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WAS TUT GUT? - Universiteit Twente

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ekommen werden.“ 176 Diese Generation lebt mit einer ‚großen<br />

apokalyptischen Phantasie’. Andrerseits kann sie für sich in Anspruch nehmen,<br />

dass diese jedenfalls bislang nicht zur ‚großen Apokalypse’ 177 geführt hat. „Die<br />

Phantasie und die Vernunft dieser Generation reichte aus, es bislang nicht zum<br />

Äußersten zu treiben, eine Zurückhaltung, die angesichts der ganz anders<br />

gearteten Lektion der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts keineswegs<br />

selbstverständlich ist.“ 178<br />

Immerhin, möchte man, sagen, erfüllt die Furcht damit durchaus als<br />

Wächterin ihren Zweck. Allerdings darf auf der anderen Seite ihre demoralisierende<br />

Wirkung nicht unterschätzt werden. Sie legt sich wie eine dicke Isolationsschicht über<br />

das Lebendige, die ursprüngliche Lebensfreude, die neugierig, impulsiv das<br />

Gegebene wahrnimmt und die eigenen Kräfte entfaltet. Damit lähmt sie kreative<br />

Energien, stellt jede Lebensäußerung unter einen Vorbehalt. Und das bleibt nicht<br />

ohne Konsequenzen.<br />

Wie an anderer Stelle ausgeführt, haben wir in Deutschland zur Zeit mit einer<br />

schwierigen wirtschaftlichen Situation und einer nachhaltigen mentalen<br />

Missstimmung zu kämpfen. Es heißt, der Anschluss an die heute führenden<br />

Technologien sei aus lauter Zukunftsangst versäumt worden. In den siebziger,<br />

achtziger und auch noch den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts prägten<br />

große Vorbehalte die Einstellung der Jugend gegenüber Naturwissenschaft und<br />

Technik.<br />

Hans Achterhuis hat sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt und belegt,<br />

dass es sich dabei nicht um ein auf Deutschland beschränktes Phänomen handelt. 179<br />

Er schreibt: „Genau wie er (Pirsig, mk) halte ich es für katastrophal, dass ein Großteil<br />

der Menschen, die faktisch darin leben und davon profitieren, sich nicht in unserer<br />

technologischen Kultur zuhause fühlen und sie sogar rundheraus<br />

ablehnen“. 180 (Übersetzung mk) Achterhuis gebraucht für dieses Phänomen den<br />

Begriff der antitechnologischen Schizophrenie. Von dieser gelte es sich zu<br />

176<br />

Frank Schirrmacher. 2004, S. 172<br />

177<br />

Frank Schirrmacher. 2004, S. 175<br />

178<br />

.Frank Schirrmacher. 2004, S. 175<br />

179<br />

Vgl. auch seinen Verweis auf die Aktion: Nederland moet technischer, maar hoe? In: Ders. 1995. S.<br />

249<br />

127

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