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WAS TUT GUT? - Universiteit Twente

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heutzutage einen Kapitaleinsatz zwischen 800 Millionen und einer Milliarde US-<br />

Dollar. 42 Langfristig ist erwarten, dass die neuen Biotechnologien insgesamt die<br />

Entwicklungskosten nachhaltig reduzieren. Zum einen könnte die Nutzung von<br />

Erbinformationen für die Wirkstoffsuche nach Schätzungen zu einer 30%<br />

Kosteneinsparung führen. Zum anderen können Untersuchungen, die bislang<br />

zeitaufwändig im Labor durchgeführt werden mussten, inzwischen zum Teil<br />

wesentlich kostengünstiger von Computern simuliert werden. Und schließlich<br />

erlauben neue Geräteentwicklungen, wie beispielsweise neuartige Multiphotonen -<br />

Lasermikroskope 43 , die die Beobachtungen von funktionell intakten Gewebeproben<br />

ermöglichen, wesentlich verbesserte Wirkstoffanalysen.<br />

Kurzfristig aber kommen diese kostensenkenden Faktoren noch nicht zur<br />

Wirkung. Das Umgekehrte ist der Fall: einige Analysten erwarten noch in diesem<br />

Jahrzehnt einen Anstieg der Entwicklungskosten für ein Medikament von mehr als<br />

50% auf 1,6 Milliarden US Dollar. Das hat folgenden Grund: Permanent neue<br />

Erkenntnisse über potentielle Angriffspunkte für Medikamente vervielfältigen den<br />

Forschungsaufwand. Diese „Angriffspunkte“ werden im Fachjargon Targets genannt.<br />

Je mehr Targets gefunden werden, desto mehr müssen auf ihre Funktionalität hin<br />

überprüft werden. Einen Eindruck von dem ungeheuren Wissenszuwachs auf diesem<br />

Gebiet vermittelt die Information, dass sich ungefähr alle sechs Monate die<br />

Genomdaten verdoppeln.<br />

Bei einem solchen Finanzbedarf nimmt es nicht wunder, wenn - von wenigen<br />

Ausnahmen abgesehen - nur die großen, finanzstarken, zumeist US - amerikanischen<br />

Unternehmen eine Chance haben, den pharmazeutischen Markt federführend<br />

mitzubestimmen. Für diese kann das Unterfangen dann allerdings enorm profitabel<br />

sein: Wenn es gelingt, einen so genannten Blockbuster zu landen, ein Medikament,<br />

das mindestens eine Milliarde US Dollar Umsatz bringt, hat sich der Einsatz gelohnt.<br />

42<br />

Vgl. auch für die folgenden Informationen Das Geschäft mit der Hoffnung. In: Technology Review<br />

September 2003<br />

43<br />

Vgl. Göttinger Tageblatt vom 18. August 2004 S. 24.<br />

25

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