WAS TUT GUT? - Universiteit Twente
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Zu Epikurs Zeit standen wenig andere Mittel, mit Schmerz und Krankheit<br />
umzugehen, zur Verfügung als die von Epikur angeführten Tröstungen. Die heutigen<br />
Methoden und Techniken der Schmerzlinderung – bzw. Vermeidung und<br />
Gesundheitsförderung sind vermutlich weit eher geeignet, Epikurs Anliegen,<br />
körperliche Missbefindlichkeit als Hindernis der Glückseligkeit zurückzudrängen,<br />
gerecht zu werden und von daher sind sie sehr zu begrüßen. So sicherlich auch der<br />
Proteinchip.<br />
Schaut man auf die unter der Überschrift Explizite Ziele genannten Ziele der<br />
Proteindiagnostik, liegt ihr Beitrag zur Lebensfreude auf der Hand. Medikamente, die<br />
genau da ansetzen, wo man es sich wünscht, und nicht im gleichen Zuge allerlei<br />
unbeabsichtigte und schädliche Wirkungen entfalten; Arzneimittel, die wie<br />
Maßanzüge auf ein Individuum zugeschnitten sind und die jeweiligen physiologischen<br />
Gegebenheiten optimal berücksichtigen; eine Diagnostik, die passt, und sich nicht mit<br />
dem Ungefähren zufrieden geben muss; eine optimale Nutzung von Wirkstoffen für<br />
Heilmittel – das alles sind Errungenschaften, die den Möglichkeitsbedingungen für<br />
Lebensfreude förderlich sind, indem sie Schmerzen und Beeinträchtigungen<br />
vermeiden helfen, die in Unkenntnis begründet sind, und so dem physisch –<br />
psychischen Wohlbefinden dienen. Man denke nur an die eine Million<br />
Krankenhausaufenthalte, die allein in den USA pro Jahr durch sogenannte Adverse<br />
Drug Reactions (ADRs) notwendig werden und die theoretisch vermieden werden<br />
können, wenn die Wirkungsweise von Medikamenten besser durchschaut wird. 252<br />
Wenn der Proteinchip darüber hinaus dazu eingesetzt werden kann, Menschen<br />
in ihrer persönlichen (Vor -) Sorge für ihre Gesundheit zu unterstützen, indem er auf<br />
die oben beschriebene Weise Informationen über physiologische Parameter<br />
verfügbar macht, die das Individuen in die Lage versetzen, kurzfristig adäquate<br />
Maßnahmen zur Erhaltung, Verbesserung oder Wiederherstellung seines körperlichen<br />
Wohlbefindens zu ergreifen, stellt er eine überaus begrüßenswerte Innovation dar.<br />
Insofern ist der Proteinchip hinsichtlich des Aspektes Gesundheit eine weitere Perle<br />
in der Kette stets kunstfertigerer und verfeinerterer Lebensbewältigungsstrategien -<br />
und Techniken, die den menschlichen Entwicklungsprozess kennzeichnen.<br />
252 Vgl. The Economist. 2003 S. 16<br />
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