WAS TUT GUT? - Universiteit Twente
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Ebenen wird die Frage nach Recht und Unrecht und – grundsätzlicher - die Frage<br />
nach der allgemeinen Marschrichtung wirtschaftlicher Prozesse und neuer<br />
technologischer Entwicklungen immer lauter. Unternehmen müssen sich stärker als<br />
früher für die Folgen ihres unternehmerischen Handelns verantworten. Es ist ein<br />
neues Bewusstsein dafür gewachsen, dass es übergeordneter Konzepte bedarf, die<br />
sich mit den kontextuellen Auswirkungen unternehmerischer Entscheidungen<br />
hinsichtlich Personalpolitik, Marketingstrategien, Materialauswahl, Produktpalette,<br />
Forschung und Entwicklung von Technologien usw. auseinandersetzen.<br />
Seit dem 1987 erschienenen Brundtland – Report, der eine für den<br />
internationalen Diskurs grundlegende Analyse von Umwelt- und Entwicklungsfragen<br />
vorlegte, hat der Begriff Nachhaltigkeit Eingang in die öffentliche Diskussion<br />
gefunden. Er beinhaltet die Verantwortung hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen,<br />
die durch gegenwärtiges Handeln initiiert werden. „Sustainable development meets<br />
the needs of the present without compromising the ability of future generations to<br />
meet their own needs.“ 297 Eine angewandte corporate social resonsibility, die<br />
sustainability zum wichtigen Thema macht, hebt das Image eines Unternehmens und<br />
stärkt damit seine Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Die Einzelproduktprüfung im oben beschriebenen Sinn einer epikureischen<br />
Qualitätssicherung wäre in diesem Kontext zu verorten. Insgesamt scheint die Zeit<br />
reif zu sein für Orientierungen jenseits des aufdringlichen besser – schneller – mehr<br />
– Mottos, das sich in der Vergangenheit an vielen Stellen breitgemacht hat. Die<br />
Wertediskussion ist in aller Munde und die wertereflektierenden Wissenschaften<br />
erleben gegenwärtig nach einer Zeit der Geringschätzung eine Renaissance. Wenn<br />
also Unternehmen gerade im Bereich Medizintechnologie damit anfangen, für ihre<br />
Produkte zu werben, indem sie auf die joy – compability hinweisen, würden sie bei<br />
ihren Kunden vermutlich offene Türen einrennen, und könnten sich eines<br />
Wettbewerbsvorteils sicher sein.<br />
Das gilt ganz sicherlich auch für den Proteinchip, das diagnostische<br />
Instrumentarium, das uns auf den vorangestellten Seiten so nachhaltig beschäftigt<br />
hat. Er wird uns, so sich die an ihn geknüpften Erwartungen erfüllen, in Zukunft<br />
297 In: http://www.nachhaltigkeit.info/artikel/brundtland-report_563.htm [abgerufen am 01.11.06]<br />
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