WAS TUT GUT? - Universiteit Twente
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auf das beabsichtigte medizinische Handeln wie auf das Leben des hilfesuchenden<br />
Menschen. Ist es vielleicht wichtiger, einen Patienten und seine Angehörigen in der<br />
Kunst des Sterbens zu schulen und zu unterstützen, als eine bislang noch<br />
unversuchte Therapie aus dem Hut zu zaubern? Welches medizinische Handeln dient<br />
insgesamt am besten der hedone, der Lust, lässt am stärksten die körpereigenen<br />
Glücksbotenstoffe sich entfalten?<br />
Auf diese Fragen gibt es keine allgemeingültigen Antworten. Das tut aber der<br />
Bedeutung des Dargelegten keinen Abbruch. Zunächst geht es überhaupt einmal<br />
darum, diese Art von Fragen zu stellen und für die Entscheidungsprozesse wirksam<br />
werden zu lassen. Und man kann damit rechnen, dass diese Herangehensweise<br />
andere Antworten hervorbringt als wenn gefragt wird: Welche Rechte hat eine<br />
Person? Inwieweit kann sie Anspruch auf den Einsatz einer bestimmten Technik<br />
erheben? Wie kann das Maximum an möglicherweise für den Gesundheitszustand der<br />
Betreffenden relevanten Informationen generiert werden? Welche alternativen<br />
Therapieformen könnten eventuell noch ausprobiert werden, um einen<br />
Gesundheitszustand zu verbessern? Wie lassen sich Risiken möglichst umfänglich<br />
minimieren? Auch diese Art von Fragen, das soll hier nicht bestritten werden, haben<br />
ihre Berechtigung. Sie sollten durch die oben genannten aber ergänzt werden, um<br />
mit den Möglichkeiten des modernen Gesundheitswesens dem ganzen Menschen<br />
gerecht zu werden.<br />
Wichtig ist es, innerhalb dieses Prozesses auf eine, analog zum informed<br />
consent, der im Gesundheitswesen bekanntlich eine wichtige Rolle spielt, formulierte<br />
informed awareness hinzuwirken. Sie setzt sich zusammen aus vier Elementen:<br />
Wachsamkeit, Sachverstand, Kommunikation und adäquate Reaktion. Was ist<br />
gemeint? Erstens: Wachsamkeit. Die relevante Frage hier lautet: Was geschieht<br />
eigentlich? Diese Wachsamkeit ist sowohl seitens der Patientinnen wie seitens des<br />
medizinischen Personals an den Tag zu legen. Sie äußert sich im Wahrnehmen,<br />
Beobachten, im Sich - bewusst - machen. Für die Patientin in der Arztpraxis oder im<br />
Krankenhaus bedeutet dies, sich Rechenschaft abzulegen über das, was passiert,<br />
was an Maßnahmen ergriffen wird, und was es bei ihr auslöst.<br />
Als zweites kommt der Sachverstand dazu. Hiermit ist nicht die Aneignung von<br />
Expertenwissen gemeint, sondern ein hinlänglicher Grad an Informiertheit über das<br />
Geschehen. Was bewirkt die Technik? Was kann sie, was kann sie nicht? Welche<br />
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