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Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen

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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 129 – Drucksache 16/160<br />

Die Bun<strong>des</strong>anstalt gab einen wesentlichen Teil der Fördermittel<br />

für Öffentlichkeitsarbeit, Präsentationen, Organisation<br />

und Veranstaltungen aus. Für die Förderung der<br />

Projekte verblieb ein Anteil in Höhe von rund 50 % der<br />

Gesamtausgaben.<br />

Die Geschäftsstelle INQA verursachte jährlich Personalund<br />

Sachkosten in Höhe von etwa 480 000 Euro. Die<br />

Kosten für die im Bun<strong>des</strong>ministerium und die übrigen bei<br />

der Bun<strong>des</strong>anstalt mit INQA befassten Bereiche sind dabei<br />

nicht berücksichtigt.<br />

14.2<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat beanstandet, dass im Rahmen<br />

von INQA Fachaufgaben erledigt werden, die grundsätzlich<br />

die Bun<strong>des</strong>anstalt wahrnehmen müsste. Mit<br />

INQA sollen im Wesentlichen Erkenntnisse auf dem Gebiet<br />

<strong>des</strong> Arbeitsschutzes und der Arbeitsmedizin aufgearbeitet<br />

und den Betroffenen zugänglich gemacht werden.<br />

Die Ziele von INQA entsprechen damit weitgehend den<br />

Zielen, die mit der Aufgabenstellung für die Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

verfolgt werden. Die Inhalte der im Rahmen der<br />

INQA geförderten Projekte gehen nicht über bislang auch<br />

im Bereich <strong>des</strong> Arbeitsschutzes vom Bund geförderte<br />

Projekte hinaus. Die Projektbeispiele zeigen, dass auch<br />

die von der Bun<strong>des</strong>anstalt im Rahmen ihrer Regelaufgaben<br />

bewilligten Projekte das Ziel verfolgen, die Gedanken<br />

<strong>des</strong> Arbeitsschutzes einem breiten Nutzerkreis zugänglich<br />

zu machen. Eine Abgrenzung der im Rahmen<br />

von INQA unterstützten Projekte zu Vorhaben <strong>des</strong> Arbeitsschutzes,<br />

die in der Regelorganisation der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

durchgeführt werden, ist kaum möglich. Es ist zweifelhaft,<br />

ob INQA als eigenes Förderprogramm benötigt<br />

wird.<br />

Die Tatsache, dass für INQA eigene Organisationsstrukturen<br />

geschaffen wurden, zeigt, dass die Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

ihre Aufgaben nicht hinreichend erfüllt hat oder hat erfüllen<br />

können. Dem hätte das Bun<strong>des</strong>ministerium im Rahmen<br />

seiner Fachaufsicht so weit entgegenwirken können,<br />

dass die Bun<strong>des</strong>anstalt die mit INQA verfolgten Ziele im<br />

Rahmen der Regelorganisation hätte umsetzen können.<br />

Angesichts der Bedeutung, die das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

INQA zumisst, können nach Auffassung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>rechnungshofes<br />

die Ziele und Maßnahmen von INQA auch<br />

ohne zusätzliche organisatorische Strukturen und Mittel<br />

von der Bun<strong>des</strong>anstalt bearbeitet werden. Eine eigene Geschäftsstelle<br />

INQA ist daher entbehrlich.<br />

Die Ausgabenstruktur verdeutlicht, dass im Rahmen von<br />

INQA erhebliche Anteile der zur Verfügung stehenden<br />

Mittel nicht der Projektförderung zugeflossen sind, sondern<br />

der Finanzierung neu aufgebauter Organisationsstrukturen<br />

und der Verlagerung von Aufgaben auf Dritte<br />

gedient haben. Dies hätte vermieden werden können,<br />

wenn die Aufgaben der Regelorganisation der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

