WAS TUT GUT? - Universiteit Twente
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Spiel. Von seiner ursprünglichen Stoßrichtung her müsste er Angst reduzieren. Er<br />
erlaubt es, eine große Zahl von Einzelparametern parallel zu überprüfen, womit die<br />
darauf gegründeten Aussagen fundierter und zuverlässiger werden. Aufklärung,<br />
Transparenz, Sachlichkeit, Adäquatheit der Diagnose sind grundsätzlich der<br />
Seelenruhe dienlich.<br />
Tatsächlich aber könnte der Einsatz des Chips vor allem in der Phase, in der<br />
seine Anwendung noch nicht ausgereift ist und für die richtige Interpretation der<br />
Analysedaten noch nicht hinreichend Erfahrungen gesammelt worden sind, auch<br />
vielerlei neue Ängste wecken. Die pure Fülle von Informationen, die der Chip liefert,<br />
enthält potentiell Hinweise auf alle möglichen latenten oder zukünftigen<br />
Erkrankungen und kann gegebenenfalls zu einer massiven Desavouierung der<br />
Patienten führen.<br />
Wird etwa eine Patientin nach einer Routineuntersuchung über alle<br />
Abweichungen einzelner Parameter ihres Proteinprofils von der zu erwartenden<br />
Richtgröße informiert, kommt sie vermutlich aus der Beunruhigung über ihren<br />
Gesundheitszustand nicht mehr heraus, angesichts dessen, dass die untersuchten<br />
Werte so zahlreich und naturgemäß Schwankungen unterlegen sind, so dass immer<br />
mit mannigfaltigen Abweichungen von der Norm zu rechnen ist. In den meisten<br />
Fällen wird sich die Besorgnis als unbegründet erweisen. Wenn aber der Arzt, um<br />
sich abzusichern, rät, aufgrund der teils auffälligen Befunde diverse Punkte<br />
gegebenenfalls noch einmal vom Facharzt, oder gar verschiedenen Fachärzten<br />
abklären zu lassen, ergibt sich daraus eine ganze Kette von wenig erfreulichen<br />
Erfahrungen, wobei lange Stunden in überfüllten Wartezimmern noch das geringste<br />
Übel sind. Zumindest solange, bis die Patientin hinreichend Erfahrung mit diesem<br />
diagnostischen Instrumentarium gemacht hat und die Relativität der Ergebnisse<br />
richtig einschätzen kann, wird sie sich, je nach Persönlichkeitsstruktur,<br />
wahrscheinlich schwer erkrankt wähnen.<br />
Aus der Perspektive der Heuristik der Lebensfreude betrachtet, ist diese Art<br />
der Techniknutzung abzulehnen. Im beschriebenen Fall wäre nämlich der<br />
Lebensfreude überhaupt nicht gedient; der Patientin ginge es über einen längeren<br />
Zeitraum unnötigerweise schlecht, ihre Lebenslust wäre stark beeinträchtigt und ihre<br />
Zeit vergeudet. Und auch die finanziellen Ressourcen, die für das ganze Geschehen<br />
aufgebracht werden müssten, wären fehlinvestiert. Der Sorge um die Gesundheit<br />
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