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Arbeitsmarkt Kultur - Deutscher Kulturrat

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<strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>. Eine Analyse von KSK-Daten<br />

283<br />

In Übersicht 10 ist der Frauenanteil in den verschiedenen Tätigkeitsfeldern der Berufsgruppe Musilk<br />

in den Jahren 1995, 2000, 2005 und 2010 dargestellt. Dabei wurden folgende Kategorien gebildet:<br />

——<br />

Frauenanteil an den Versicherten des jeweiligen Tätigkeitsfelds bis zu 10 %<br />

——<br />

Frauenanteil an den Versicherten des jeweiligen Tätigkeitsfelds zwischen 11 und 25 %<br />

——<br />

Frauenanteil an den Versicherten des jeweiligen Tätigkeitsfelds zwischen 26 und 50 %<br />

——<br />

Frauenanteil an den Versicherten des jeweiligen Tätigkeitsfelds über 50 %<br />

Festzuhalten ist zunächst, dass bei der Mehrzahl der Tätigkeitsfelder der Frauenanteil steigt. Einen<br />

besonders geringen Frauenanteil von unter 10 % weisen über den gesamten Zeitraum die Tätigkeitsfelder<br />

Komposition, Jazz- und Rockmusik, Disk-Jockey und künstlerisch-technische Mitarbeiter<br />

auf. Diese Tätigkeitsfelder sind im betrachteten Zeitraum fest in »Männerhand«. Es wird sich in<br />

den nächsten Jahren zeigen, ob dieses so bleibt, denn die Zahl der weiblichen Studierenden liegt im<br />

Fach Komposition mit durchschnittlich 29 % 38 und im Fach Jazz- und Popularmusik bei rund 22 % 39 .<br />

Betrachtet wurden die Wintersemester 2003/04 bis Wintersemester 2011/12. Da es sich dabei um Studierende<br />

handelt, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen, ob sie auch im <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong><br />

ankommen und dann als selbstständige Musiker 40 ihren Weg machen.<br />

Einen Frauenanteil von über 50 % weisen im Jahr 1995 zwei Tätigkeitsfelder dieser Berufsgruppe<br />

auf; im Jahr 2010 sind es vier. Innerhalb dieser Kategorie ist darüber hinaus festzustellen, dass der<br />

Frauenanteil teilweise sehr deutlich angewachsen ist. Das gilt beispielsweise für Opernsänger und<br />

Liedsänger. Im Jahr 1995 lag im Tätigkeitsfeld Opernsänger der Frauenanteil unter den Versicherten<br />

bei 53 %, so ist er im Jahr 2010 bei 65 %, bei den Liedsängern wuchs der Frauenanteil von 56 % im<br />

Jahr 1995 auf 63 % im Jahr 2010. Hier überwiegen inzwischen also sehr deutlich die Frauen, was die<br />

Versicherten angeht. Es stellt sich die Frage nach den Gründen, zumal bei Opernsängern eigentlich<br />

von einer abhängigen Beschäftigung auszugehen ist, selbst wenn keine längerfristige Bindung an<br />

ein Theater vorliegt.<br />

Wie in den anderen Berufsgruppen wurde auch in der Berufsgruppe Musik eine »Hitliste« der Tätigkeitsfelder<br />

erstellt und dabei verfolgt, ob sich Veränderungen ergeben haben. Dabei wird wiederum<br />

eine Differenzierung in Männer und Frauen vorgenommen.<br />

Auffallend ist die Dominanz der Musikpädagogen unter den Versicherten dieser Berufsgruppe. Fast die<br />

Hälfte aller Versicherten in dieser Berufsgruppe sind dem Tätigkeitsbereich Musikpädagogik zugeordnet.<br />

Bei den Frauen sind es sowohl im Jahr 1995 als auch 2013 sogar über 60 % der Versicherten. In den<br />

anderen untersuchten Berufsgruppen spielte die Ausbildungstätigkeit für künstlerische Berufe zwar<br />

auch eine zunehmende Rolle, hat aber längst nicht den Stellenwert wie in der Berufsgruppe Musik.<br />

Was die anderen Tätigkeitsfelder betrifft, ist festzustellen, dass bei den versicherten Frauen im Jahr<br />

2010 der Anteil der Musikpädagogen zurückgegangen ist und hinsichtlich der anderen Tätigkeitsfelder<br />

eine stärkere Ausdifferenzierung stattgefunden hat. Zwar ist der Anteil in den verschiedenen Tätigkeitsfeldern<br />

leicht gesunken, dafür verteilen sich die Versicherten auf mehr Berufsgruppen. Auch<br />

im Jahr 2010 sind allerdings in einigen Tätigkeitsfeldern so wenige weibliche Versicherte aktiv, dass<br />

ihr Anteil unter 0,5 % liegt und daher in Übersicht 11 mit Null angegeben wird. Es handelt sich um<br />

folgende Tätigkeitsfelder: Chorsänger »E-Musik«, künstlerisch-technische Mitarbeiter, Texter/Librettisten,<br />

Kapellmeister und Disk-Jockey.<br />

38 Siehe hierzu die Übersicht 16 im Kapitel »Bestandsaufnahme zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>« in diesem Band.<br />

39 Siehe hierzu die Übersicht 16 im Kapitel »Bestandsaufnahme zum <strong>Arbeitsmarkt</strong> <strong>Kultur</strong>« in diesem Band.<br />

40 Sowohl bei Komponisten als auch bei Jazzmusikern kann von einer selbstständigen Tätigkeit als vorherrschender<br />

Tätigkeit ausgegangen werden.

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