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Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

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179-180/ AE: 126<br />

Es muß Januar 1942 gewesen sein, daß mir Müller den Befehl gab, nach Kulm<br />

/Schreibung des Namens auf Seite gegenüber verdeutlicht/ bei Posen zu fahren<br />

und ihm Bericht über die dort in Durchführung befindlichen Tötungen an Juden,<br />

zu machen.<br />

Ich muß sagen, daß meine Besorgnisse, Furchtbares zu sehen, diesmal nicht so<br />

arge waren, als im vergangenen Herbst. Wenngleich ich in den Berichten, die<br />

innerhalb des Reichssicherheitshauptamtes als Geheimumlauf zirkulierten, viel<br />

und laufend von Erschießungen im Osten inzwischen gelesen hatte. Aber ich hatte<br />

es nicht angeordnet, ich hatte es nicht zu bearbeiten, ich konnte es auch nicht<br />

beeinflussen oder abstellen; ich konnte es mir nicht einmal als Wirklichkeit so<br />

richtig vorstellen, denn ich hatte es auch noch nie gesehen. Einen Augen- oder<br />

Tatzeugen hattte ich nicht gesprochen. Ich wurde also, im damaligen Warthegau<br />

angekommen, von einem Beamten der dortigen Staatspolizeistelle nach Kulm<br />

gelotst.<br />

Was ich allerdings jetzt dort zu sehen bekam, dies war das Grauen schlechtweg.<br />

/Zusatz von Seite gegenüber: Und meine Vorstellung, ich könnte ähnlich gut<br />

davonkommen, wie letzten Herbst bei Lublin wurde durch die gräßlichste<br />

Wirklichkeit, die ich je sah, gewandelt./ Ich sah nackte Juden und Jüdinnen in<br />

einen geschlossenen Omnibus ohne Fenstern, einsteigen. Die Türen wurden<br />

zugemacht und der Motor angelassen.

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