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Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

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595/<br />

AE 16<br />

Sozialistischen Überzeugung anzupassen, und ich muß sagen, es ging eine<br />

zeitlang recht gut. Freilich immer nur in dem bescheidenen Rahmen des<br />

auffassenden Vermögens meines Gehirnes.<br />

Dann aber kam der Augenblick, wo es zum Sprung kam und jegliches<br />

Einpassenwollen vergeblich war; jene Zeit, wo selbst ein wenig Sophisterei, deren<br />

ich mich – wie könnte ich es leugnen – zur abrundung des Ganzen oftmals<br />

bediente, hier nicht mehr half.<br />

Es waren die Zeiten, in denen mein Chef mich als Berichterstatter zu den<br />

verschiedenen Tötungsstellen befahl.<br />

Ich aber ließ es, dies muß ich sagen, in der Folgezeit an jener Gesinnungsethik<br />

fehlen, die man füglich von einem Menschen hätte erwarten können, der sich mit<br />

solchen Gedankengängen überhaupt schon befaßte. Aber, es ist nachher stets<br />

leicht zu reden und zu rechten, denn da waren es auf der anderen Seite auch<br />

wiederum äußere Bande, denen ich mich zu unterwerfen hatte. Denn abgesehen<br />

vom Eid, den ich getreu zu erfüllen bestrebt war, hatte mich meine zuständige<br />

Behörde nach meiner Versetzung im Spätherbst 1939, über das Wehrmeldeamt<br />

zur Kriegsdienstleistung bei der Geheimen Staatspolizei verpflichten lassen.<br />

Einer solchen Verpflichtung hatte ich mich zu beugen, denn solches war damals, -<br />

wie heute in ähnlichen Fällen, - gültiges Gesetz, dem der einzelne sich auf<br />

legalem Wege nicht zu entziehen vermochte.

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