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Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

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645/ AE: 54<br />

Und Tatsache ist, ich stehe im „Leben“ des „Seins“; und das „Leben“ ist eine<br />

Werdens-Bestimmtheit des „Seins“. Und solange aber das „Sein“, „Leben“ tragen<br />

wird, bin ich diesem ewigen Kommen und Gehen, diesem ewigen Stirb und<br />

Werde unterworfen. Solange einmal bin ich auf jedenfall unsterblich.<br />

Dies aber ist es, was mich beruhigend an der Sache interessiert.<br />

Und ich vermag nicht einzusehen, daß das Leben eine Last ist – obschon ich zur<br />

Zeit im Gefängnis sitze – auch vermag ich nicht zu erkennen, inwieferne man sich<br />

„vor dem Tode“ fürchten solle, oder infolge einer mjutmaßlichen Endbestimmung<br />

alen organischen Lebens, von Angst geplagt sein muß.<br />

Etwas, welches das naturgewollte Schicksal aller Menschen ist, kann nichts<br />

Schreckliches sein. Undenkbar ist es für mich, wenn ich den natürlichen Ablauf<br />

der Dinge betrachte, das Walten, welches uns Menschen in seinen Plan setzte,<br />

könne nur Nutzlosigkeit und Leid, zum Lose des Lebens bestimmt haben.<br />

Freilich, es ist eine weise Vorsehung, die uns Menschen, nicht gerade als<br />

Menschen unsterblich werden läßt. Dies ist sehr tröstlich. Aber der Gedanke an<br />

die Fülle der Lebens<strong>for</strong>men, welche ich einem ehernen Naturzwang noch zu<br />

durchleben haben werde, stimmt mich heiter, glücklich und froh.

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