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WAS TUT GUT? - Universiteit Twente

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Werte in die Apparate zu integrieren. Wenn diese selbst aufgrund ihrer Struktur und<br />

der Rahmenbedingungen ihrer Anwendung die aus den Werten folgenden<br />

praktischen Handlungsanleitungen inkorporieren, könne man sich das oft nicht sehr<br />

wirkungsvolle Pochen auf korrektes Verhalten sparen. Zur Illustration verweist<br />

Achterhuis auf das Beispiel des Sicherheitsgurtes: Moderne Autos klagen sein<br />

Anlegen sehr nachhaltig durch entnervendes Blinken oder gar Piepen ein. Die<br />

Beachtung der Sicherheitsvorschrift Beim Fahren ist der Gurt anzulegen wird auf<br />

diese Weise bei der Benutzung eines Automobiles zum fast unumgänglichen Element<br />

der Handhabung.<br />

Das Konzept zur Moralisierung der Apparate gibt im Hinblick auf<br />

informationsakkumulierende neue Technologien interessante Anregungen. Es<br />

ermuntert, darüber nachzudenken, wie das Design, wie die Funktion eines Produktes<br />

zu gestalten ist, damit beispielsweise gewährleistet ist, dass Selbstgenügsamkeit als<br />

Nutzungsmodus möglich bleibt. Konkret: Beispielsweise wie die Korrelation von<br />

Analyseanfragen und Analyseergebnissen umzusetzen ist, wenn man mithilfe des<br />

Chips nur solche Fragen beantwortet haben möchte, die aus einem konkreten<br />

therapeutischen Interesse heraus gestellt werden. Oder sie lässt fragen: Wie sind die<br />

Ergebnisse inhaltlich und optisch seitens der Untersuchungslabore zu gestalten?<br />

Welche Darstellungsweisen können die Informationsübermittlung für das betreffende<br />

Individuum optimieren?<br />

Für die joy – compability hängt einiges davon ab, dass diese Fragen mit<br />

Sorgfalt und Fantasie bearbeitet werden. Neben der hochwertigen inhaltlichen<br />

Expertise, die in die Proteinanalyse fließt, ist eine ebenso hochwertige<br />

kommunikative Expertise vonnöten. Dabei gesellt sich zur Moralisierung der<br />

Apparate, also der manifesten Strukturen, die Moralisierung der Funktionen, in<br />

diesem Fall von Kommunikationsmustern, die ihren Niederschlag in der Gestaltung<br />

von Datenpräsentationen findet.<br />

Wie diese Überlegungen konkret umzusetzen sind, wird sich erst im Laufe der<br />

Zeit ergeben. Interessant könnten Anregungen aus der Entwicklung der<br />

Computertechnologie sein. In der Anfangszeit mussten sich beispielsweise die<br />

Nutzerinnen von Textverarbeitungsprogrammen mühsam in die datentechnischen<br />

‚Hieroglyphen’ einarbeiten, um die Programme dazu zu bringen, etwa einen<br />

Textbaustein kursiv zu schreiben. Heute sind die Benutzeroberflächen für<br />

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