WAS TUT GUT? - Universiteit Twente
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Rede war. Da ist zunächst einmal der eudaimonistische Ansatz selbst, die<br />
Orientierung an Glückseligkeit oder besser Lebensfreude, Lebensbejahung als<br />
grundsätzliche Ausrichtung von Individuen und Gesellschaft. Für die gelingende<br />
Gestaltwerdung dieser Grundorientierung werden genannt: Sicherheit, Gerechtigkeit<br />
und Freiheit bei Erich Fromm. Die Abwesenheit von Schmerz und Seelenruhe, die auf<br />
einem verständigen, maßvollen, selbstgenügsamen Lebenswandel beruht, sowie<br />
rechte Erkenntnis als Mittel der Angstminderung neben Freundschaft und<br />
Gerechtigkeit bei Epikur mit Lust als wesentlichem Indikator für den Erfolg. Die<br />
aktuelle Philosophie der Lebenskunst steuerte eine explizit ganzheitliche<br />
Betrachtungsweise bei, die allen Aspekten des Lebens Aufmerksamkeit schenkt, den<br />
Hinweis auf die Bedeutung der Selbstmächtigkeit, die das Individuum in die Lage<br />
versetzt, seinem Leben Gestalt zu geben und die ars moriendi, die Kunst zu sterben.<br />
Damit ist ein ganzes Feld skizziert, innerhalb dessen sich die Heuristik der<br />
Lebensfreude bewegt. Nun ist nicht jedes der genannten Kriterien und<br />
Rahmenbedingungen gleichermaßen geeignet, in Bezug auf<br />
informationsakkumulierende Technologien, auf die unser Hauptaugenmerk im<br />
vorliegenden Zusammenhang gerichtet ist, fruchtbar gemacht zu werden. Ich<br />
beschränke mich deshalb darauf, meinen eudaimonistischen Ansatz anhand von<br />
sechs Aspekten zu entfalten.<br />
Dabei, und das sei hier vorausgeschickt, nehme ich eine Modifikation bezüglich<br />
eines Punktes vor: Anstelle der Abwesenheit von Schmerz, von der Epikur spricht,<br />
verwende ich den Term Gesundheit. Während der Mensch in der Antike aufgrund<br />
mangelnder Einflussmöglichkeiten das gesundheitliche Optimum vermutlich bereits<br />
darin sah, schmerzfrei zu sein, haben wir heute auf der Basis sehr umfänglicher<br />
gesundheitsfördernder Optionen eine viel umfassendere Vorstellung von dem<br />
gesundheitlichen Optimum als die Schmerzfreiheit, obwohl diese noch immer eine<br />
bedeutende Rolle spielt. 242 Durch den von mir verwendeten Begriff Gesundheit<br />
anstelle von Epikurs Abwesenheit von Schmerz und der damit verbundenen<br />
Integration moderner Gegebenheiten trage ich dieser Entwicklung Rechnung.<br />
242 Auch wenn man das gesundheitliche Optimum nicht so weitreichend formulieren muss wie die<br />
WHO in ihrer Definition: „Gesundheit ist ein Zustand des völligen körperlichen, psychischen und<br />
sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen.“ In:<br />
http://www.euro.who.int/AboutWHO/20021122_3 [abgerufen am 24_03_07]<br />
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