Zum Drucken - motorangs BUCHELI-Projekt - Der Motorang
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Worum geht´s ?<br />
Was im Bucheli steht<br />
Pointers Wartungstipps<br />
Ergänzung zu 3.3 Arbeiten an der Ölpumpe<br />
Ölpumpenwissen<br />
Spezialitäten zur Ölpumperei<br />
Grundsätzliches<br />
Beim Überholen der Ölpumpe sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die vielleicht der<br />
eine oder andere mal brauchen kann.<br />
1) Warum überhaupt überholen:<br />
Beim Blick in den Öltank im Rahmen fiel auf, dass beim Starten die Reserve zwar<br />
ratzfatz via Primärpumpe nach unten weggezogen wurde, es im Gegenzug aber<br />
mehr als einige Sekunden dauerte, bis die Sekundärpumpe den Saft von unten<br />
wieder nachlieferte. Sowas kann m.E. nicht besonders gut für die kontinuierliche<br />
Schmierung (speziell im Zyl.-Kopf) sein.<br />
2) Was überholen:<br />
Neben den beiden Pumpen selbst bieten sich die beiden Wellendichtringe (Wedis)<br />
an, die auf der Pumpenwelle sitzen und verhindern, dass da Öl direkt von der einen<br />
in die andere Pumpenkammer fließt. Nach 25 Jahren waren die Dichtlippen der<br />
Wedis doch ziemlich platt.<br />
Die Rotoren und Gehäuse der beiden Pumpen lassen sich mittels Fühlerlehre auf<br />
Verschleiß prüfen (die Verschleißmaße stehen im Bucheli).<br />
3) Wie überholen:<br />
Öl ablassen, rechter Seitendeckel ab, Kupplung runter, Ölpumpe raus - steht ja alles<br />
im Bucheli.<br />
<strong>Der</strong> Einbau der Wedis ist nicht ganz unfizzelig, weil die Dinger recht zierlich sind und<br />
sich gerne in ihren Sitzen im (1) Pumpengehäuse und (2) Gehäusedeckel verkanten.<br />
Aufgrund erwähnter Zeirlichkeit sind dann die neuen Simmeringe auch flugs<br />
verbogen und untauglich, sobald man der passenden Nuß, die man zum Eintreiben<br />
aufsetzt, ein wenig den Hammer zeigt. Ein vorheriges Anwärmen von Gehäuse bzw.<br />
Deckel - die man dazu tunlichst bereits vorher auf eine plane Fläche legt, auf der<br />
dann auch der Wedi eingetrieben werden kann - auf ca 70 Grad hilft ganz ungemein<br />
(Heißluft-Föhn). <strong>Der</strong> Gummiteil des Wedis steckt die Temperatur ohne Schäden<br />
weg, im Gegensatz zu den Pfoten, wenn man keine Handschuhe benutzt.<br />
Schließlich muß der Wedi im Betrieb auch mit solchen Temperaturen fertig werden.<br />
Das Anwärmen ist übrigens bereits eine gute Idee beim Entfernen der alten Wedis,<br />
das sonst doch ziemlich nervig werden kann und den Sitz der Wedis sollte man ja<br />
auch möglichst schonen. Schraubenzieher und Hau-Ruck-Popel-Methode ist bei<br />
dem weichen Alu-Gehäuse also eher nicht der Bringer.<br />
Ein alter Schrauber wies mich darauf hin, dass neue Wedis möglichst mit leichtem<br />
Versatz zu den alten Wedis eingebaut werden sollten, da die laufende Reibung auf<br />
der Welle - trotz des weicheren Gummis - auf Dauer zu einem leichten Abtrag führen<br />
kann, was dann dem Sinn einer Dichtung diametral entgegen wirken würde. Ein<br />
fühlbarer Abtrag war aber auf der Pumpenwelle bei 80 tkm nicht fühlbar und der<br />
flache Sitz der Wedis lässt solche Feinheiten auch nicht so recht zu. Ich hab' den<br />
Tipp also schlechten Gewissens ignoriert und es hatte auch keine negativen Folgen.<br />
4) Ergebnis:<br />
Beim Anlassen schwallt jetzt das zurückgepumpte Öl so schnell wieder in den<br />
oberen Rahmentank, dass die bestehende Reserve kaum Zeit hat, vorher zu<br />
verschwinden.