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Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

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128-129/ AE: 90-90a<br />

-(12)-<br />

Aus Gründen der besseren Übersicht bin ich mit meinen Betrachtungen, soweit es<br />

sich um Böhmen und Mähren handelte, der Zeit vorausgeeilt. Ich muß daher jetzt<br />

wieder etwas zurückschalten, um den Betrachtungen nachkommen zu können,<br />

was sich inzwischen außerhalb des Protektoratsbereiches zugetragen hatte.<br />

Wir schreiben den 1. September 1939.<br />

Um fünf Uhr früh haben sich die deutschen Divisionen in Richtung auf Polen in<br />

Bewegung gesetzt.<br />

Deutsche Sturzkampfbombergeschwader belegen die polnischen<br />

Bereitschaftsstellungen mit Bomben.<br />

Die Summe der deutschen, englischen und französischen Unvernunft in der<br />

Polenfrage, ließen(sic) es zum Kriege gegen dieses Land kommen. Die Tragik des<br />

Schicksals hatte den polnischen Marschall Pilsudsky zu früh sterben lassen. Unter<br />

seiner Staatsführung, wäre es nie und nimmer zum Kriege gegen dieses Land<br />

gekommen.<br />

Die Furie des Krieges raste durch Polen und nach einigen Wochen standen sich an<br />

der Demarkationslinie sowjetrussische MWD-Beamte, deutsche Geheime<br />

Staatspolizeistellen, sibirische Infanterieregimenter und deutsche<br />

Grenadiereinheiten, in fast friedensmäßiger Grenzsicherung gegenüber.<br />

/Einschub von Seite gegenüber (gekennzeichnet als 90a):<br />

Am 21. September hatte Heydrich seine Amtchefs und in Polen tätigen<br />

Einsatzgruppenchefs zu einer Besprechung nach Berlin zusammengerufen.<br />

Auch ich bin in der Anwesenheitsliste eines Protokolls erwähnt, aber ich war um<br />

diese Zeit noch gar nicht in Berlin und ebensowenig war ich Einsatzgruppenchef.<br />

(Dieses Dokument trägt im übrigen auch weder Unterschrift noch Signum.<br />

Freilich lag mir nicht das Original, sondern nur eine Photokopie vor.)<br />

Es muß sich um einen Irrtum handeln; ich habe an dieser Besprechung nicht<br />

teilgenommen. Mein ehemaliger Vorgesetzter, Prof. Dr. Six, der an dieser<br />

Besprechung teilnahm, wurde dieserhalb als Zeuge 1961 in Deutschland befragt.<br />

Er erklärte, daß ich an keinerlei Amtchefbesprechungen teilgenommen habe. Mein<br />

Vorgänger in Berlin, ein Regierungsrat Lischka unterschrieb noch am 16. Oktober<br />

des gleichen Jahres, Schreiben seines Dezernates, die Reichszentrale für jüdische<br />

Auswanderung betreffend. Dr. Löwenherz stellte in seiner Aktennotitz(sic) vom<br />

17. Dezember 1939 erstmalig fest, daß ich ihm mitgeteilt habe, daß ich nunmehr<br />

die Reichszentralstellengeschäfte zu bearbeiten habe.

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