strong>anstalt) verfolgt.<br />

Die Hälfte der Fördermittel floss nicht in die Projektarbeit,<br />

sondern diente der Finanzierung neuer Organisationsstrukturen<br />

und der Verlagerung von Aufgaben der<br />

Bun<strong>des</strong>anstalt auf Dritte. Die Ausgaben hierfür standen in<br />

keinem angemessenen Verhältnis zu den für die Projekte<br />

eingesetzten Mitteln.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium finanziert seit dem Haushaltsjahr<br />

2002 das Förderprogramm INQA mit jährlichen Ausgaben<br />

in Höhe von 2 Mio. Euro. Als ein wesentliches Ziel<br />

der Initiative definierte das Bun<strong>des</strong>ministerium „die Zusammenführung<br />

der Aktivitäten der verschiedenen Akteure“<br />

<strong>des</strong> Arbeitsschutzes. Insbesondere sollten Erkenntnisse<br />

und Gestaltungswissen besser in Betriebe und<br />

Verwaltungen vermittelt werden.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof stellte fest, dass die Ziele von<br />

INQA weitgehend den Aufgaben entsprechen, die bereits<br />

die Bun<strong>des</strong>anstalt wahrnimmt. Dies wird auch bei einem<br />

Vergleich der Projekte deutlich, die beide Bereiche fördern.<br />

Die Hälfte der für INQA zur Verfügung stehenden<br />

Mittel floss nicht in die Projektarbeit, sondern diente der<br />

Finanzierung neuer Organisationsstrukturen, wie der Geschäftsstelle<br />

INQA, und der Verlagerung von Aufgaben<br />

der Bun<strong>des</strong>anstalt auf Dritte.<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium kündigte an, die Geschäftsstelle<br />

INQA schrittweise in die Regelorganisation der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

einzugliedern. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof sieht sich<br />

dadurch in seiner Auffassung bestätigt, dass eine eigene<br />

Geschäftsstelle INQA entbehrlich ist. Er hat empfohlen,<br />

die Geschäftsstelle INQA ganz aufzulösen, die Ziele der<br />

Initiative durch die Regelorganisation der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

umsetzen zu lassen und themenverwandte Projekte zu<br />

vermeiden. Zusätzlicher Personalbedarf würde dadurch<br />

nicht entstehen. Damit können Projektmittel eingespart<br />

und der Haushaltsansatz verringert werden.<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr, Bau- und<br />

Wohnungswesen<br />

15 Geplantes hochleistungsfähiges Bun<strong>des</strong>straßennetz<br />

in Brandenburg überdimensioniert<br />

Die Straßenbauverwaltung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Brandenburg beabsichtigt,<br />

etwa ein Drittel der Bun<strong>des</strong>straßen im Land zu<br />

einem hochleistungsfähigen Bun<strong>des</strong>straßennetz auszubauen,<br />

das überdimensioniert ist. Für dieses Netz mit einer<br />

Länge von 880 km soll der Bund über 1,6 Mrd. Euro<br />

aufwenden, obwohl mit weniger Haushaltsmitteln ein höheres<br />

Nutzen-Kosten-Verhältnis erzielbar ist.<br />

Damit zentrale Orte im Land Brandenburg besser zu erreichen<br />

sind, legte die im Auftrag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> handelnde<br />

Straßenbauverwaltung in dem von ihr geplanten „Blauen<br />

Netz“ die höchsten Ausbaustandards für Bun<strong>des</strong>straßen<br />

fest. Das umfasst z. B. den Betrieb als Kraftfahrstraße,<br />

möglichst dreistreifige Straßenquerschnitte und höhenungleiche<br />

Knotenpunkte, die Autobahn-Anschlussstellen<br />

vergleichbar sind. Erst danach ließ die Straßenbauverwaltung<br />

das Netzkonzept verkehrswirtschaftlich untersuchen.<br />

Sie legte dabei längst überholte Annahmen über die<br />

Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung zugrunde und<br />

führte als zusätzliches Kriterium die Erreichbarkeit von<br />

Autobahn-Anschlussstellen ein. Die ökologischen Auswirkungen<br />

der Ausbaustandards – wie den enormen Flächenverbrauch<br />

und die Zerschneidung der Landschaft –<br />

ließ sie außer Acht.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat empfohlen, das „Blaue<br />

Netz“ auf der Basis aktueller Annahmen über die Wirtschafts-<br />

und Bevölkerungsentwicklung erneut verkehrswirtschaftlich<br />

zu untersuchen. Die Untersuchung sollte<br />

auch ökologische Aspekte berücksichtigen und die bun<strong>des</strong>einheitlichen<br />

Vorgaben ohne weitere, lan<strong>des</strong>spezifische<br />

Kriterien einhalten. Das Bun<strong>des</strong>ministerium für Verkehr,<br />

Bau- und Wohnungswesen ist dem Vorschlag <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>rechnungshofes gefolgt und hat eine entsprechende<br />

Verkehrsuntersuchung in Auftrag gegeben, hält<br />

jedoch am zusätzlichen Kriterium der Erreichbarkeit der<br />

Autobahn-Anschlussstellen fest.<br />

Die Straßenbauverwaltung strebte an, durch höherwertige<br />

Ausbaustandards einen hohen Nutzen bei den Einzelmaßnahmen<br />

zu erzielen. Sie berücksichtigte dabei nicht, dass<br />

die damit verbundenen Kostensteigerungen höher sind als<br />

der Nutzenzuwachs. Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat <strong>des</strong>halb<br />

gefordert, beim Ausbau <strong>des</strong> „Blauen Netzes“ den Gesamtnutzen<br />

der eingesetzten Haushaltsmittel zu erhöhen<br />

und die Haushaltsmittel auf den Bau von Ortsumgehungen<br />

mit geringeren Ausbaustandards zu konzentrieren. So<br />

kann in kürzerer Zeit mehr für die Verkehrssicherheit, die<br />

Verkehrsqualität und für die Lebensqualität in Brandenburg<br />

erreicht werden als mit höchsten Ausbaustandards in<br />

Teilnetzbereichen.<br />

Die voraussichtlichen Gesamtausgaben für das „Blaue<br />

Netz“ mit einer Länge von 880 km belaufen sich auf

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