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WAS TUT GUT? - Universiteit Twente

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Wie könnte so etwas konkret ausschauen? Wagen wir uns einmal auf etwas<br />

spekulatives Terrain. Man stelle sich beispielsweise vor, dass in einer<br />

fortgeschrittenen Entwicklungsphase, Toiletten mit einem elektronischen System<br />

ausgestattet würden, das jeden Morgen, einmal die Woche oder bei Bedarf einen<br />

Proteinchip in den Urinstrahl schiebt. Das Muster der reaktiven Spots auf dem Chip<br />

könnte als elektronisches Signal an ein Labor weitergeleitet werden. Dort würde es<br />

quasi online ausgewertet und die Interpretation auf den heimischen Computer<br />

zurückübermittelt. Die Art der Ergebnisübermittlung könnte qua Fokussierung auf für<br />

das betreffende Individuum besonders interessante Aspekte, qua Differenziertheit,<br />

Sprachduktus, Präsentationsform und natürlich auch Sprache nach den jeweiligen<br />

Vorlieben und Bedürfnissen der Nutzer selbst gewählt werden, gegebenenfalls auch<br />

für verschiedene Familienmitglieder in unterschiedlicher Weise. Man könnte sich<br />

verschiedene Varianten in Analogie zu verschiedenen Radiosendern, deren<br />

Nachrichten und Moderationen auf unterschiedliche Zielgruppen ausgelegt ist,<br />

vorstellen: Eine eher nüchtern sachliche Berichterstattung wie im Deutschlandfunk,<br />

eine heiter beschwingte Variante wie auf NDR1 oder eine betont lockere und coole<br />

Version wie auf ffn.<br />

So könnte der Chip ganz selbstverständlich Auskunft darüber geben, ob der<br />

Körper mit allen notwendigen Stoffen hinreichend versorgt ist, ob es irgendwelche<br />

Mangelerscheinungen gibt, ob Hinweise auf Entzündungen vorliegen, ob Reaktionen<br />

auf Allergene zu erwarten sind, wie die physische Leistungsfähigkeit für den<br />

gegebenen Tag einzuschätzen ist, ob das Maß an Ruhe oder Aktivität des Vortages<br />

den individuellen Bedürfnissen Rechnung getragen hat, ob es signifikante<br />

Stressindikatoren gibt, ob die Sauerstoffversorgung während des Schlafes<br />

ausreichend war, ob Schilddrüsenfunktionen, Hormonspiegel und vieles andere mehr<br />

im wünschenswerten Bereich liegen. Vermutlich wären auf diese Weise auch<br />

fruchtbare von unfruchtbaren Tagen zu unterscheiden, so dass der Chip zur<br />

Geburtenkontrolle eingesetzt werden könnte.<br />

Bei den von mir hier gewählten Beispielen geht es um ganz alltägliche, und<br />

nur teilweise pathogene Parameter, deren Kenntnis zu einer verbesserten physisch –<br />

psychisch – sozialen Selbstsorge beitragen könnten. Die Nutzer einer solchen<br />

Möglichkeit zum physiologischen Selbst – Monitoring könnten ihre jeweiligen<br />

Befindlichkeiten besser verstehen, sie könnten gezielter etwas zu ihrem<br />

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