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Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

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48/ AE: 27<br />

Mensch und ich fühlte mich nach Art der Halbwüchsigen glücklich, ihn zum<br />

Freunde gewonnen zu haben. Wir verlebten gemeinsam frohe unbeschwerte Tage,<br />

schwelgend in Romantik, Bubenfreundschaft und Pöstlingbergrosengärten und<br />

tauschten unsere bündischen Lieder aus dem „Zupfgeigenhansel“ des<br />

Wandervogels, und aus anderem aus. Und später, als auch für mich die Franzosen<br />

mit die Verkörperung von Versailles schlechtwege wurden, selbst da gelang es<br />

keiner Macht, in mir auch nur die leisesten Haßgefühle gegen auch nur irgend<br />

einen Franzosen als solchen zu erzeugen.<br />

Und ich lernte eigentlich schon recht früh, daß das Einzelindividuum keinesfalls<br />

zu identifizieren ist mit Nation oder Glauben oder gar Politik.<br />

Die Worte Rasse, Volkstum und ähnliche gelangten gleichermaßen erst spät in<br />

meinen Wortschatz, so wie ich es bezüglich des Wortes „Arier“, schon feststellte.<br />

Und auch da, klassifizierte ich das Verhältnis zwischen dem Individuum und den<br />

für mich neuen Begriffen nicht anders, als wie ich es bis dahin zwischen<br />

Individuum und Nation tat.<br />

Selbstverständlich bin ich kein Heiliger; als während des Krieges der<br />

Bombensegen ganze Stadtviertel in Null komma Nichts in Schutt und Asche legte,<br />

und tausende Deutscher verreckten und ver-

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