15.09.2013 Aufrufe

Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

139/ AE: 98<br />

benützen mußte, da ging ich eben früh genug von Hause <strong>for</strong>t, um einige Kilometer<br />

zu Fuß zu gehen. Nicht um des Fußmarsches wegen, aber es war da an einem<br />

Sägewerk eine Fichte gewachsen und diese Fichte inmitten des Häusermeeres, die<br />

tat es mir an. In ihr sah ich den Böhmerwald, die Wälder des Mühlviertlerlandes;<br />

schweigend, gründunkel, rauschend und raunend. Und indem ich mit dieser<br />

Fichte, einem Narren gleich, meine allmorgentliche(sic) Zwiespräche gehalten<br />

hatte, ward ich froh und innerlich heiter und frei. Gerne opferte ich ihr die<br />

morgendliche Zeit.<br />

Drei lange Jahre sprach ich mit ihr; und sie kannte meinen Kummer, sie kannte<br />

meine Freude und auch mein Leid; meistens jedoch war es Freude. Auch hier<br />

gewöhnten sich meine Kameraden von damals daran, daß ich erst unterwegs auf<br />

die Straßenbahn zustieg, und an diese meine eigenbrödlerische Gewohnheit.<br />

In dem Prozess gegen mich, hier in Jerusalem frug mich einer der Richter<br />

anläßlich des Kreuzverhöres, ob ich nach dem Kant´schen Imperativ gelebt habe.<br />

Frei konnte ich sagen, jawohl ich habe mich zumindestens bemüht nach der<br />

Kant´schen Forderung mein Leben auszurichten, beziehungsweise, nach

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!