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Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

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193/ AE: 131b<br />

Die Konsequenz dieser Uneinheitlichkeit bei den Befehlsempfängern fand<br />

letztlich in einem geringeren Durchstehvermögen seinen sichtbaren Ausschlag.<br />

Daran ändert auch nicht die haltung der Zivilbevölkerung in den Zentren der<br />

Bombenschlachtfelder und nichts der Opfermut einzelner Divisionen und<br />

Armeen; auch nichts änderte daran die sture eidgetreue Einstellung der<br />

Kriegsmarine und Fliegergeschwader. Es griff allenthalben, nach und nach, eine<br />

Dekonzentration, eine Zerstreuung Platz, als genaues Spiegelbild, des Verhaltens<br />

der Führung des Reiches. Sie glaubte in ihrer Überheblichkeit, in Zeiten des<br />

Krieges Maßnahmen durchführen zu können, die unter normalen Zuständen<br />

unmöglich gewesen wären und bedachte – von allem sonstigen jetzt einmal<br />

absehend – nicht die unausbleiblichen psychologischen Folgen.<br />

Ich gehörte nicht zu der Gruppe, die scließlich zu einem „20. Juli 1944“ führte;<br />

ich gehörte nicht zu der rohesten Gruppe, deren innere und äußere Einstellung<br />

gleich blieb. Ich zählte zu jenen, die äußerlich gehorchten, nichts taten was sie mit<br />

ihrem geleisteten Eid in Konflikt brachten(sic) und ehrlich und aufrichtig dienten<br />

und ihre befohlene Pflicht erfüllten. Durch die innere Einstellung jedoch kam es<br />

zu einer Art Persönlichkeitsspaltung; ein Zustand der hinderte. Ein Zustand, der<br />

jeden Schwung und jeden Elan töten mußte. Ein Zustand, unter dem der einzelne<br />

mehr litt als er jemals zugeben wollte, oder zugab. Und er betäubte sich selbst,<br />

durch „Pflicht“ und „Eid“; und „Treue“ und „Ehre“.<br />

/S. /191/ war plaziert gegenüber Seite 131a, dort allerdings kein Verweis darauf.<br />

Der gestrichene Abschnitt im unteren Drittel ist teilweise noch lesbar: … in der<br />

bloßen Existenz der Gattung Mensch zu erblicken, besser gesagt, ich zweifelte in<br />

solchen Momenten daran, daß die Natur einen solchen je erwog. Dann aber mußte<br />

ich solche Gedanken wieder verwerfen, denn die Gesetzmäßigkeit der Natur kennt<br />

nicht den Zufall und kennt nicht gewollten Verderb. Wir Menschen sind es<br />

ausschließlich selbst, die dem Natürlichen in´s Handwerk pfuschen wollen./<br />

/zurück auf Seite 131, nach 3 unleserlich gemachten Zeilen:/<br />

Aber abgesehen davon gleichgültig, was es für ein Staat ist: Verräter und<br />

Befehlsverweigerer, Saboteure und Selbstverstümmler erfahren in Zeiten des<br />

Krieges,

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