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Adolf Eichmann A) manuscript ready for print

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140-142/ AE: 99<br />

ihr zu leben. Ich war zumindestens bemüht, stets so zu handeln, daß die<br />

Richtlinien meines Willens, jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen<br />

Gesetzgebung hätten gelten können. /weitere anderthalb Seiten unleserlich<br />

gemacht, ersetzt durch Text von Seite gegenüber:<br />

Allerdings hätte ich ab einem bestimmten Zeitpunkt erkannt, daß ich nach dem<br />

mir einsichtsmäßig innewohnenden Sittengesetzt(sic) nicht mehr handeln könne,<br />

da ich dazu nicht mehr Herr meiner Handlungsfreiheit war. Ich hätte danach<br />

handeln müßen. Dies stimmt. Es ist in der Theorie auch ganz leicht und schön zu<br />

sagen. Aber im wirklichen Leben, können Umstände eintreten, die einen daran<br />

hindern. Eine unbeschränkte Möglichkeit zum praktischen Handeln, ist dem<br />

Befehlsempfänger in Kriegszeiten nur in den selteneren Fällen möglich. Und nur<br />

in den selteneren Fällen entsprechen Befehle im Kriege dem Prinzip einer<br />

allgemeinen Gesetzgebung; dem mir innewohnenden Sittengesetzt(sic). Und dann<br />

unterhalte man sich einmal während des Krieges mit einem vorgesetzten SS<br />

General über die Ethik in diesem Zusammenhang. Er tritt dich in den Hintern!<br />

Aber nicht nur in der SS alleine.<br />

So sieht die Praxis aus.<br />

Als weltfremder Narr wirst du verschrieben und entsprechend der<br />

Kriegsgerichtsordnung behandelt, weil der Gegner ja auch nicht psalmodierend<br />

und hosianasingend einherschreitet.<br />

Man wird im besten Falle auf Fahneneid und Volksnotstand hinweisen und zur<br />

Ordnung gerufen.<br />

Von einem praktischen Handeln also, kann da mangels Befehlsbefugnis seitens<br />

des Befehlsempfängers keine Rede mehr sein; was anderes ist seine innere<br />

Einstellung zu dem Geschehen, daß(sic) er als der Kant´schen Forderung<br />

zuwiderlaufend erkennt. Aber solches ist ohne Resultat nach außen hin./

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