Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2005 - Beispielklagen
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Deutscher Bun<strong>des</strong>tag – 16. Wahlperiode – 79 – Drucksache 16/160<br />
Dies lässt sich insbesondere am Verhältnis von Investitionsausgaben<br />
und Zinsausgaben ablesen, das sich in den<br />
letzten 25 Jahren massiv zulasten der Investitionen verschlechtert<br />
hat (vgl. Abbildung 8). In den 80er-Jahren und<br />
zu Beginn der 90er-Jahre lagen die Investitionsausgaben<br />
noch deutlich über den Zinsausgaben. Ab Mitte der 90er-<br />
Jahre hat sich dieses Verhältnis insbesondere auch im Zusammenhang<br />
mit den finanzwirtschaftlichen Folgen der<br />
Wiedervereinigung nachhaltig umgekehrt. Erstmals im<br />
Jahre 1994 überschritten die Ausgaben für die Zinslast<br />
die Ausgaben für die Investitionen. Die Zinsausgaben<br />
stiegen bis zum Ende <strong>des</strong> Jahrzehnts auf über 41 Mrd.<br />
Euro jährlich, während die investiven Ausgaben rückläufig<br />
waren. Aufgrund der hohen Schuldenzuwächse der<br />
letzten Jahre wird dieser Trend anhalten. Im Bun<strong>des</strong>haushalt<br />
<strong>2005</strong> liegt die Zinslast bereits bei rund 171 % der investiven<br />
Ausgaben, im Entwurf <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>haushalts<br />
Mrd. Euro<br />
50,0<br />
45,0<br />
40,0<br />
35,0<br />
30,0<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
16,1<br />
14,9<br />
17,1<br />
15,5<br />
16,8<br />
15,9<br />
17,0<br />
16,5<br />
17,1<br />
16,4<br />
18,5<br />
17,5<br />
20,1<br />
21,3<br />
7,2<br />
2006 sogar bei rund 177 %. Wenn diese Entwicklung<br />
nicht gestoppt wird, ist davon auszugehen, dass auf mittelfristige<br />
Sicht die Ausgaben für Zinsen doppelt so hoch<br />
sein werden wie die Investitionsausgaben.<br />
Einen Ausweg aus dieser Verschuldungsfalle zu finden,<br />
wird immer schwerer, da sich der Schuldenstand und die<br />
daraus folgenden jährlichen Zinsbelastungen einerseits<br />
sowie die jährliche Nettokreditaufnahme andererseits in<br />
einer Aufwärtsspirale gegenseitig hochtreiben. Mit wachsender<br />
Gesamtverschuldung und steigender Zinslast<br />
wachsen damit auch die Vorbelastungen künftiger Haushalte<br />
10 .<br />
Entwicklung von Zinsausgaben und Investitionsausgaben<br />
31,5<br />
27,6<br />
33,7<br />
27,4<br />
33,3<br />
32,9<br />
31,3<br />
10 Vgl. dazu auch Deutsche Bun<strong>des</strong>bank: Die Entwicklung der Staatsverschuldung<br />
seit der deutschen Vereinigung, Monatsbericht März<br />
1997, S. 17–31.<br />
40,2<br />
34,0<br />
40,3<br />
31,2<br />
40,4<br />
28,8<br />
40,9<br />
29,2<br />
41,1<br />
28,6<br />
39,9<br />
28,1<br />
38,3<br />
27,3<br />
37,4<br />
24,1<br />
37,0<br />
Abbildung 8<br />
1980 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 <strong>2005</strong> 2006<br />
Jahr<br />
Zinsen Investitionen<br />
25,7<br />
36,5<br />
22,4<br />
38,9<br />
22,7<br />
39,7<br />
22,4