zugewiesen worden wären. Dies gilt vor allem für<br />

die Weiterentwicklung der fachlich-inhaltlichen Ausrich-<br />

tung der Initiative oder die Präsentation der Initiative in<br />

der Öffentlichkeit.<br />

Im Ergebnis stand für die Projektförderung lediglich die<br />

Hälfte der Mittel zur Verfügung. Die für Projekte verausgabten<br />

Mittel stehen selbst dann in keinem angemessenen<br />

Verhältnis zu dem mit der Durchführung <strong>des</strong> Förderprogramms<br />

verbundenen Aufwand, wenn man berücksichtigt,<br />

dass mit INQA auch eine breite gesellschaftliche Debatte<br />

angestrebt wurde und daher Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Veranstaltungen und Präsentationen notwendig waren.<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hat empfohlen, die mit INQA<br />

verbundenen Zielsetzungen künftig als Aufgabe der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

weiterzufolgen. Soweit erforderlich sollte deren<br />

Regelorganisation zu diesem Zweck optimiert und auf<br />

eine gesonderte Geschäftsstelle INQA verzichtet werden.<br />

14.3<br />

Das Bun<strong>des</strong>ministerium hat darauf hingewiesen, dass es<br />

sich bei INQA nach seiner Auffassung nicht um ein Förderprogramm,<br />

sondern um einen Zusammenschluss verschiedener<br />

Partner mit der gemeinsamen Zielsetzung der<br />

Verbesserung der Qualität der Arbeit handele. Über eine<br />

Verbesserung der Kooperation dieser Partner sollen Unternehmen<br />

wirksamer als bisher bei innerbetrieblichen<br />

Gestaltungsprozessen unterstützt werden. Grundlage von<br />

INQA sei ein umfassen<strong>des</strong> Innovationskonzept. Dabei<br />

würden nicht nur der Bereich Sicherheit und Gesundheit<br />

bei der Arbeit, sondern viele weitere Aspekte der Qualität<br />

der Arbeit erfasst. Zur Verbreitung und Umsetzung von<br />

Gestaltungslösungen sollen neue Wege identifiziert und<br />

Netzwerke etabliert werden, die zu dem bisherigen klassischen<br />

Arbeitsschutz weitere Politikbereiche und gesellschaftliche<br />

Perspektiven einbeziehen, miteinander verbinden<br />

und Synergieeffekte schaffen. Daher sei es der<br />

Sinn der Projekte, den Aufbau neuer Organisationsstrukturen<br />

und die Beteiligung Dritter zu unterstützen.<br />

Ziel sei es daneben, neue Partner in der Wissenschaft, in<br />

Unternehmen und Verbänden zu gewinnen, mit denen<br />

moderne Unternehmenskulturen gefördert werden können.<br />

Was der Bun<strong>des</strong>rechnungshof als Öffentlichkeitsarbeit<br />

bezeichnet habe, sei Teil der Kernaufgabe von INQA,<br />

neue Gestaltungslösungen in die Praxis zu übertragen.<br />

Hinsichtlich der Organisationsstrukturen von INQA habe<br />

das Bun<strong>des</strong>ministerium aus finanziellen Gründen von der<br />

Vergabe <strong>des</strong> operativen Geschäfts an einen externen Projektträger<br />

abgesehen und statt<strong>des</strong>sen die Geschäftsstelle<br />

INQA bei der Bun<strong>des</strong>anstalt eingerichtet. Mittlerweile sei<br />

diese in einen Fachbereich der Bun<strong>des</strong>anstalt eingegliedert<br />

worden. Auf dem Weg zu einer vollständigen Einbindung<br />

in die originäre Aufgabenstruktur der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

sowie zur Vermeidung von Missverständnissen solle die<br />

Geschäftsstelle zunächst umbenannt werden. Weitere<br />

Maßnahmen, die das Bun<strong>des</strong>ministerium nicht näher ausgeführt<br />

hat, seien vorgesehen.

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