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Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

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79/ AE: 54<br />

Wir Referenten im SD-Hauptamt, erhielten Anfang 1938 von unserem<br />

Abteilungsleiter die Weisung, Material für eine Denkschrift zusammen zu stellen,<br />

in der darzulegen sei, daß die Judenfrage auf der augenblicklichen Basis nicht zu<br />

lösen ist, wegen finanzieller Schwierigkeiten usw., und daß man daran herantreten<br />

müße, eine außenpolitische Lösung zu finden, wie sie bereits zwischen Polen und<br />

Frankreich verhandelt wurde. Ich schrieb damals folgendes:<br />

1.) „Das Ergebnis der Volkszählung abwarten.“<br />

2.) „In 10 Jahren giebt(sic) es in Deutschland bei gleichbleibender Tendenz nur noch<br />

etwa 60.000 Juden.“<br />

(Unter gleichbleibender Tendenz verstand ich die stagnierende Haltung des<br />

Auswärtigen Amtes im Hinblick auf die Auswanderung von Juden, in Verbindung<br />

mit der Verproletarisierung der Juden, durch die gesetzgeberische Tätigkeit der<br />

hierfür zuständigen Zentralinstanzen.)<br />

3.) „Wenn die mittellosen Juden abgewandert sind kommen die Kapitalisten an die<br />

Reihe, die durch wirtschaftliche Maßnahmen bis dahin langsam entkapitalisiert<br />

sein können, mit Hilfe von Stapomaßnahmen.“<br />

(Darunter war zu verstehen, die von der Geheimen Staatspolizei in jener Zeit<br />

durchgeführten Beschlagnahmen und Einziehungen der Vermögenschaften).

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