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WAS TUT GUT? - Universiteit Twente

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II. KAPITEL PARALLELE ENTWICKLUNGEN IM ZEICHEN DER<br />

INFORMATIONSVERDICHTUNG<br />

54<br />

Wie sich in den vorangegangenen Abschnitten gezeigt hat, ist es neben der<br />

Art vor allem die Fülle von Informationen, die der Proteinchip potentiell generieren<br />

kann, die ethische Fragen aufwirft. Damit steht er in einer Reihe mit anderen<br />

hervorragenden Forschungszweigen und Entwicklungsfeldern, die ihrerseits ebenfalls<br />

zu einer erheblichen Informationsverdichtung beitragen. Synergistisch verstärken sie<br />

die möglichen impliziten Auswirkungen einer chipbasierten Diagnostik und sind<br />

deshalb für eine adäquate Beurteilung des Geschehenden in die Analyse mit<br />

einzubeziehen.<br />

Aus der Vielzahl der Innovationen nenne ich exemplarisch erstens ein neues<br />

technologisches Verfahren, zweitens eine neue Erkenntnis, die derzeit im Rahmen<br />

eines internationalen Forschungsvorhabens systematisch ausgebaut wird, drittens<br />

eine Reihe von neuen Datenorganisationsstrukturen, die gegenwärtig auf<br />

verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen etabliert werden und gehe viertens auf eine<br />

neuartige Nutzung einer etablierten diagnostischen Methode ein, die für einige<br />

gesellschaftliche Unruhe sorgt.<br />

1. Ein neues technologisches Verfahren: Funktionelles Neuroimaging<br />

beziehungsweise funktionelles Magnet – Resonanz – Imaging (fMRI)<br />

Vor allem in Amerika aber auch hierzulande macht zur Zeit ein Verfahren<br />

Furore, mit dem, in Ansätzen schon heute – und mittelfristig wahrscheinlich noch<br />

weitaus detaillierter - Zusammenhänge von Verhalten und Persönlichkeit darzustellen<br />

sind: das funktionelle Magnet – Resonanz – Imaging. 72 Es ist eine Weiterentwicklung<br />

72 „Was ist magnetische Resonanz? Atomkerne haben eine elektrische Ladung. Viele Kernsorten,<br />

darunter auch die Wasserstoffkerne, drehen sich und erzeugen durch die sich drehende Ladung einen<br />

magnetischen Kerndipol. Befindet sich der Untersuchungsgegenstand in einem starken Magnetfeld<br />

und wird zusätzlich eine Hochfrequenz (10 – 1000 MHz) eingestrahlt, ergeben sich Resonanzen<br />

zwischen den Kerndipolen und dem hochfrequenten elektromagnetischen Feld. Dieser Effekt der<br />

magnetischen Resonanz hat sich unter seinem englischen Namen NMR (nuclear magnetic resonance)<br />

etabliert. Der analoge Effekt für Elektronen heißt ESR (electron spin resonance) oder EPR (electron<br />

paramagnetic resonance). Weitaus bekannter als diese in Physik, Chemie, Biologie und<br />

Materialwissenschaften etablierten spektroskopischen Analysenverfahren ist jedoch die medizinische<br />

Anwendung zur Herstellung von Querschnittsbildern geworden. Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT)<br />

bzw. MRI (magnetic resonance imaging) sind Begriffe, die Ärzten und deren Patienten im letzten<br />

Jahrzehnt sehr vertraut geworden sind.“ Aus: http://mrz.uni-leipzig.de/[abgerufen am 11.01.2007]

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