WAS TUT GUT? - Universiteit Twente
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Aktivität und Interaktion von Proteinen eingesetzt wird, die Zwei-D-Gel<br />
Elektrophorese, die der Untersuchung der Proteinexpression dient und die<br />
Massenspektrometrie, mit deren Hilfe unbekannte Proteine identifiziert werden<br />
können. Die Forschungsarbeit auf der Basis dieser Verfahren ist indes aufwändig und<br />
langwierig. 35<br />
Mithilfe des Chips wäre den sich kapriziös gerierenden Proteinen schneller und<br />
komplexer auf die Spur zu kommen. Allerdings sind die zu überwindenden<br />
Schwierigkeiten außerordentlich groß und dementsprechend der notwendige Einsatz<br />
immens. Warum? Das menschliche Proteom, die Gesamtheit der humanen Proteine,<br />
umfasst ca. drei Millionen Aminosäuresequenzen. Zum Vergleich noch einmal: Es gibt<br />
„nur“ zwischen 20.000 und 30.000 Gene. 36 Während die DNS sich aus vier<br />
verschiedenen Nukleotiden zusammensetzt, “which generate a uniform molecule with<br />
a well-defined structure and a hydrophilic, negatively charged sugar backbone“ 37 ,<br />
bestehen Proteine aus 20 verschiedenen Aminosäuren, die zu höchst<br />
unterschiedlichen Molekülen mit einer Vielzahl von Eigenschaften zusammengesetzt<br />
sind. 38 Im Unterschied zu den DNS-Strängen sind Proteine dreidimensionale<br />
Einheiten, deren Orientierung und Faltung eine wichtige Rolle für ihre Funktion spielt.<br />
Diese Parameter sind naturgemäß schwer zu fassen. Außerdem widersetzen sich<br />
Proteine einer Untersuchung dadurch, dass ihre Struktur extrem instabil ist und sie<br />
leicht im Verlauf eines Experiments durch die Oberflächenspannung der Materialien,<br />
mit denen sie in Berührung kommen, denaturieren. Der Untersuchungsgegenstand<br />
ist also ungleich umfänglicher und komplizierter. Dazu gesellt sich eine weiteres<br />
schwerwiegendes Problem: Zurzeit sind nur wenige tausend Antikörper bekannt, die<br />
durch ihre speziellen Bindungseigenschaften die Identifikation von spezifischen<br />
35 Wenngleich auch diese Methoden zum Teil erheblich verbessert und beschleunigt werden konnten.<br />
So berichten Marani und Horobin, dass es gelungen ist, durch den Einsatz von Mikrowellen –<br />
Bestrahlung die einzelnen Inkubationsschritte beim ELISA Test nachhaltig zu verkürzen. „By carefully<br />
matching power setting and irradiation time for all steps it is possible to reduce the time by the ELISA<br />
method by 2 – 5.5 h”. In: Enrico Marani/ Richard W. Horobin. 1994. S. 116<br />
36 Korrekterweise muss man hinzufügen, dass sich der Sachverhalt etwas anders darstellt, wenn man<br />
nicht die Zahl der Gene, sondern die Zahl der aus kurzen, nämlich je drei Basen bestehenden<br />
Genabschnitte, Triplet oder Codon genannt, die für eine Aminosäure codieren, zugrunde legt. Dann<br />
stellt sich das Genom in ganz anderer Komplexität dar und die Zahl der zu analysierenden Gen - Orte<br />
übersteigt die der Proteine bei weitem.<br />
37 Vgl. http://www.genomicsolutions.com/files/Genomics/Protein_Microarray.pdf<br />
38 Die von den Triplets codierten Aminosäuren lagern sich in je spezifischer Weise und Anzahl<br />
aneinander und bilden das Grundgerüst der Proteine.<br />
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