Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

106 Arbeitsmarkt Kultur. Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Kulturberufen
tistik die Staats-, Landes- und Stadttheater mit ihren Klangkörpern, dem Deutschen Bühnenverein
angehörende Privattheater und Festivals. Der Theaterstatistik sind u. a. Daten zu Besucherzahlen,
zu den Einnahmen der Theater (differenziert nach Zuwendungen und Eigeneinnahmen), zur Zahl
der Vorstellungen sowie auch zur Zahl der Beschäftigten zu entnehmen. Neben der Theaterstatistik
bieten die vom Statistischen Bundesamt jährlich herausgegebenen Statistischen Jahrbücher Informationen
zur Zahl der Theater. Da die Statistischen Jahrbücher auch über die Zahl der Bibliotheken,
der Museen und der Musikschulen Auskunft geben, soll zur Darstellung der Zahl der Theater auf die
Statistischen Jahrbücher zurückgegriffen werden. Die Statistischen Jahrbücher stützen sich bei ihren
Darstellungen mit Blick auf die Theater auf Angaben des Deutschen Städtetags.
Übersicht 33: Entwicklung der Spielstätten- und der Theaterzahl in den Spielzeiten 2000/2001 bis 2010/2011
2000/01 2002/03 2004/05 2006/07 2008/09 2010/11 Saldo
Theater 150 150 145 143 144 140 -10
Spielstätten 728 747 755 826 888 890 162
Eigene Darstellung nach Statistisches Jahrbuch 2003, 416; Statistisches Jahrbuch 2005, 171; Statistisches Jahrbuch 2007, 173;
Statistisches Jahrbuch 2009, 177; Statistisches Jahrbuch 2011, 180; Theaterstatistik 2010/11, 257
Übersicht 33 zeigt, dass die Zahl der Theaterunternehmen in den betrachteten zehn Spielzeiten gesunken
ist. Sie betrug in der Spielzeit 2000/2001 noch 150 Theater und sank auf 140 Theater in der
Spielzeit 2010/2011. Im selben Zeitraum wurde die Zahl der Spielstätten deutlich ausgeweitet. Sie
stieg von 728 Spielstätten in der Spielzeit 2000/2001 auf 890 Spielstätten in der Spielzeit 2010/2011.
D.h., obwohl die Zahl der Theater geringer wird, werden immer mehr Spielstätten erschlossen. Bei
diesen Spielstätten handelt es sich oftmals um Orte, die für bestimmte Inszenierungen ein besonderes
Flair bieten. Anders gesagt bedeutet dies, dass mehr Spielstätten kein Mehr an Theatern bedeutet.
Im Gegenteil, die verbleibenden Theater diversifizieren sich mit Blick auf die Auftrittsorte.
In Übersicht 34 ist die Zahl der Theater- und Kulturorchester in den bereits oben untersuchten Spielzeiten
(2000/01, 2002/03, 2004/05, 2006/07, 2008/09, 2010/11) dargestellt. Die Zahl der Theaterorchester
ist nahezu konstant geblieben. Im genannten Zeitraum sank ihre Zahl um ein Theaterorchester.
Die Zahl der Kulturorchester befindet sich in der Spielzeit 2010/11 wieder auf derselben Ebene wie in
der Spielzeit 2002/2003. Zwischenzeitlich hatte es in den Spielzeiten 2004/05 und 2006/2007 bis zu
53 Kulturorchester gegeben. Wie im nachfolgenden Kapitel zu den Erwerbstätigen im Arbeitsmarkt
Kultur noch gezeigt wird, zeichnet sich gerade der Orchesterbereich durch einen sehr hohen Organisationsgrad
bei den Mitgliedern aus – nahezu jeder Orchestermusiker in einem öffentlichen Orchester
gehört der entsprechenden Gewerkschaft Deutsche Orchestervereinigung an. Diese Mitglieder
werben für die Bedeutung der Orchester über den reinen Musikbetrieb hinaus und übernehmen in
zunehmendem Maße auch Aufgaben der kulturellen Bildung. Es könnte sein, dass dieses Engagement
der Orchester auch einen Beitrag dazu leistet, die Zahl der Orchester weitgehend stabil zu halten.
Übersicht 34: Entwicklung der Zahl der Theater- und Kulturorchester in den Spielzeiten 2000/01 bis 2010/11
2000/2001 2002/2003 2004/2005 2006/2007 2008/2009 2010/11 Saldo
Theaterorchester 70 70 70 69 69 69 -1
Kulturorchester 50 48 53 53 48 47 -3
Eigene Darstellung nach Statistisches Jahrbuch 2003, 416; Statistisches Jahrbuch 2005, 171; Statistisches Jahrbuch 2007, 173;
Statistisches Jahrbuch 2009, 177; Statistisches Jahrbuch 2011, 180; Theaterstatistik 2010/11, 257