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WAS TUT GUT? - Universiteit Twente

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Krankenhausaufenthalte verursachen. Die ADRs gelten als viert- bis sechsthäufigste<br />

Todesursache und erzeugen unmittelbare Kosten von rund vier Milliarden Dollar. 31<br />

Die Zahlen belegen den großen individuellen und ökonomischen Nutzen, den ein<br />

gezielterer Medikamenteneinsatz haben könnte. Nun sind Bestrebungen hinsichtlich<br />

eines besseren Targeting von Medikamenten keineswegs neu, nur waren sie noch<br />

nicht sehr von Erfolg gekrönt. 32<br />

2. Individuelle Differenzierung - Personale Medizin<br />

Bislang stand im Pharmabereich nur „Konfektionsware“ zur Verfügung; in<br />

Zukunft können – so die Hoffnung - Therapien zunehmend maßgeschneidert werden.<br />

Nicht für jeden Patienten empfiehlt sich derselbe Heilungsansatz, auch wenn<br />

dasselbe Krankheitsbild vorliegt. Diese Erkenntnis ist nicht neu, bisher ist man aber<br />

vielfach auf die „Trial- and- Error“- Methode angewiesen, um herauszufinden,<br />

welches Mittel für ein bestimmtes Individuum am besten geeignet ist. Und häufig<br />

lässt sich auch dann nicht mit Sicherheit sagen, welche Wirkung ein Medikament<br />

individuell entfaltet. In Zukunft wird man verschiedene Gruppen von Patienten<br />

identifizieren können, deren Proteinprofile in speziellen Parametern übereinstimmen<br />

und nur denjenigen Patienten die Einnahme eines bestimmten Medikaments<br />

empfehlen, die davon tatsächlich profitieren würden. Der persönliche Nutzen für die<br />

Betroffenen liegt auf der Hand.<br />

Nicht zuletzt hätte die Kenntnis über die individuelle Wirksamkeit von<br />

Heilmitteln auch eine große ökonomische Bedeutung: Es könnten Milliarden<br />

eingespart werden, einfach indem die Verordnung von Medikamenten für Personen,<br />

bei denen sie nicht wirksam sind, vermieden würde. Ein Beispiel: Mit dem<br />

cholesterinsenkenden Mittel Pravachol wird ein Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar<br />

erzielt. Davon entfallen fast 300 Millionen Dollar auf Verordnungen für Patienten, bei<br />

denen das Medikament nicht wirkt. 33<br />

31 Vgl. Sven Dethlefs, Steffen e.a. 2002<br />

32 Vgl. beispielsweise Untersuchungen zum Drug Targeting mit liposomalen Konjugaten In: Marc<br />

Thöle. 2000. URN: urn:nbn:de:bsz:16-opus-6392 URL: http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/639/<br />

33 Vgl. Sven Dethlefs e.a. 2002. Man kann sich allerdings fragen, ob diese Zahlen die Motivation von<br />

Pharmafirmen an individueller Medizin tatsächlich stärken.<br />

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