WAS TUT GUT? - Universiteit Twente
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Aspekt der Gesundheitssorge, sei es unter Nutzung hochtechnologischer<br />
Infrastruktur und fremder Expertise, zunehmend selbst in die Hand nehmen können.<br />
7. Optionen zur Persönlichkeitsdiagnostik<br />
Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich Persönlichkeitsmerkmale wie etwa eine<br />
besondere Aggressionsbereitschaft oder ein Hang zur Depression auf molekularer<br />
Ebene abbilden. Der Proteinchip könnte die Möglichkeit bieten, diese Gegebenheiten<br />
vergleichsweise einfach zu untersuchen. Auch hier stellt sich die Frage, welche<br />
Konsequenzen es hätte, wenn diese Faktoren ohne allzu großen Aufwand transparent<br />
gemacht werden können.<br />
Allerdings kommt diesem Thema beispielsweise im Blick auf das Magnet –<br />
Resonanz – Imaging eine weitaus größere Bedeutung zu. Vermutlich muss die<br />
Proteomforschung noch sehr viel weiter gediehen sein, bevor auf ihrer Basis<br />
stimmige Aussagen über die Persönlichkeit eines Menschen gemacht werden können.<br />
Ich belasse es deshalb dabei, diesen Punkt hier lediglich zu erwähnen und<br />
konzentriere mich auf die näherliegenden Auswirkungen.<br />
8. Die Veränderung in der Rolle der Hausärztin<br />
Die Rolle und Funktion der traditionellen Hausärztin hat sich im Verlauf der<br />
zurückliegenden Jahrzehnte stetig gewandelt. Ein Prozess, der durch immer neue<br />
medizinische Innovation, wie sie z.B. auch der Proteinchip darstellt, auf die Spitze<br />
getrieben wird. Früher war die Hausärztin die Hauptinstanz bei der Bereitstellung<br />
medizinischer Hilfe. Bislang galt: An sie wenden sich die Patientinnen, sie erstellt eine<br />
Anamnese, führt die ihr geboten erscheinenden Untersuchungen durch, bzw.<br />
delegiert diese Aufgabe an Kollegen; sie gibt die Analyse von Körpersubstanzen in<br />
Auftrag und gründet auf die Ergebnisse all dieser Befunde ihre Diagnose.<br />
Anschließend erstellt sie einen Heilungsplan, verordnet Medikamente oder bestimmte<br />
Verhaltensregeln. Im günstigen Fall verfügte sie in Bezug auf vielerlei Malaisen -<br />
unter Einbeziehung fachärztlicher Expertise - über das notwendige know - how, um<br />
eine geeignete Therapie empfehlen und durchführen zu können. Bislang war sie im<br />
eigentlichen Sinn eine medizinische Expertin. Es weist einiges darauf hin, dass sie<br />
dies in Zukunft immer weniger sein wird. Je mehr hochspezialisierte Kenntnisse,<br />
Diagnostikverfahren und Behandlungsoptionen entwickelt werden, desto mehr<br />
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