WAS TUT GUT? - Universiteit Twente
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Aufgrund der Miniaturisierung können kleinste Probenmengen parallel<br />
analysiert werden und durch die ultra - hohe Sensitivität verbunden mit einer hohen<br />
Reproduzierbarkeit lassen sich kleinste, aber biologisch relevante Veränderungen im<br />
Proteom untersuchen. 47 Die Anzahl der parallel durchzuführenden Analysen variiert<br />
derzeit zwischen acht und einigen tausend. Die Chips, bzw. arrays sind nur als Teil<br />
eines umfassenden Systems einzusetzen. Zu dem System gehören unter anderem ein<br />
laserbasierter Reader mit integrierter Washerfunktion, Kühlfunktionen, eine speziell<br />
entwickelte Software zur Systemkontrolle und Datenanalyse, Validierungs- und<br />
Kallibrierungs- Reagenzien und „fluorescently encoded microspheres“. In einfacher<br />
Version machen diese Geräte und Verbrauchsmittel Teil der Grundausstattung aus,<br />
die zur Durchführung eines herkömmlichen Proteinnachweistests, dem ELISA- Test 48 ,<br />
benötigt werden.<br />
Abgesehen von unterschiedlichen Designs werden zwei grundsätzlich<br />
voneinander zu unterscheidende Typen von Proteinchips angeboten: so genannte<br />
capture chips einerseits und interaction chips andrerseits. Die capture chips „fangen“<br />
und zählen alle in einer Probe enthaltenen Proteine. Sie gleichen am ehesten den<br />
Genchips. Allerdings setzen sie voraus, dass die Proteine, nach denen gesucht wird,<br />
schon im Vorfeld im Wesentlichen bekannt sind. Nur für den Fall nämlich können als<br />
capture agents die Antikörper eingesetzt werden, deren Bindungseigenschaften auf<br />
die gesuchten Antigene ansprechen. Der unumstrittene Marktführer auf dem Gebiet<br />
der capture - chip technology ist die Firma Ciphergen in Freemont, CA.<br />
47 Vgl. Internetseite des Firma Zyomyx, Kalifornien, Juni 2003<br />
48 ELISA ist die Abkürzung von „enzyme - linked immunosorbent assay“. Es handelt sich dabei um<br />
einen Test, mit dem eine Probe auf die Anwesenheit von Substanzen mit der Eigenschaft eines<br />
Antigens untersucht wird. In den meisten Fällen ist das Antigen ein (körperfremdes) Protein. Es wird<br />
vom Organismus als Bedrohung wahrgenommen und provoziert eine Reaktion des Immunsystems<br />
durch die Bildung von Antikörpern, die an das Antigen binden können, um es auf diese Weise<br />
unschädlich zu machen. Üblicherweise verwendet man zur Durchführung eines ELISA –Tests eine<br />
feste Oberfläche, auf die ein Antikörper aufgetragen ist, der für die gesuchte Substanz die geeigneten<br />
Bindungseigenschaften aufweist. Eine bestimmte Menge des nachzuweisenden Proteins wird in<br />
aufgereinigter Form und gebunden an ein Enzym mit der zu untersuchenden Körperflüssigkeit<br />
vermischt und auf die Oberfläche mit dem Antikörper aufgetragen.<br />
Wenn sich kein Bestandteil von dem gesuchten Protein in der Probe befindet, wird nur das<br />
hinzugefügte, enzymverbundene Antigen an die Antikörper binden. Je mehr aber von dem gesuchten<br />
Protein in der Probe vorhanden ist, desto mehr wird vorrangig an die Antikörper binden mit der Folge,<br />
dass das enzymgebundene Antigen in mehr oder weniger starker Quantität in der Probe verbleibt.<br />
Dieses wird schließlich sichtbar gemacht, indem dem Gemisch eine Substanz zugefügt wird, die mit<br />
dem Enzym reagiert. Das Produkt dieser Reaktion kann beispielsweise eine Farbveränderung<br />
hervorrufen. An deren Intensität ist die Quantität des gesuchten Proteins in der Probe abzulesen. Vgl.<br />
http://www.medicinet.com/elisa_tests/article.htm und<br />
http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/imagepages/9071.htm [ abgerufen am 01.09.2004]<br />
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